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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie |
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17-03-2002, 19:12 | #1 |
Junior Member
Join Date: Nov 2007
Posts: 3
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Misstrauen
hallo ihr!
erstmal möchte ich mich schnell vorstellen, da ich zum ersten mal gebrauch von der diskusionsrunde mache. ich heisse marie, wohne in der schweiz, wollte mir seit letztem jahr einen tw anschaffen, habe jedoch eingesehen, dass ich mich mit diesem hund überfordern würde, da es der erste hund wäre, den ich ganz allein erziehen würde. ich denke die entscheidung war gut, zuviele menschen sehen nicht ein, dass tws aussergewöhnliche hunde sind. da ich aber nicht auf einen eigenen hund verzichten wollte, schaffte ich mir einen mischlingswelpen an. mutter deutscher schäfer, vater grosser schweizer sennenhund. ich habe den welpen, eine hündin, mit 11 wochen von einem bauernhof geholt. ich weiss nicht, ob ich die entscheidung für diesen kauf bereuen sollte, da die tiere überwiegend in der scheune bei den kühen lebten. die tiere haben in den ersten wochen wohl wenige dinge ausserhalb dieses stalls gesehen, jedoch habe ich jetzt einen robusten, gesunden und ganz und garnicht schreckhaften hund. meine hündin ist jetzt 17 wochen alt und eigentlich läuft alles bestens. sie gehorcht gut, ist stubenrein, weiss was sie darf und was nicht und verträgt sich bestens mit anderen tieren. leider zählen menschen für sie nicht zu den tieren. wenn ich mit ihr in der stadt bin (wir wohnen in einem dorf in einem haus mit garten am wald) ignoriert sie menschen weitgehend. und dafür bin ich relativ dankbar, denn aus der welpenspielgruppe kenne ich leute, die probleme damit haben, dem welpen das freudige begrüssen jedes fremden abzugewöhnen. auch in bahn und bus habe ich kein problem mit ihr, wenn fremde leute sie streicheln. so weit, so gut... das ganze problem begann mit einer abrufübung im welpenkurs. ihr kennt das sicher alle: jemand hält den welpen fest, der besitzer entfernt sich, der welpe wird gerufen und losgelassen. bei allen hunden lief das prima, bei meinem nicht. sie sträubte sich dagegen, von dem hundeführer festgehalten zu werden und auch mit hundekeksen und gutem zureden von meiner seite liess sie sich nicht dazu veranlassen in seine nähe zu gehen. inzwischen kann er sie nicht einmal mehr streicheln und meine hündin ist fremden gegenüber misstrauisch. es geht soweit, dass sie leute, denen wir auf dem spaziergang begegnen, schon von weitem anbellt. die leute sind verständlicherweise irritiert bis ängstlich. und dem hund geht es nciht viel anders. im einzelnen fürchtet sie sich vor dem menschen. wenn jemand sich bückt und sie streicheln will schnellt sie in die entgegengesetzte richtung weg und kommt nicht mehr näher, sofern die person ihr keinen verführerischen leckerbissen anbietet. das macht uns beiden das leben schwer. sie hat angst und ich fürchte den tag an dem es soweit kommt, dass sie sich eingeengt fühlt und zuschanppt. noch ist das kein problem, aber sie lässt sich einfach nicht von fremden anfassen. gut, wenn sie wirklich viel kontakt zu dem menschen hat und dieser viel geduld aufbringt, ist sie zu ihm so herzlich wie zu mir. aber was ist mit den anderen leuten. langsam weiss ich nicht mehr was ich tun soll, denn langsam geht es auch mit meiner geduld zu ende. ich weiss, viel unter menschen gehen. das versuche ich auch, aber meine hoffnung das ändern zu können ist nur noch klein. gebt mir ein paar gute ratschläge und tipps. dafür wär ich echt dankbar. ich will keinen angstbeisser! sorry dass es so lang und ausführlich geworden ist. ich musste einfach mal den rat von experten einholen. danke, marie |
04-09-2003, 16:51 | #2 |
Junior Member
Join Date: Nov 2007
Posts: 1
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Hallo zusammen
Ich bin Peter, bin Schweizer und den Rest seht ihr unten. Ich möchte nur hier noch eine prazisere Antwort haben. Wird an Welpenspielstunden dem Hund abgewöhnt, andere Menschen freudig zu begrussen? Oder habe ich es falsch verstanden?! Falls das erste wirklich stimmt, möchte ich doch wissen, wer solche Welpenspielstunden gibt. Mit freundlichen Grussen Peter Sterchi Prasident SCT Wolfshunde |
04-09-2003, 16:52 | #3 | |
Junior Member
Join Date: Nov 2007
Posts: 3
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Quote:
das hast du wirklich falsch verstanden. ich wollte sagen, dass ich leute aus der welpenspielstunde kenne, deren jetzt schon relativ grosse hunde jeden fremden stürmisch begrüssen und an ihm hochspringen. und diese leute wollen ihren hunden genau das abgewöhnen (und mein liebes hundi das neben mir liegt hat mal wieder eine schöne menge des gases das in seinem darm vegetiert in die atmosphäre abgegeben. super. zeit zu lüften!) mfg, marie |
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04-09-2003, 16:53 | #4 |
Chefin vom Chaoten-Team
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Hallo! auch ich will mich kurz vorstellen, da ich hier "neuling" bin.
Mein name ist eva und ich lebe in einem rudel mit 3 hunden (DSH x Labrador, kl. Münsterländer x Labrador und einen TSW [Alex Wolf von der Heide]), 2 kindern und einem mann. soviel erstmal dazu aber jetzt kommich mal zurück zum thema: Peter: ich denke, daß du da was falsch verstanden hast. in den welpenspielstunden ging es nicht darum, den welpen das übermäßig freudige begrüssen abzugewöhnen. ich denke, was marie damit meinte, war ganz einfach daß sie froh ist, daß ihr welpi nicht auf alle menschen zustürzt und an ihnen hochspringt, was ja nun die meißten welpis machen, und sie somit nicht den "stress" hat, ihrem hund dieses verhalten abzugewöhnen bzw. die übermäßige freude des welpen auf eine ersatzhandlung umzulenken. Stephan: maries problem ist auch anscheinend nicht, daß ihr hund sie nicht als rudelführer anerkennt. dein tip mit dem "überall mit hinnehmen" ist sicherlich nicht falsch, doch denke ich, daß der junge hund sich momentan überfordert fühlt. ich habe damals mit meiner hündin den fehler gemacht,daß ich auch solch ein verhalten "nicht durchgehen" lassen wollte und druck auf sie ausgeübt habe (durch hörzeichen, korrektur in form von anknurren meinerseits), doch leider ist der schuß ganz gehörig nach hinten losgegangen und sie hat mein verhalten völlig falsch verknüpft. der einzige weg aus dieser misere, die ich mir da eingebrockt hatte, war nur noch mit positiver verstärkung zu arbeiten. soll heissen: bei jedem spaziergang packte ich meine taschen voll mit leckerchen. kam mir jemand entgegen und meine hündin zeigte meide/abwehrverhalten, habe ich mich umgedreht, sie auf mich aufmerksam gemacht und sobald sie sich auf mich konzentrierte, sie ausgiebig belohnt. meine hündin sah in der zeit mehr wie eine kleine tonne aus als wie ein hund, da ich sie wirklich mit leckerchen überschüttet habe ganz wichtig war es für mich, daß ich meine hündin nicht überfordere und sie somit noch mehr in eine stresssituation versetze, sprich: ich würde nicht direkt in der fussgängerzone mit solch einem "training" beginnen. schön langsam aufbauen! ich denke, für uns menschen ist es auch nicht gerade einfach, mitten in einem belebten cafe eine fremdsprache zu lernen?! ich muss zugeben, daß ich mehrfach kurz davor war, die geduld zu verlieren. alles in allem hat sich mein training über fast 1/2 jahr hingezogen, doch mit dem ergebnis kann ich sehr zufrieden sein. ich habe heute eine sehr zuverlässige hündin, die mir vor allem ihr vollstes vertrauen entgegen bringt,da sie gelernt hat, daß ich sie nicht überfordere. also, liebe marie: verzweifle nicht, versuche deinen welpi über die positive verstärkung (fresstrieb, spieltrieb) langsam an die situation zu gewöhnen. lass dir dabei ruhig zeit und wenn du das gefühl hast, daß du tagelang keinen fortschritt machst, verlier nicht die geduld! natürlich solltest du dir von deinem welpi nicht auf der nase rumtanzen lassen, die grenzen sollten schon ganz klar abgesteckt sein (ich bin während dieses trainings mehrfach auch in die situation gekommen, daß meine hündin die gelegenheit "ausnutzen" wollte, um sich im rang weiter nach oben zu arbeiten. aber das liegt auch ganz klar an der persönlichkeit meiner hündin) vergiss nie, daß das größte aller zauberwörter bei der hundeerziehung KONSEQUENZ ist!!! lieben gruß und viel erfolg eva & rudel |
04-09-2003, 17:01 | #5 | ||
Junior Member
Join Date: Nov 2007
Posts: 3
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hallo eva und rudel (nie das rudel vergessen, hunde sind schnell beleidigt)
Quote:
dabei immer wie der letzt idiot vor. doch habe ich bemerkt, dass anknurren als warnung, bellen beim spiel und aufjaulen beim beissen viel wirksamer ist, als ein "hund, lass das! spiel mit mir! ein deutscher hund beisst nicht!" der nachteil ist, dass der hund bei einer überwiegend hündischen kommunikation weniger worte aus den allgemeinen unterhaltungen aufschnappt, wie zb mitkommen, halsband und leine, zierizieri (spazierengehen), oma, zu hause, ect... aber irgendwie ist die kommunikation so viel eindeutiger und der hund weiss was sache ist. Quote:
einiges von meiner hündin, sie heisst übrigens bounce, dann muss ich nicht immer meine hündin schreiben. ich glaube, sie braucht sehr viel zeit und ruhe um sich an einen menschen zu gewöhnen und vertrauen zu ihm zu fassen. aber auf dem hundeplatz ist das ja auch wieder was anderes. es ist unruhig und riecht interessant. ich glaube nicht, dass das der ideale platz ist um den hund an einen menschen zu gewöhnen. und vor allem in so kurzer zeit. ich habe die erfahrung gemacht dass sich hunde auf den übungsplätzen immer anders verhalten als in der ganz gewöhnlichen umwelt. so ist auch bounce völlig anders. entweder sie gehorcht gar nicht oder wie ein polizeihund. wenn wir eine übung durchführen dann hat sie ganz plötzlich vergessen was "komm" heisst und alles geht schief, was eine minute vorher noch wunderbar geklappt hat. es ist fast als hätte sie prüfungsangst und wäre beim vorzeigen immer so nervös dass sie nichts hinkriegt. zur positiver verstärkung: ich werde das mal versuchen, aber der schuss kann auch nach hinten losgehen. es kommt vor, dass bounce die menschen schon von weitem anbellt und ich nur das bellen bestätigen würde. aber ich werde das mal versuchen. vielen dank für die ausführlichen ratschläge, mfg marie |
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