Wolfshund abzugeben - Percy vom Böhmerwald

[michaS]

Hallo zusammen,
freut mich daß meine Anzeige bei Kirii so viel ausgelöst hat bei euch im Forum, vielen Dank auch an alle die mir angerufen oder geschrieben haben.
Wenn ich die Infos alle vorher gehabt hätte, hätte ich mir den Hund nicht gekauft.
Der Züchter hat mich schon aufgekärt, zumindest über die Basics z.B
nicht alleine sein, viel zeit etc.
Nun möchte ich hier die Erfahrungen mit meinem TWH kurz schildern um villeicht auch dazu beitragen zu können Licht in das Thema TWH Welpen zu bringen.

Vorab, es ist ein wirklich aussergewöhnlicher Hund, meiner ist jetzt 20 Wochen alt, wiegt 22 kg und ist ca 65 cm gross.
Er ist ständig aktiv, sehr scheu gegen Fremde hat unheimlich Angst beim Gassi wenn Fahrzeuge kommen, besonders Laster oder Traktoren.
Es stimmt wirklich dass er nicht alleine sein will, ansonsten kann man von ihm die ganze Palette an Heul und Winseltönen erleben die er drauf hat.
Wenn er dann leise wird, hat er was gefunden um sich abzureagieren,
wenn man vorbeugt ist dann sein Kauknochen, sein Spieltau oder dann alles was im Raum, nebst Tapeten Möbel etc.
Er versucht täglich seine Rangstellung innerhalb der Familie zu erkunden
mein 6-jähriger Sohn spürt das am meisten, ich würde die beiden auf jedenfall nie unbeobachtet allein zusammen lassen.
Ich gehe 3 mal täglich mit Ihm raus und widme ihm sehr viel mehr zeit als ich eigentlich übrig hätte, wenn ich im Aussendienst tätig bin habe ich ihn im Auto dabei auch dann gehen wir Gassi so oft es möglich ist.
Abends gehe ich mit Ihm an verschiedenen Orten mit ihm aus, straße, gelände, fußgängerzone, Bushaltestelle, etc. Bei uns sind oft Gäste im Haus d.h. er sieht oft menschen die mal wieder kommen bzw auch immer mal wieder neue Leute.
Also kurz ich habe mich wirklich abgestrammpelt um Ihm alles zu zeigen
und bemühme mich ihn konsequent zu erziehen, was er nicht darf wird getadelt bis hin zum Rückenwurf wenn es gar nichts anders fruchtet.
Wenn er was gut und richtig macht wird mit streicheln, spielen, leckerlie ausgiebig gelobt.
Dennoch habe ich das Gefühl er bleibt immer auf Distanz, beobachtet und nutzt die kleinste unaufmerksamkeit aus um was zu ergattern dass er nicht tun soll oder darf und um hauptsächlich an verbotenes futter zu kommen. Man darf ihm keine Gelegenheit geben an Lebensmittel aller Art ranzukommen.

ich habe ihn erst 3 Monate aber könnte hier noch so viel erzählen.
Also um es kurz zu machen hier meine Persönliche Meinung:
Der Hund braucht jemand der den ganzen Tag da ist und sich mit Ihm beschäftigt, nur da sein reicht nicht.
Unserer auf jeden Fall hat mehr von einem Wolf wie von einem Hund.
Mich nervt besonders seine duernde Scheu und seine Hinterfozigkeit,
dass er den ganzen Tag unsere Hündin nervt die er dauernd bedrägt beisst am Schwanz zieht etc.
Unsere Katzen werden gejagt egal wie oft man Ihm das verbietet, vornehmlich wenn er sich unbeobachtet fühlt,
alles Essbarers wird geklaut auch vom Tisch, Küchenplatte, Mülleimer, Einkaufskorb, obwohl er genau weiss daß er da nicht darf.
Es ist ja nicht so daß andere Hunde sowas nicht machen, es ist nur die penedranz mit der er so seine Ziel verfolgt.

Aber wem schreibe ich das, ihr wisst es ja alle warscheinlich alle besser wie ich, ihr habt eure Hunde ja schon länger als ich.

Deshalb mein Entschluss , ich habe noch andere Aufgaben wie mich ständig um meinen twh zu kümmern, weil wegsperren denke ich rächt sich
in kürzester Zeit, und dann wird es mit Sicherheit nicht spassig,
denn ich zweifle keinen Moment dran, daß wenn der Hund nicht mit viel Zeit, viel Liebe, viel Gedud und noch mehr Hundeerfahrung aufgezogen wird eine potentielle Gefahr darstellen kann wenn er erwachsen ist.

Das ist meine Erfahrung und villeicht liest auch mal jemand diesen Artikel
der sich überlegt so ein Tier sich anzuschaffen.

Und jetzt zerreist mich!

mfg
Micha