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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 23-02-2004, 23:23   #1
Beowulf
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Default Ein Hund, Zweithund oder Rudel

Möchte mal aus Interesse Eure Erfahrungen mit TWs als Ersthund und anderen Hund als Zweithund, bzw. umgekehrt, und nur TWs wissen. Waren es Welpen oder erwachsene Hunde? Wie hat die Intregation stattgefunden, welche Probleme traten auf. Wie hat sich die Rangfolge verändert? Wenn es Tierheimhunde waren, wie ist es mit ihnen gelaufen?
Wer kann mir diesen Effeckt erklären?
Habe schon öfter Pflegehunde in der Dauer von 1-2 Tagen und bis zu 3 Wochen gehabt. Wölfi hat sich nicht daran gestört. Habe die Rangfolge exakt eingehalten, meiner immer zu erst. Jetzt habe ich die kleine Pflegehündin schon seit 5 Wochen und stelle fest, das es immer mehr Streitereien um (aus meiner Sicht) nichts geht. Es ging mit der 4. Woche los. Sie beissen sich nicht, fletschen sich aber immer öfter an. Die Rangfolge war bei den beiden nie richtig geklärt, auch vorher nicht. Noch einige Erklärungen die vieleicht von Bedeutung sind. Wölfi ist kein Einmannhund, er ist zu jedem offen, der zu meinen Rudel gehört. In dem Fall auch Bekannte, die er gelegentlich aber regelmässig sieht. Die Pflegehündin ist ein ausgesprochener Einmannhund. Auch wenn ich mit ihr ihr Frauchen besuche, ist sie völlig auf mich fixiert. Kann keinen Schritt machen, ohne das sie mir folgt. Sie wedelt ständig und versucht meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was ich natürlich von anfang an ignoriert habe. Sie bekommt ihre Strecheleinheiten und Aufmerksamkeit, aber nach Wölfi. Er wirkt von ihr sehr angenervt, will nicht ihre und auch nicht meine (aus seiner Sicht) viel zu grosse Aufmerksamkeit. Ich werde sie noch ca. 1-2 Wochen haben. Also es ist ein Problem was sich in Kürze von allein erledigt. Möchte aber trotzdem wissen, was es für einen Hintergrund hat und ob mein Wau auf Dauer garnicht mit einen anderen Hund zusammen sein kann. Er ein ausgesprochener Einzelhund ist. Er ist sehr eigenständig und auch im Umgang mit anderen Hunden sehr zurückhaltend. Er spiel nur selten und nur kurz. Ich möchte es mal menschlich ausdrücken, er fühlt sich den anderen Hunden an Intelligenz überlegen, zumindest kommt es mir so vor. Ausnahme die beiden TW-Hündinnen, hier hatte ich den Eindruck, es treffen sich zwei Landsmänner in der Fremde, sie kennen sich genausowenig wie die vielen Einheimischen, sprechen aber eine gemeinsame Sprache.
Mein Hund ist wie gesagt ein Kreutzling und die Charaktereigenschaften des TW treffen auf ihm zu. Es ist für mich wichtig, wirklich Antworten auf meine Fragen zu bekommen, da ich vor habe noch weiter Pflegehunde aufzunehmen. Sollte es nicht mehr möglich sein, oder nur eingeschränkt ist es nicht schlimm. Was ich aber auf keinem Fall will, ist das Hundi wegen der Pflegis ne Kriese bekommt. Ein Zweithund hätte sich dann auch entglültig bis zu seinem Ende erledigt. Eure Erfahrungen können mir weiterhelfen, die Situation zu beurteilen und vieleicht bei der Haltung von Pflegies zu berücksichtigen.

Gruss
Beowulf
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Old 24-02-2004, 01:25   #2
RPaul
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I s t Dein Hund nun gesichert ein Kreuzling oder hättest Du das nur gerne?
Aus früheren Beiträgen ging nur hervor, daß Du g l a u b s t , Dei Hund hätte Wolfsblut. Vom Foto her scheint es eher unwahrscheinlich.
Zur Frage:
Ich habe Cajak, Dark Shadow und Ghost Warrior. Immer 3 Jahre dazwischen, und al Welpe integriert. Das scheint mir die Lösung mit den wenigsten Problemen zu sein, zumal alles Rüden sind.
Ralf
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Old 24-02-2004, 10:36   #3
hanninadina
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Hallo Beowulf,

die Rangfolge bleibt nicht immer Zeit des Lebens des Hundes/Wolfes bestehen. Es kann durchaus sein, dass die Hündin meint, dass sie deinem Hund überlegen ist. Dadurch, dass du aber immer wieder deinen Hund bevorzugst, beginnt der Stress. Denn letztlich scheint dein Hund dem anderen Hund ja bisher noch nicht gezeigt zu haben, wo der Hammer hängt. Andererseits scheint deine Pflegehündin ja passive Dominanz auf dich auszuüben, indem sie dich immer und immer wieder (wenn auch freundlich) bedrängt und deine Aufmerksamkeit sucht.

Das findet man häufig bei Leuten, die meinen Ihre Hunde mit Lekkerlis vollstoffen zu müssen. Die Hunde geben nicht locker, bis sie wieder eins bekommen haben.

Habe bei einer Freundin das Problem erlebt, dass der sehr intelligente kleinere Hund seinerzeit einen großrassigen Welpen zur Seite bekam. Das erste 3/4 Jahr hat der Kleine den großen Unterdrückt. Irgendwann drehte es und der grosse wusste, ich habe mehr Kraft auch wenn du intelligenter bist und hat ihm nur noch die Zähne gezeigt und als das nicht gereicht hat, hat er in kurzer Hand platt gemacht. Am Anfang hat die Freundin den kleinen bevorzugt, weil er war eher da und konnte sich ja auch gegen den großen nicht wirklich wären. Jetzt hat sie aber kapiert, dass der kleine nicht für den Rest seines Lebens die erste Geige spielen kann.

Wenn du einen Pflegehund nun für längere zeit - ich schätze mal mehr als 2 bis 3 Wochen - hast und der sich bei dir eingewöhnt hast, wird es mit dem Rudelverhalten, wer steht oben, wer steht unten, losgehen und du bekommst unter umständen Stress, nämlich dann wenn du einen selbstbewussteren (vielleicht sogar dominanten) Pflegehund hast. Da hilft wahrscheinlich nur, den anderen Hund vorher beobachten, wie er sich mit anderen Hunden (hier sogar wohl eher Hunden die er kennt) verhält, um zu versuchen, die Lage einzuschätzen.

Ich denke mal, dir als Mensch wird es nicht gelingen, den Hunden klar zu machen, dass nur weil dein Hund halt immer bei dir bleibt die erste Geige spielt und der andere eben nicht, weil nur zu Besuch.

Gruß

Christian
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Old 24-02-2004, 20:08   #4
Beowulf
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Hallo Ralf!
Wenn ich mal bessere Fotos von ihm auf Datei habe, dann schicke ich sie Dir mal durch, dann kannst Du selber sehen. Ich habe leider keinen Scanner, sonnst könnte ich Fotos einscannen. Das Foto ist durch die Verkleinerung sehr undeutlich, aber das beste was ich habe. Wie kann man etwas gesichert nachweisen, wenn einen die Beweise fehlen? Leider kenne ich den Vater nicht. Es ist genauso wie mit Cajaks Ahnen. Was mich aber interessiert, ist, wie es sich mit dem Hunden verhält. Deine Info ist mir schon aus anderen Beiträgen von dir bekannt. Aber wie war es mit den Huskies und Cajak? So wie ich es entnommen habe, waren sie zuerst da und es hat einen Führungswechsel gegeben. Wie hat sich das abgezeichnet und wie ist es gelaufen? Wie verhalten sich die beiden Grossen jetzt? Ist der TW immer noch auf Platz zwei oder drängt er mitlerweile nach oben?

Gruss
Beowulf
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Old 24-02-2004, 20:25   #5
Beowulf
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Hallo Christian!
Mit dem Leckerlis da hast Du Recht. Nur sie wird nicht damit vollgestopft, war aber früher mal so. Sie bekommt nur ihr Futter und max. mal ein leckerli am Tag. Sie war mal ganz schön Fett und hat abgespeckt. Würde es einen erkennbaren Führungswechsel geben, würde ich den auch anerkennen. Nur es gibt ihn nicht. Ein Beispiel. Wer zuerst auf dem Sofa liegt, will den anderen nicht mit drauf lassen. Es wird dann gebrummt und geknurrt. Der andere legt sich aber trotzdem mit drauf und es wird hingenommen. Ja sie ist Dominant. Die markiert an Bäume und über seine Spuren. Auch hier nimmt er es mal hin und andermal markiert er drüber. Bis jetzt hab ich mich da rausgehalten. Sollen die doch machen und es zwischen sich ausmachen. Wie gesagt, das Problem löst sich von alleine, die Zusammenhänge und Vergleiche mit anderen interessieren mich schon.

Gruss
Beowulf
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Old 24-02-2004, 21:22   #6
michaelundinaeichhorn
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Es gibt sehr viele Hunde, besonders unter den "Kamphunderassen" und Hütehunden, für die Menschen an sich so wichtig sind, daß sie sich im Beisein von Menschen leicht assozial gegenüber den anderen Hunden benehmen, es wird sozusagen anstelle dem Bällchen der Mensch als Resource verteidigt. Direkte Rangstreitereien zwischen Rüden und Hündinnen sind eher selten (ich dachte eigentlich bisher Deiner ist ein Rüde), da Du auf jeden Fall der Chef bist kannst Du diese Streitereien ganz einfach verbieten, zumal die beiden ja nicht ihr Leben miteinander verbringen müssen sondern nur eine kurze Zeit. Du brauchst daher nicht so extrem darauf zu achten wer denn nun den Vorrang hat. Wenn wir Pflegehunde haben oder unsere Hunde bei Hundewanderungen mit sehr vielen anderen auskommen müssen (z.T müssen über zwanzig Hunde 10 Tage lang miteinander leben ) erlauben wir solche Auseinandersetzungen nur sehr begrenzt. Bei unseren eigenen Hunden (ein Rüde, vier Hündinnen) halten wir die Rangordnung unter den Hunden ein, ganz bestimmte Privilegien hat nur die Chefin vom Rudel, wenn sie aber z.B. wegen Läufigkeit die anderen zu sehr schickaniert verbieten wir es, außerhalb dieser kritischen Zeit vertragen sich alle völlig problemlos und sie sorgt dafür, daß die Regeln eingehalten werden. Ab und zu gibt es mal eine kleine Rangablösung unter den unteren Rängen, da muß man aufpassen, daß es nicht ausufert und etwas abbremsen bis sich eine neue Rangordnung etabliert hat, sonst kann es mir speziell bei Hündinnen passieren, daß echte Todfeindschaften entstehen und ich einen Hund abgeben muß. Wichtig ist letzendlich, daß Du Deine Aufgabe als Rudelführer wahrnimmst und Rudelführer unterbinden durchaus auch mal Streitereien, ein zerstrittenes Rudel hat weniger Erfolg.

Gruß Ina
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Old 24-02-2004, 22:33   #7
Beowulf
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Hallo Ina!
Danke. Ich habe auch einen Rüden. Die Hündin ist der Pflegehund. Das mit dem Fettsein ist eine Info der Besitzerin. Habe bis jetzt nur eingeschritten, wenn sie gefletscht haben. Es handelt sich um einen Spitzmix und ist nun mal Kindersatz bei ihrem Frauchen. Daher hat es mich gewundert, das sie sich so auf mich fixiert hat. Bei den anderen Pflegies war es am anfang so, aber wenn sie sich eingewöhnt hatten, dann hat sich das normaliesiert. Gibt es eigendlich eine Grenze, wo Hunde den Pflegie als Gast sehen und dann erst als Dauerbewohner? So etwa ab drei Wochen. Oder ist es nur die Gewohnheit die dann auftritt?

Gruss
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Old 24-02-2004, 23:32   #8
michaelundinaeichhorn
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Hallo Beowulf,

Ich denke der Neue wird immer erstmal als Eindringling gesehen, jedenfalls bei den relativ "erwachsenen"Hunderassen, wie gut er klarkommt hängt auch sehr davon ab wie höflich er sich benimmt.
Probleme mit neuen Hunden ob mit den Menschen oder den Hunden treten in der Regel nach zwei bis drei Wochen auf, der neue Hund hat sich dann eingelebt und lotet aus was geht, der alte Hund sieht ihn nicht mehr als Besuch an und behauptet seine Stellung, zu diesem Zeitpunkt gehen beide davon aus daß jetzt die Grundlagen geklärt werden müssen.
Das die Hündin mehr auf Dich fixiert ist als auf ihre Besitzerin ist in dieser Konstellation normal, Hunde möchten starke Rudelführer, wenn die Besitzerin sie als Kindersatz behandelt benimmt sie sich in Hundeaugen nicht so, wenn sie bei Dir klare Grenzen bekommt wird sie zu Dir überwechseln, Spitze sind kein besonders geeigneter Kinderersatz.

Viele Grüße Ina
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Old 25-02-2004, 01:47   #9
RPaul
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Hallo Beowulf,
die Huskies haben Cajak immer zusammengebissen, und er war im Prinzip isoliert. Erst als Dark Shadow in´s Haus kam, hat Cajak die Ersatzvater-Rolle übernommen. Als dann die Huskies dassselbe mit Shadow probiert haben, hat Cajak die Rudelführung erkämpft (war sehr blutig und endete jedesmal in einer mehrstündigen OP der Huskies). Daher mein Entschluß, ein reines TWH-Rudel zu halten, die verstehen sich zumindest von der Mimik und Körpersprache. Zur Zeit herrscht Ruhe, Cajak ist der Chef (bei den Hunden), dann kommt Shadow, Ghost ist noch zu klein.
Gruß Ralf
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Old 26-02-2004, 20:31   #10
Beowulf
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Hallo!
Danke erstmal. Meine Stänkerwuffs haben sich beruhigt, nachdem ich sie nicht mehr als Rudel (Rangfolge) sondern als 2 Einzelhunde behandel. Wenn die Hündin Streicheleinheiten will, bekommt sie sie und ich lasse meinen Rüden in Ruhe. Er ist jetzt nicht mehr so genervt. Auch hat sie eingesehen, das ich mich durch ihre Penetranz nicht ändere. Es werden wohl doch noch ruhige Tage bis sie nach Hause geht.

Gruss
Beowulf
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