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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare

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Old 29-03-2007, 11:59   #1
hanninadina
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Default Arbeitshund gleich/ungleich Sporthund?

Es gab mal vor ein paar Monaten eine Spezialausgabe der Hudnezeitung Partner Hund, zu dem Thema Sport mit Hunden. Darin waren ca. 17 verschiedene Sportarten genannt, bis hin zum Wagenziehen. Darunter fiel natürlich auch Agility aberauch IPO/VPG.

Vielleicht kommt man da auf einen Nenner, wenn Norbert z.B. schon das fahren am Rad als "Arbeit" bezeichnet oder Petra eine Ausdauerprüfung dazu machen möchte.

Meiner Meinung nach müsste man das wohl nochmal trennen, Sport und Arbeit. Denn man würde ja z.B. Marathon-Läufer unrecht tun, wenn man sagen würde, dass ist keine Arbeit, die ihr da macht. Und verglichen mit dem Ausdauerlauf ist es vielleicht ähnlich. Ihr könnt jetzt sagen, dass ist Haarspalterei. Aber ein Ausdauerlauf wird ja auch bewertet, ob ein Gespann das schnell, mittel oder langsam absolviert. Für mich ist das jedoch eher Sport als Arbeit. Sport, sicher ist wahrscheinlich der Oberbegriff für alles. Kann man verglichen mit den Menschen vielleicht auf Hobby, Ehrenamt und Arbeit mit Geldverdienen verteilen. Tun, tun alle was! Ist schwierig darzustellen. Aber ich habe einfach mal versucht, auch den anderen Meinungen "gerecht" zu werden. Ein Rentner, der mit seinem Gehstock bewaffnet spazieren geht, empfindet es vielleicht auch als Sport oder Arbeit, was er da macht.

Wobei ich denke, dass etwas auf Zeit zu tun in gewisser Weise eher Sport ist. Wenn der Hund dann noch einen Krafteinsatz braucht, wie z.B. Schlittenhunde, wird es zur Arbeit. Sport, kann man sicherlich mit jedem Hund machen, aber eben nur bestimmten. Obwohl ich echt viele Hunde kenne, die kannst du nicht so richtig motivieren, halt Sofakissen.

Ein Versuch, das auf andere Art nochmal anzugehen.

Grüße
Christian
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Old 29-03-2007, 13:34   #2
Steffen
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Christian,
"Was Sport ist?" ist ein weites Feld, ich hatte es in einem Semester zum Gegenstand und als Referat.

Hier eine Begriffsbestimmung von:
STEINKAMP, Egon: Was ist eigentlich Sport? Ein Konzept zu seinem Verständnis. Wuppertal: Putty 1983.

Die Frage "Was ist Sport?" ist gleichbedeutend mit der Frage nach seinen Wesensmerkmalen.

Die sportliche Handlung ist entscheidend durch das Phänomen Bewegung charakterisiert; damit ist sie eine vorwiegend körperliche Handlung. Aus der Phantasie des Menschen entworfen, ist die Bewegung mit Problemen aufgeladen, die dazu führen, daß sie immer wiederholt wird. Die dabei erbrachten Lösungen geben der Bewegungshandlung das Merkmal von Können und damit von Leistung. Da die unterschiedlichen Grade des Gekonnten prinzipiell hierarchisierbar sind, wird ein Leistungsvergleich von gleichen Bewegungsarten möglich. Organisation des Vergleichs und Norminierung der Bewegungsarten durch entsprechende Institutionen sorgen dafür, daß der inderekte Vergleich (Wettbewerb) verbreitet durchgeführt werden können. Dadurch werden die Bewegungsarten zu Sportarten bzw. Sportdisziplinen.

Die Aufnahme sowie das notwendig dauerhafte Betreiben der speziellen Bewegung werden Beim Träger der Handlung durch das ihn charaktersierende duale sportliche Motiv ausgelöst, das ihn zum Erleben von Bewegung und Spiel einerseits sowie von Können und Könnensverbesserung anderseits führt.

Aus dem eindeutigen wechselseitigen Bezug von Handlungsmerkmalen und Motiv-Merkmalen des Handlungsträgers folgt, daß sportliches Handeln durch die Merkmale Selbstzweck und Freiwilligkeit bestimmt ist.

Fazit: Dann und nur dann kann ein Geschehen als Sport bezeichnet werden, wenn Handlung und Handelnder alle ihnen zugeordneten Merkmale aufweisen.

Ein weiteres, aber nicht notwendiges Merkmal ist das Moment der passiven Anteilnahme am Sport durch Zuschauer.

Durch die unterschiedliche Gewichtung im dualen sportlichen Motiv ergeben sich die zwei grundlegenen Aktionsweisen sportlichen Handelns: Im Spitzensport akzentuiert der Handlungsträger das Könnensmoment und damit das Prinzip "Verbessern des Gekonnten"; im Breitensport akzentuiert der Handlungsträger das Bewegungs- und Spielmoment und das Prinzip "Anwenden des Gekonnten". In diesen Aktionsweisen erfahren die Merkmale des Sports unterschiedliche Sinngebung und Ausprägung.
Steffen jest offline   Reply With Quote
Old 29-03-2007, 18:34   #3
hanninadina
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Danke Steffen, meine Haarspalterei hast du noch ein wenig mehr gespalten. Ja, aber so kann man das sehen, Anwendung von Sport bei Hobbyathleten, Verbesserung der Leistung bei Leistungssportler.

Christian
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Old 30-03-2007, 08:59   #4
ck.one
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und arbeit ist doch in der physik ganz klar definiert
arbeit= kraft*weg
dann hätten wir dass auch schonmal
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Old 30-03-2007, 23:04   #5
timber-der-wolf
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Originally Posted by ck.one
arbeit= kraft*weg
dann hätten wir dass auch schonmal

Sehr gut !

Ja, Christian,

auch Fahradfahren ist in meinen Augen für den Hund ARBEIT!

Zumindest, wenn er im Huskygeschirr vor dem Rad läuft (dieses zum überwiegenden Teil zieht), Kommandos beherrschen muss (lauf, links, rechts, steh, ...), sich nicht durch andere Hunde, Katzen, sonstiges Getier, Autos, ... etc. ablenken läßt - also sehr konzentriert bei der Sache sein muss.
Einen Unterschied zwischen ARBEIT und SPORT sehe ich bei einem Hund nicht, denn alles ist "mit den Augen eines Hundes gesehen" für ihn ARBEIT.

Und warum soll der 40 bzw. 100 km-Lauf keine Arbeit sein? Das erklär mir mal einer. Ich glaube, dass kaum ein TWH-Besitzer ohne jegliche Vorbereitung und Training seinen TWH diese Distanz laufemn lassen kann.
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LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
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Old 31-03-2007, 00:03   #6
ck.one
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ich glaube, was christian meinte ist dieses neben dem fahrrad herlaufen, nur damit der hund bewegt wird, genauso ball werfen, weil man nicht selber laufen will und es unseren hunden ja ach soviel spaß macht
sicher, körperlich gesehen kommt die formelhin, wenn du dann noch den geistigen aspekt mit einbaust sehe ich das genauso als arbeit, wie die arbeit eines schlittenhundes, jedoch glaube ich, dass der hund geistig noch etwas unterfordert ist.
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Old 01-04-2007, 09:43   #7
Spike
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Es ist aber auch ein großer Unterschied zwischen einem Schlittenhund, der meiner Meinung nach Arbeit verrichtet, und einem 40km-Lauf. Dazu muß man nämlich nichts können, außer Laufen. Ein Schlittenhund muß wie schon erwähnt auch Kommandos kennen und ausführen, ein 40km-Läufer nicht.

Und Norbert, wenn ein TWH die 40km nicht ohne Vorbereitung schafft, dann ist er entweder zu jung, uralt, oder krank! Sorry, aber das muß jeder schaffen. Die 100km sind da schon was anderes...

Grüße
Thomas
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Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage...

Der frühe Vogel... kann mich mal...
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Old 01-04-2007, 09:50   #8
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Ihr seht mich ein wenig "buff"
Führt ihr eure Hunde wirklich zum 40 Km Lauf ohne jegliche Vorbereitung ?

Grüße Silence
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Old 01-04-2007, 12:47   #9
hanninadina
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Chris, du hast recht, so war das gemeint!

Silence, ich denke Spike ist da manchmal etwas zu blauäugig. Wenn er einen TWH ohne Vorbereitung die 40 km laufen lassen würde und ich wüsste das, würde ich alles daran setzen, dass er daran nicht teilnehmen dürfte, weil es schlicht und ergreifend Tierschutz widrig wäre. Auch ein TWH muss natürlich darauf vorbereitet werden. Insbesondere die Pfoten!

Christian
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Old 01-04-2007, 12:51   #10
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Ja, wir haben nicht extra dafür trainiert. Da ich sowieso ab und zu mit den Hunden joggen gehe, hatten wir bei Aura und Ambro vor der Ausdauerprüfung einmal 10km und einmal etwa 20km am Fahrrad getestet. Da das für sie kein Problem war, sind wir die Prüfung einfach so angegangen und haben sie auch bestanden.

Bei Bluebell und Ciara haben wir überhaupt nicht extra für den 40km-Lauf trainieren müssen. Die Laufen so leichtfüssig, da wußte ich bei ihnen schon im Vorfeld, dass es für sie kein Problem sein würde. Sie haben auch beide mit ausgezeichnet bestanden.

Ich muss allerdings auch sagen, dass alle unsere Hunde viel draußen sind und sich den ganzen Tag frei bewegen können, da sind ihre Pfoten z.B. die unterschiedlichsten Untergründe gewöhnt.
Mit einem TWH, der nicht so viel Bewegung hat und seine Pfoten eher das Sofa in der Wohnung gewöhnt sind, würde ich nicht ohne vorheriges Training zur Prüfung antreten.
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Old 01-04-2007, 21:25   #11
Spike
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Hallo Christian,

warum sollte mein Hund das nicht ohne Vorbereitung schaffen?

Okay es kommt darauf an was man unter Vorbereitung versteht, aber speziell trainieren werde ich ihn deswegen nicht. Wir machen generell viel mit Lobo draußen, und deswegen bin ich mir sicher daß er das ohne "Pfotentraining" (was auch immer das sein soll) schafft.

Natürlich kann ich das nicht mit einem Hund machen der außer Zwinger und Hundeplatz nichts kennt. Aber da das ja für einen TWH nicht die Regel sein sollte, sollte das auch so klappen.

Und Christian, wenn ich an einem Lauf teilnehme sage ich dir bescheid, dann kannst du ja versuchen es zu verhindern

übrigens blauäugig bin ich wirklich, und sogar blond

Grüße
Thomas
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Old 02-04-2007, 08:55   #12
timber-der-wolf
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Hallo,

im Grunde sind wir uns doch einig und in der Auffassung recht Nahe - nur wieder einmal die Definitionsfrage / Verständigung ist das problem

1.)
"Und Norbert, wenn ein TWH die 40km nicht ohne Vorbereitung schafft, dann ist er entweder zu jung, uralt, oder krank! Sorry, aber das muß jeder schaffen."
Dem stimme ich so nicht zu. Genau wie Steffen es sagt, Hunde die viel Freilauf haben und an verschiedene Untergründe gewöhnt sind, wie seine und auch meine, die auch sonst viel laufen, z.B. bei mir mindestens 4 .. 5 mal die Woche zwischen 8 ... 12 km/Tour je nach gewählter Route bzw. am Wochenende 24 km (Wohbnort - Tierpark-und zurück) werden den 40 km-Lauf schaffen.
UND das verstehe ich unter Vorbereitung / Training. Aber nun mal ehrlich, wer macht das von den TWH-Besitzern wirklich? Sicher wenige, oder sollte ich mich da so sehr irren?
Ich meinte genau wie Steffen die unvorbereiteten/untrainierten TWH, die "Sofawölfe" sind, einen täglichen Spaziergang hinter sich bringen und im günstigsten Fall 2 .. 3 x die Woche auf dem Hundeplatz sind. Die werden mit Sicherheit ohne Vorbereitung nicht die 40 km schaffen. Das wäre auch meiner Meinung nach Tierquälerei!

2.
Ich hatte das Laufen mit Onka am Fahrrad bereits beschrieben. Sie läuft bei mir nicht nur "dumm" nebenher, sondern muß konzentriert vorweg laufen / ziehen und Kommandos beachten und nicht ablenken lassen - wie beim Schlittenhundesport, denn so habe ich mit ihr trainiert. Und deshalb ist das Laufen mit den "geistigen" Komponenten auch für mich ARBEIT.

P.S. An dem nicht Ablenken lassen müssen wir allerdings immer und immer wieder arbeiten , da uns auf "Schritt und Tritt" bei unseren Touren das Reh- und Rotwild fast provokativ umläuft.
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Old 02-04-2007, 18:36   #13
hanninadina
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Ok Norbert, da stimme ich dir zu, dass ist Arbeit, Hund vorne ziehen lassen. DAchte wirklich an das neben dem Rad herlaufen zur Eisdiele! Sorry, falls das bei dir mir falsch angekommen ist.

Christian.
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Old 02-04-2007, 21:50   #14
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Hallo Norbert,

Quote:
Genau wie Steffen es sagt, Hunde die viel Freilauf haben und an verschiedene Untergründe gewöhnt sind, wie seine und auch meine, die auch sonst viel laufen [...] werden den 40 km-Lauf schaffen.
Davon gehe ich doch aus wenn jemand einen TWH hat.

Aber das habe ich ja auch gesagt.

Quote:
Ich meinte genau wie Steffen die unvorbereiteten/untrainierten TWH, die "Sofawölfe" sind, einen täglichen Spaziergang hinter sich bringen und im günstigsten Fall 2 .. 3 x die Woche auf dem Hundeplatz sind. Die werden mit Sicherheit ohne Vorbereitung nicht die 40 km schaffen. Das wäre auch meiner Meinung nach Tierquälerei!
Diese Verhalten ist auch nicht okay wenn man keinen 40km-Kauf machen will.


Quote:
im Grunde sind wir uns doch einig und in der Auffassung recht Nahe - nur wieder einmal die Definitionsfrage / Verständigung ist das problem
Wie so oft, aber kein Problem.

Grüße ans Rudel
Thomas
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