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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare

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Old 18-03-2010, 09:23   #21
timber-der-wolf
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Hallo Astrid,

wenn ich das lese …
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Originally Posted by Astrid
…, bin aber mit einem im Schutzhundesport geführten Hund aufgewachsen. ... Trotzdem ist nie etwas passiert. Weil meine Eltern mir und meinem Bruder gesagt haben, wie wir uns dem Hund gegenüber zu verhalten haben ... Wir habens von klein auf eingeimpft bekommen und uns dran gehalten. Man hat uns von klein auf eingetrichtert, auch keinen fremden Hund einfach anzufassen - auch daran haben wir uns gehalten. Wir wurden nie mit einem Hund alleine gelassen. Und wir wären nie auf die Idee gekommen, mit unserem oder irgendeinem anderen Hund Schutzhundesport nachzuspielen. ...
… müsst ihr zwei wirkliche Musterkinder gewesen sein .

Abgesehen von Hunden gibt es im Leben eines Kindes noch andere Gefahren, auf die auch ich als Kind von meinen Eltern hingewiesen wurde, auf die ich meine Kinder hingewiesen habe, auf die auch alle mir bekannten Eltern (in Verwandtschaft und Bekanntschaft) ihren Nachwuchs hingewiesen haben.
Und aus Erfahrung weis ich, dass sich die lieben Kidis nicht immer an den Warnungen und Verboten der Erwachsenen halten, genau wie ich und die Kinder in meiner Kindheit. Und das ist schon ein paar Tage her, geändert hat sich aber bis heute daran nichts.
Außerdem ist es absolut unrealistisch, Kinder 24 h am Tag unter Kontrolle haben zu wollen. Außer man geht nicht arbeiten, die Kinder gehen nicht in Kita, Schule, Hort, spielen nie woanders allein mit anderen Kindern etc. etc.
Die Praxis sieht wohl überwiegend in der realen Welt etwas anders aus.


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Originally Posted by Astrid
Daraus zu schließen, dass harmlose Zerrspiele mit einer Beißwurst oder einem Spieltau gefährlich sind, finde ich schon recht übertrieben.
Das kann gern jeder sehen, wie er will. Ich habe da Erfahrungen, die mir bestätigen, dass das nicht sein muss.



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Originally Posted by Astrid
Und den Schutzteil selbst trainier ich ja ohnehin am Platz - da brauch ich ja Kinder nicht mitzuschleppen, wenn das tatsächlich meine Sorge wäre...
So eine Aussage kann wirklich nur von Jemand kommen, der keine Kinder hat.
(Soll wirklich kein Vorwurf oder ähnliche sein. Aber wenn man erste einmal eigene Kinder hat, dann ändern sich auch Sichtweisen und man hat plötzlich ganz andere, neue Erfahrungen. Wirst Du vielleicht auch einmal selbst feststellen . Theorie und Praxis sind 2 Seiten ein und der selben "Münze")
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Last edited by timber-der-wolf; 18-03-2010 at 09:28.
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Old 18-03-2010, 09:48   #22
Astrid
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Guten Morgen!

Nein, wir waren mit Sicherheit keine Musterkinder, aber das wurde uns von klein auf eingebläut - einfach weils enorm wichtig war.

Obwohl ich selbst keine Kinder habe und es sich bekanntlich immer leicht spricht, wenn man selbst nicht betroffen ist, bin ich mir absolut bewußt, dass sich Kinder nicht immer an das halten, was man ihnen predigt (das tun ja nichtmal Erwachsene - bekanntlich ist gerade das "Verbotene" immer besonders reizvoll) und man sie nicht 24 Std. lang kontrollieren kann. Dennoch kann ich kein Problem darin erkennen, wenn man 1x/Woche ohne Familienanhang auf den Hundeplatz fährt um den Schutzteil zu trainieren, aber das ist eigentlich auch völlig egal, da ich weder Kinder habe noch mit meinen Hunden Schutzhundesport betreibe.

Wenn du Schutzhundesport ablehnst oder in Zerrspielen eine Gefahr für deine Kinder siehst - soll sein. Jeder so wie er es für richtig hält. Ist aber eigentlich am Thema vorbei, denn es ging ja nicht um Kind + Hund/Schutzhundesport, sondern um die perversen Auswüchse von Wiener Politikern, die kurz vor den nächsten Wahlen stehen.

Deshalb nochmal: das von Frau Sima geplante Schutzverbot ist - genauso wie ihre Rasseliste - von vorn bis hinten ein totaler Blödsinn, ihre Argumentationen absolut haltlos. Ich diskutier gern darüber, wie man das Verhältnis HH-Nicht-HH verbessern kann - tatsächlich gibt es in Wien genug Leute, die wirklich kontruktive Beiträge dazu leisten könnten. Ich wäre auch sofort dafür, diverse Hundeplätze und Trainer zu überprüfen, denn da ist noch genug im Argen. Das betrifft aber nicht nur den Schutzhundesport, sondern sämtliche Sportarten und auch die Alltagserziehung und den ganz normalen und täglichen Umgang mit dem Hund. Und wir haben bereits eine ganze Reihe von Gesetzen und Regelungen, die für eine Verbesserung sorgen könnten WENN sie denn exekutiert würden...
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Last edited by Astrid; 18-03-2010 at 09:51.
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Old 18-03-2010, 11:49   #23
timber-der-wolf
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Hallo Astrid,

wie ich feststelle sind wir im Grunde ja gar nicht soweit in unseren Auffassungen und Meinungen auseinander. Außerdem sagte schon der "alte Fritz" (Preußenkönig) "Jeder möge nach seiner Fasson glücklich werden".

Du hast Recht es ging nicht um Kinder + Hund!

Nur bei einem muss ich einen kleinen Widerspruch einlegen ...
Quote:
Originally Posted by Astrid View Post
Ist aber eigentlich am Thema vorbei, denn es ging ja nicht um Kind + Hund Schutzhundesport, sondern um die perversen Auswüchse von Wiener Politikern, die kurz vor den nächsten Wahlen stehen.
... in meinem Eingangsbeitrag ging es mir tatsächlich nur ums Thema Schutzhundeausbildung, und da auch nur um einen ganz bestimmten, mehrfach genannten Teil, der im Beitrag des Präsidenten der östereichischen Tierärztekammer und im Beitrag des ORF.at genannt wurde, und nicht "um die perversen Auswüchse von Wiener Politikern" !
Denn über die Politiker und deren konkrete Auswüchse in Wien und Östereich kann ich mir, zumindest von den beiden verlinkten Beiträgen her, kein Urteil erlauben.
(Tierärztekammer und ORF.at sind für mich erst einmal keine Politiker bzw. politische Interessenvertreter.)

Du siehst das natürlich auf Grund der konkreten Kenntnis vor Ort zu Recht anders und kannst die Aussagen entsprechend bewerten. Wie gesagt, mir ging es nicht um die Politiker bzw. deren persönliche Fähigkeiten / Unfähigkeiten!
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Last edited by timber-der-wolf; 18-03-2010 at 11:56.
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Old 18-03-2010, 19:23   #24
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Na bitte - schnell is gangen. War ja auch ein absolut undurchdachter Schnellschuss von der Frau Wichtig. Bezüglich "große Akzeptanz" ist anzumerken, dass es sich dabei um eine Befragung der Wiener/innen per Briefwahl bzw. mit der Möglichkeit, seine Stimme persönlich abzugeben handelte. Gemeinsam mit 3 anderen Themen durfte man sein Kreuzerl jeweils bei ja oder nein setzen. Die Beteiligung bei der Befragung lag bei 35,9%, es gab vorab wenig Information zu den Themen, die Info die es gab legte einem die gewünschte Antwort schon quasi in den Mund. Frägt man sich jetzt bei den Befürwortern des "Kampfhunde"führschein durch, erhält man oft die erstaunte Frage: ich dachte, es ginge um einen Führschein für alle Hunde...

Quote:
Information zur geplanten Regelung der Schutzhundeausbildung - 18. März 2010

Nach der großen Akzeptanz des Hundeführscheins für sogenannte Kampfhunde, der das konfliktfreie Zusammenleben von Mensch und Hund in Wien fördern soll, war es uns ebenfalls ein Anliegen, entschieden gegen das „Scharfmachen“ von Hunden im Stadtgebiet Wiens vorzugehen. Es wird daher die Schutzhundeausbildung “gegen den Menschen“ oder zur Steigerung der Aggressivität von Hunden für Zivilpersonen künftig verboten.

Es spricht nichts gegen die sportliche Ausbildung oder den sportlichen Wettbewerb von Hunden. Uns ist das Einhalten gewisser Standards, wie zum Beispiel der „Österreichischen Prüfungsordnung für Hundesport“ gemäß der vom ÖKV veröffentlichten Prüfungsordnung ein wichtiges Anliegen. Ebenfalls ist es im Hundesport allerdings auch wichtig, dass Züchter, Trainer und Hundeabrichteplätze zertifiziert werden und somit einheitliche Qualitätskriterien erfüllen.

Hier noch einmal im Detail unser Standpunkt. Der sportlichen Betätigung von Hundehaltern mit ihren Hunden steht nichts im Weg, aber in Sachen Sicherheit und friedlichem Zusammenleben von Mensch und Hund in der Großstadt sind wir mit unseren Maßnahmen einen großen Schritt weiter.
Quelle: HP von Frau Sima: http://www.ullisima.at
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Old 18-03-2010, 21:29   #25
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Im Zuge des Hundeführscheins haben wir darüber hinaus die Ausbildung von Hunden, die ein gegen den Menschen gerichtetes Angriffsverhalten beinhalten oder nachstellen, verboten. Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein Hund, der ein treues Familienmitglied darstellt, gegen Personen scharf gemacht werden soll. Jeder Hund hat einen natürlichen Schutzinstinkt, der jedenfalls ausreicht, um Haus, Heim und HundehalterIn, zu beschützen. Es wäre widersinnig und höchst fahrlässig, einen Hund bewusst als „Waffe“ auszubilden und zu gebrauchen.

Hingegen soll die Schutzhundeausbildung „gegen den Menschen“ oder zur Steigerung der Aggressivität von Hunden verboten werden. Die Zucht, Ausbildung, Verkauf, Erwerb, Haltung und Verwendung von Hunden zu Schutz- und Wachzwecken soll verboten werden. Denn um einen Hund „scharf zu machen“, muss die Beißhemmung abgebaut werden, dadurch wird die Unberechenbarkeit und die Gefährlichkeit des Hundes gesteigert. Solche Hunde in der Zivilbevölkerung zu haben, ist grob fahrlässig und höchst unverantwortlich.

Nicht nur 90 % der Bevölkerung sondern auch alle Tierexperten und die Wiener Tierschutzombudsstelle sprechen sich neben dem Sicherheitsaspekt auch aus Gründen des Tierschutzes gegen solche Schutzhundeausbildungen zu „Kampfhunden“ aus.
.

Dagegen ist doch wohl nichts einzuwenden, oder?

Allerdings ist doch, trotz aller Beteuerungen der Schutzhundler, das realeTraining auf den Hundeplätzen, wie man es nach wie vor überall erlebt, nichts anderes als ein Scharfmachen - Hund raus aus der Box, auf den Figuranten los, rein in die Box und das wars dann auch schon! Anschließend gehts rein ins Vereinshaus - und "hoch die Tassen"

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Old 18-03-2010, 21:38   #26
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Ja, aber Zivilschutzhunde für Privatpersonen sind schon lange verboten, das ist nix Neues. Es müsste nur exekutiert werden. Genau da happerts. Wir haben einiges an Gesetzen, die helfen könnten, aber wenn eh niemand drauf schaut, werden sie natürlich auch nicht eingehalten.

Bezüglich den SchH-Sportlern - ich geb dir gerne recht, dass es noch immer viel zu viele schwarze Schafe gibt und das von dir geschilderte Verhalten leider oft den Tatsachen entspricht. Aber zum Glück längst nicht mehr überall. Immer noch viel zu selten, aber doch gibt es gute Schutzhundesport-Gruppen, wo tw. sogar mit Clicker gearbeitet wird, wo überhaupt kein Alkohol getrunken wird, wo so trainiert wird, dass der Hund es tatsächlich als riesiges Beutespiel ansieht. Das mag immer noch nicht jedermanns Sache sein, aber lässt die Sache doch schon gänzlich anders aussehen.
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Old 19-03-2010, 09:08   #27
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Hallo, und guten Morgen Astrid,

wie ich lese, und auch schon mal schrieb, sind wir in den grundsätzlichen Fragen unserer Auffassungen gar nicht soooo weit auseinander . Ich stelle immer wieder mehr Gemeinsames als Trennendes fest.

Natürlich hast Du absolut Recht, dass die besten Gesetze, Verordnungen, ... (nicht nur im Hundewesen) nichts nützen, wenn die Durchsetzung nicht durch Einsicht der Menschen und entsprechende Kontrollen, einschließlich ggf. notwendiger Bußgeld- / Strafmaßnahmen durchgesetzt werden.
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