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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare

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Old 04-02-2011, 11:38   #1
Gernot160
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Default Arbeit/Ziele/Wünsche//Erfolge und Miserfolge

Nun, auf Anregung in einem andren thread nur dieser hier!

In der Hoffnung, daß sich hier viele beteiligen, offen und ehrlich sagen was und wie, möchte ich einfach mal eine Unterhaltung darüber starten, was man selber für Ansprüche an seinen TWH stellt, welche Ziele man verfolgt, welche Wünsche man hat, welche Erfolge man erzielt, aber auch welche Miserfolge es gibt. Bringen tut das Ganze natürlich nur etwas, wenn man wirklich ehrlich ist. Es geht auch nicht darum jemanden zu verdammen für das was er tut, oder evtl auch nicht geschafft hat, es geht darum zu sehen wie breit gefächert doch die Vorstellungen sind, welche wir an unsere Hunde stellen!

Ich versuche das jetzt einfach mal aus meiner Sicht zu machen, es wäre nett, wenn Ihr Euch in einer ähnlich ausführlichen Form anschließen würdet.

Nach vielen Jahren des Hundesports, mit Riesenschnauzer, Bouvier und einem Schäferhundmix, reizte mich etwas Neues, ich wollte eine andere Rasse haben, einfach nochmal eine neue Herausforderung finden. Ich habe mich dann über einige Rassen informiert, blieb letztlich am TWH hängen. Neben dem tolle Aussehen der Tiere reizte mich besonders, daß sie nicht diesen Kadavergehorsam zeigen, man ihnen einen Grund für die Arbeit (Definition in diesem Fall: das, was ich von ihnen möchte, egal ob eine kleine Unterordnung oder letztlich irgendwas, was zu einer Prüfung führt) geben muss, daß sie selbstständig denken und Entscheidungen treffen. Was ich nicht wusste war worauf man besonders achten muß, und so geriet ich an einen Vermehrer aus Brandenburg, und bei diesem an ein 11 Wochen altes, graues, verstörtes Hundemädchen, welches auf den Namen Tala hört.

Die ersten 1,5 Jahre habe ich mit ihr wahnsinnig viel in Richtung Sozialisierung gemacht, mein Sohn ist dann mit ihr die Begleithundeprüfung gelaufen. Der Prüfer hat uns dann den Rat gegeben mit ihr etwas im Bereich Rettungshundearbeit zu machen, ich habe mir eine Rettungshundestaffel gesucht, Tala sollte Flächensuchhund werden, und es ging los. In der ersten Zeit wurde mit ihr extrem an der Scheu gegenüber Menschen gearbeitet, dann fingen wir mit gezogenen Suchen an, und hier stellte sich das nächste Problem ein, sie bellte nicht am Opfer und hatte auch keinerlei Opferbindung. Durch Zufall absolvierten unsere Ausbilderinnen zu der Zeit ein Seminar zum Thema Freiverweis, Tala wurde dann der erste Hund der Staffel, welcher in dieser Anzeigeform ausgebildet wurde. Sie machte sich gut, suchte sehr gut und es ging voran, doch irgendwann stagnierte die Ausbildung, sie machte Rückschritte, so daß wir nach etwa 2 Jahren den Aufbau der Handlungskette nochmal komplett neu hochgezogen haben. Nach ca. 2,5 Jahren der Ausbildung begann sie die Opfer zu selektieren, nach "mag ich, lohnt sich zu retten", diese Opfer zeigte sie an, und "mag ich nicht, soll es doch bleiben wo es ist", diese Opfer zeigte sie nicht an. Das Ganze ging dann so weit, daß sie zum Schluß ca. 40% der Opfer nicht mehr anzeigte. Für mich war dann letztlich die Frage was es mir und dem Hund bringt, eine Prüfung kann man damit laufen und mit Glück bestehen, aber einen Realeinsatz kann ich guten Gewissens nicht mit einem solchen Hund machen. Somit habe ich, in Absprache mit meinen Ausbildern und der Staffelleitung, Tala nach 3 Jahren aus der Ausbildung genommen. Sie ist jetzt Familien- und Begleithund, glücklich damit, und das ist doch erstmal das Wichtigste!

Wie es der Zufall so wollte war dies auch genau die Zeit wo mein Schäferhundmix, Ronja, mit der ich im Hundesport einige Preise gewonnen hatte, den Weg ins Schattenreich antreten musste. Ich stand vor der Frage ob ich einen neuen Hund will, und wenn ja, was für einen. Ich habe mir dann, auch auf Anraten meiner Ausbilder, einiges an Hunden angeschaut, sicher, teilweise schöne Arbeitshunde, aber, eben nicht meine, der Funke sprang nicht über. Es sollte dann doch eine TWH Hündin sein. Letztlich hat mich ein sehr guter Freund überzeugt mal mit Heiko zu telefonieren, der einen 5 Monate alten Rüden da sitzen hatte. Ich wollte keinen so alten Hund, und auch keinen Rüden, also konnte ich ja mal bedenkenlos in den Westerwald fahren, mir Heikos Zucht anschauen. Was sich als fataler Fehler herausstellte , denn Lando, das Bärchen, wie wir ihn auch liebevoll nennen, hat sich von hinten in mein Herz geschlichen und mich für sich ausgesucht. Na ja, wie dem auch sei, nach 2 Stunden war ich auf dem Heimweg, und hatte einen neuen Hund. Wegen der angestrebten Rettungshundearbeit als Mantrailer (wollte keinen weiteren Flächensucher ausbilden) hatte ich auf Offenheit, Neugier, Toleranz auf Umweltreize und eben "Nasentätigkeit" geachtet. Meiner Staffel habe ich dann klargemacht warum ich mich so entschieden habe, sie haben es, wenn auch nicht begeistert, akzeptiert.

Und dann haben wir beide angefangen, Austesten der Sozialisierung, wir haben an seinem Verhalten anderen Hunden gegenüber gearbeitet (er bellte jeden Hund an, so nach dem Motto "hier bin ich, willst Du spielen?", inzwischen beachtet er sie kaum noch), Annäherung fremder Menschen (für ihn ist jeder mit Futter in der Hand ein Freund, das erleichtert diesen Punkt ungemein), und dann haben wir mit den ersten kleinen Schritten in Richtung Trailen begonnen. Es hat eine Weile gedauert, bis er begriff was ich von ihm wollte, aber nachdem er dann realisiert hatte, daß am Ende des Trails seine "Beute" steht, der Mensch mit den Hühnerherzen, und die Dose aufspringt wenn er ankommt, da war das kein Thema mehr. Wir haben das dann mit und mit ausgebaut, Schwierigkeiten eingebaut (schwierige Untergründe, Trails durch den Kölner Hauptbahnhof, oder in der Vorweihnachtszeit durch die Fußgängerzone, oder auch einen Trail so gelegt, daß er das Opfer mittendrin im Hochwind bekam, gehende Opfer, .....) und bis jetzt macht er seinen Job gut, es macht ihm Spaß, er hat eine sehr hohe Suchmotivation, und, was mir besonders gefällt, er hat die Skeptiker in der Staffel vorläufig mundtot gemacht, der größte Skeptiker lobt uns sogar regelmässig!

Da Lando ja noch sehr jung ist, weiß ich natürlich nicht wie es weitergeht, aber bis jetzt macht er sich gut, mal schauen..... So, und jetzt bin ich mal sehr gespannt was so von euch kommt!

Gruß

Gernot
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Last edited by Gernot160; 04-02-2011 at 11:48. Reason: die üblichen Tappfuhler
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Old 04-02-2011, 13:00   #2
Astrid
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Könnte ein interessanter Thread werden.

Ende der 1970er mit nem DSH aufgewachsen (schlank, relativ groß und mit geradem Rücken - ein wundervoller Hund) stand für mich (trotzdem wir dazwischen von 1994 - 2007 einen ganz entzückenden Border Collie Mix hatten) fest, dass irgendwann wieder so ein Hund zu mir gehören sollte. Als dann 2002 mein LG bei mir einzog und die Voraussetzungen für einen "ganz eigenen" (der Mix war ja Familienhund) Hund gegeben waren, kam das Thema wieder auf. Aber - oh Schreck - von dem DSH von früher war nichts mehr übrig geblieben - ich war ehrlich erschrocken, über die riesigen, bulligen und verkrüppelten Kommissar Rex Verschnitte (von leistungszucht wusste ich damals noch nichts) und so begannen wir, uns um Alternativen umzusehen und kamen schließlich auf den Weißen Schäferhund und den tschechoslowakischen Wolfhund. Im allerersten Moment war es natürlich das optische Erscheinungbild, dass uns gefiel, aber wir stellten fest, dass uns auch die Charaktereigenschaften und Rassebeschreibungen ansprachen. Und nach viel informieren, Züchter besuchen pipapo zog dann 2004 unser WSS und 2007 meine TWH ein.

Unsere Vorstellungen der Hundehaltung umfassen neben "lieb haben" und kuscheln und spazieren gehen auf jeden Fall auch geistige Auslastung - es stand niemals außer Frage, dass wir mit unseren Hunden nicht irgendeine Form von Hundesport machen würden. Anfangs hab ich auch mit Nanook gearbeitet, der hierbei der typische Soldat ist - alles richtig machen wollen, immer die Frage im Blick "Bitte, was kann ich sonst noch für dich tun" ABER mit sehr nieriger Frustrationstoleranz ausgestattet - d.h. er gerät sehr schnell in Stress, wird dann fahrig, unkonzentriert, steht sich beim arbeiten selbst komplett im Weg. Ergo: trotz Arbeitswillen nicht sonderlich einfach zu arbeiten. Aber Nanook war für mich so "der Hund zum "Arbeiten"".

Dann kam Chinua und stellte unser Leben auf den Kopf. Ich bin jemand, der stupide Vorurteile hasst und die ständig "mitleidigen" Blicke und Aussagen der Vereinskollegen (wir waren damals noch in einem anderen Hundeverein) a la: "mit so am Hund kaunnst eh nix mochn" spornten mich erst Recht an. Ich habe die erste Zeit hauptsächlich versucht, ihr das "Arbeiten mit Frauli" schmackhaft zu machen und mittlerweile muss ich sagen, dass mir ihre Art bei der Arbeit wesentlich mehr liegt, als die unseres Weißen. Natürlich hat sie ihren eigenen Kopf, sie überschlägt sich nicht bei dem Versuch, mir alles Recht zu machen und doch arbeitet sie (bei der richtigen Motivation) hochkonzentriert - es ist viel mehr ein Miteinander - man hat das Gefühl, als Team zu agieren.

Beide Hunde werden in der UO geführt - Nanook tritt mit meinem LG ab und an auf Turnieren an; mit Chinua habe ich letztes Jahr die BH abgelegt, nun arbeiten wir auf die BgH-1 hin - vielleicht versuchen wir uns auch mal auf dem einen oder anderen Turnier. Mit beiden Hunden trailen wir; haben vergangenen Herbst in der Schweiz über die Mantrailing Europe die MB abgelegt, peilen auch weitere Prüfungen an und sind auch nicht abgeneigt, einer Einsatzorganisation beizutreten. Mal sehen, was kommt. Nanook macht noch ab und an just 4 fun Agility; außerdem lernen alle 2 zwischendurch auch mal den einen oder anderen Trick.

Selbstverständlich legen wir auch auf Alltagstauglichkeit großen Wert - mit Ausnahme von Hundezonen könnten wir die beiden nahezu überall hin mit nehmen.

Beide haben 2010 den Wiener Hundeführschein abgelegt. Und alle 2 haben auch schon an Produktionen mitgearbeitet (Nanook für ne Doku und ne Serie) - Chinua war in der Anfangszene zu König Ottokars Glück und Ende im Wiener Burgtheater zu sehen. Ob sich wieder eine derartige Möglichkeit ergibt - who knows. Weiters wird Chinua ab und an auch ausgestellt - sie mag es nicht lieben, aber sie hat keine Angst, lässt sich brav Zähne schauen und gefällt, durch ihr offenes, freundliches Wesen Menschen gegenüber.

Ende vom Lied: ich bin auf meine TWH-Maus sehr stolz - sie ist für mich der beste Hund, den´s gibt und ich würde nichts an ihr ändern wollen. Wir werden weiter trainieren und "arbeiten", sind offen für Prüfungen, Turniere, Einsätze... und werden einfach schauen, was kommt. Das wichtigste ist, dass wir beide Spaß dabei haben und weiterhin als "Team" so gut zusammen arbeiten. (Wen´s interessiert - auf dem Facebook-Blog gibts Fotos vom trailen und ein kleines UO Video von beiden Hunden...)
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook


Last edited by Astrid; 04-02-2011 at 13:08.
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Old 04-02-2011, 19:42   #3
Katrin
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Ein interessantes Thema für mich momentan da ich wie schon an anderer Stelle erwähnt grade dabei bin einen Welpen zu kaufen den ich als Therapiehund ausbilden möchte.

Seit ich denken kann wollte ich einen Hund haben. Seit ich denken kann war der Wolf mein absolutes Lieblingstier. Auf jedem Wunschzelltel zu Weihnachten stand ein Hund. Leider hatte meine Mutter panische Angst vor Hunden. Ein halbes Jahr nachdem ich ausgezogen war wollte ich mir dann diesen Traum verwirklichen. Er passte gut in mein Leben, denn ich kann ihn mitnehmen zu meiner Schule (ich bin in einer Ausbildung zur Heilpraktikerin), mein Freund hat langjährige hundeerfahrung, wir haben eine großen garten und wohnen am wald. Eine besseren Zeitpunkt gab es also nicht.
Relativ schnell hatte ich meine Freund überzeugt. Sobald er ja gesagt hatte setzte ich mich an den PC und suchte alle Tierheime in der Nähe ab.
Für mich war klar es sollte ein Hund aus dem Tierheim sein, was mindestens 8 Jahre alt ist (ich habe mir gedacht wenn ich doch merke dass ein hund nicht das Richtige für mich ist habe ich nicht 15 Jahre verantwortung). Es stellte sich schnell raus, dass mein Freund ich ich unterscheidliche Vorstellungen hatten. Während ich mehr für die nordischen Rassen zu begeistern war (Samojeden, Akitas, usw.) wollte er einen weißen Schäferhund. Wir wurden uns nicht einig.
Auf der Seite vom Tierheim Bonn haben wir dann Grizzly gefunden. Wir haben beide sofort gedacht, der ist es, auch wenn er erst 6 war. Wir waren uns also das erste mal einig. Wir wollten immer einen eigenständigen hund haben, der eben nicht ist wie ein labbie.

Für uns war es kein Problem dass er nicht alleine bleiben konnte, denn ich hätte ihn ja mitnehmen können. Ich habe mich dann im internet über die Rasse schlau gemacht und nicht nur das Aussehen war toll, sondern auch das dort beschrieben Wesen entsprach unseren Vorstellungen. Also riefen wir in Bonn an. Dort wollte sagte man uns, dass grizzly nur zusammen mit einer sehr schwierigen Hündin zu vermitteln sei und dass man diese Hunde fast unmöglich halte könnte, usw.! Da wir keine zwei hunde haben wollten hatte sich das für uns dann erledigt. Ich war dann aber so begeistert von der Rasse, dass ich beim vdh angerufen habe und mir eine Züchterliste geben ließ. Diese telefonierte ich dann durch und fragte alle ob sie von einem älteren Hund im Tierheim wüssten. Einer erzählte mir dann von dieserr seite hier wo ich dann dark fand. Nachdem ich mit christian und mandy telefoniert hatte und sie uns nur positives erzählt haben sind wir dann 2 tage später nach berlin gefahren und haben ihn abgeholt. Diese Entscheidung haben wir keinen Tag bereut.

Ich muss dazu sagen, dass zu dem Zeitpunkt mein Wissen nur theoretisch war. Ich habe immer viele Bücher über hunde gelesen, hatte auch zwischendurch immer hunde mit denen ich gassi gegangen bin, aber er war eben mein erster eigener. Aber, es hat alles super geklappt. Er ist so herrlich verfressen So konnte ich ihn schon nach 8 wochen komplett ohne leine laufen lassen und er hört wirklich super. Er hört auf die standard kommandos wie „sitz““platz““bleib“ und „pfötchen“, wobei ich dazu sagen muss dass er das alles auf italienisch schon konnte (das habe ich aber erst später erfahren, also musste er es nochmal auf deutsch lernen. Jetzt ist er bilingual ) Ursprünglich hatte ich mal vor mit ihm eine zughundeausbildung zu machen. Das erledigte sich dann aber, da er einen bandscheibenvorfall und ganz leichte Arthrose im Knie hat. Die macht zwar keine schmerzen, darf aber natürlich auch nicht überlastet werden.

Mir viel auf, dass Dark mir geholfen hat über manche Probleme hinweg zu kommen, einfach mit seiner bloßen Anwesenheit. Ich wurde angesprochen darauf, dass dieser Hund so faszinierend sei und so eine Ruhe ausstrahlen würde wie sie es kaum erlebt hätten. Da ich ja im medizinischen bereich tätig bin kam ich dann auf die Idee mit dem Therapiehund. Ich habe mich dann mit den Möglichkeiten auseinandergesetzt und war überwältigt darüber, was so ein Tier alles bewirken kann.
Da Dark nun schon 7 ist und die Ausbildung 2-3 Jahre dauert kam er dafür nicht in frage.
Da wir zusätzlich bemerkten, dass er dringend wieder eine Freundin benötigt (er ist mit vielen Hunden aufgewachsen) haben wir uns entschlossen noch eine Hündin dazu zu holen. Leider fanden wir keine passende TWH hündin (wir wollen keine anderen hund mehr) im Tierschutz, sodass wir uns dazu etschlossn einen welpen vom Züchter zu kaufen (eigentlich ist das gegen meine Einstellung, weil ich immer denke dass es genug hunde gibt die ein zuhause suchen aber die anforderungen für einen Therapiehund waren einfach zu hoch, alsdass man da etwas geeignetes gefunden hätte.

Wir haben also jetzt auf geeignete Elterntiere geachtet. Sonntag fahren wir hin und schauen sie das erste mal an. In 5 Wochen können wir sie dann abholen. Ich hoffe natürlich dass es mit der ausbildung gut klappt. Sollte das aber nicht der fall sein bleibt sie Familienhund und eine freundin für Dark.

Ich hatte den ablauf etwa so geplant, dass ich im ersten jahr dem Hund an kommandos nur sitz, platz, komm, evt. bleib beibringe, ihn daran gewöhne alleine zu bleiben, leute nicht anzuspringen und ihn natürlich gut sozialisiere auf andere hunde, verkehr, behinderte, rollstühle, usw.!
Frühestesn mit 2 jahren wollte ich dann mit der iegnetlichen ausbildung beginnen was weiterführende kommandos angeht, usw.! und mit frühestens 3 wäre dann die prüfung.
Nun würde mich mal interessieren was ihr da für erfahrungen habt was der hund wann lernen sollte ohne ihn zu überfordern?
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Old 07-02-2011, 23:25   #4
koboldine
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So, na denn...
ich bin ein Fan von selbstständigen Wesen, den eigenen Kopf zu benutzen, um Lösungen zu finden... und wer mit mir leben will, braucht Selbstbewußtsein aber auch Anpassungsfähigkeit. So bin ich bisher an verschieden Rassen geraten, aber innerhalb der Rassen immer an die Querköppe
Mein erster eigener Rüde - da mir der Wunsch nach einem großen Hund verwehrt wurde, war es "nur" ein West Highland Terrier. Meine Eltern hatten einen "einfachen" Hund für mich gesucht - und voll daneben gegriffen :-D Trotz Betonschädel hatte er ein großes Herz und ließ mich gewähren, wir haben zusammen das Abenteuer Hundererziehung-Menschenerziehung gelebt; in 14 Jahren hab ich ihn lesen lernen dürfen, mit ihm gejadt, ihn beim Reiten dabei gehabt, halt den typischen Begleithund und Kumpel in ihm gehabt. Ihm folgten Neufundländer, bei denen ich einige Jahr bei einem prof. Züchter verbrachte... dort zum ersten Mal in der Wasserrettung arbeitete. Nebenher bildete ich Beagle und Retriever aus, wurde regional Vizemeisterin in der Unterordnung - und hängte die Wettkämpfe auch gleich wieder an den Nagel, nicht meins :-) Es folgte ein Golden, mit dem ich dann Fläche gemacht hab - ich fand uns nicht zuverlässig genug und brach ab. Meine Bernermaus suchte uns aus, um an ihrer Panik vor schlicht allem zu arbeiten, als wir die Grundlagen hatten, begannen wir als Schul- und Kindergartenbegleitteam. Das war ein Job nach ihrem Geschmack - und ich bin nicht wieder von der Tiergestützten Pädagogik abgekommen. Exkurs in eine andere RH-Staffel, dort Ausbildung von DSH, Rotti, weißer SH. Einige Suchen mit den DSH erfolgreich - was für ein irres Glücksgefühl! Was man wohl mit nem TWH in der Branche erreichen kann, mit der Ausdauer, mit der Selbstständigkeit, wenn ich nen entspechenden Hund finde, werd ich in die Richtung wieder arbeiten! Erst "erbte" ich Koboldine, die bereits in Therapie gearbeitet hatte und zuletzt bei mir für Autisten ein bisschen Nähe herstellte. Trotz ihres Potentials ist zur Zeit Familien- und Bürohund-Dasein angesagt, mir fehlt die Zeit für mehr. Das wird sich in den nächsten zwei Jahren wieder ändern :-D

Kurz: ich bin nicht festgenagelt auf eine bestimmte Arbeit mit meinem Hund, und die Möglichkeiten, die Spezialisten bieten, sind mir zu eng. Daher ist mir am TWH wichtig, dass ich - bei Eignung BEIDERSEITS - wieder in die RH gehen kann, aber auch oder "nur" in Schulen mit ihm arbeiten kann.
Dazu kommt die hohe Belastbarkeit und Ausdauer der derzeit existierenden TWH - und ich fänd es schade, wenn sie zu Kuschelhunden im kleinen Familienkreis gezüchtet würden. Ich will einen Selbstdenker, der im Team arbeiten kann und ansonsten in sich sicher genug ist, um die Tourbulenzen des Lebens mit mir zu erleben. Vielleicht  mach ich irgendwann ne Staffel zu Pferd auf, dann muss ich meinen TWH nicht mit meiner menschlichen Langsamkeit nerven Ja, ja ich weiß... es gibt Richtlinien und Ausbildungsordnungen und Prüfungsordnungen; aber Regeln sind nicht in Stein gemeißelt, gelle?!  

lg
koboldine
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun.
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Old 09-02-2011, 14:12   #5
Torsten
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Arbeit, habe ich jede Menge mit den Hunden, Ziele, sind was für langfristig denkende Menschen die anderen was beweisen müssen, ich will einfach ne gute Zeit mit den Hunden haben und life entscheiden wo wir hin wollen. Wünschen, würde ich mir, dass nicht Jeder der sich einen "Ersatzwolf" zu gelegt hat, anderen was beweisen will und nicht jeder denkt er müsse züchten. Und wünschen würde ich mir weiter, den TWH auch in10 Jahren noch so zu bekommen wie er jetzt ist.
Erfolge, sind nur das Ergebnis von teilweisen Druck von außen und wenn nicht definiere ich sie für mich ganz persönlich. Misserfolge sind häufiger als Erfolge mit denen man leben muss. Ohne sie würde es keinen Fortschritt geben. Aber auch sie werden ganz individuell beurteilt. Ich beurteile sie zu mindest so ....
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es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...!

Lieber stehend sterben – als knieend leben !
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Old 11-02-2011, 16:28   #6
Gernot160
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Na, der eine oder andere hat ja jetzt hier etwas geschrieben, und auf den letzten Beitrag möchte ich dann mal eingehen.

Torsten, ich weiß nicht ob Menschen mit Zielen sich oder anderen etwas beweisen müssen, ich denke eher nicht, ich sehe das eher so, daß man etwas erreichen möchte, für sich selber, oder eben mit seinen Hunden. Letztlich hast doch Du auch ein Ziel, selbst wenn Du es evtl anders nennst, Du möchtest die Rasse erhalten, evtl ein kleines Stückchen weiterbringen. Weil, warum sonst züchtest Du? Oder eben das Ziel glücklich mit Deinen Hunden zu leben, sie zu beobachten, die Welpen wachsen zu sehen, etc..

Es sind hier nicht Ziele wie Championate gemeint, eher diese kleinen dinge wie "mein hund und ich verstehen uns gut", etc., ich wusste halt nur nicht wie ich es anders überschreiben sollte.

Würde mich übrigens freuen wenn noch weitere Kommentare zu dem Thema kämen.

LG

Gernot
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Old 11-03-2011, 01:54   #7
Mqr
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Ich habe kürzlich mit einer einjährigen TWH Hündin eine Woche eine Stunde pro Tag Mantrailing trainiert. Ich war verblüfft wie schnell der Hund das kapiert hat. Einzig aus Scheue bleibt sie 3 Meter vor der Fundperson stehen.
Distanzen bis 500 Meter mit einer 5 Std. Spur ist schon 100%.
Entweder ist die Hündin eine Ausnahme oder die TWH eignen sich speziell dafür.
Gruss
Marco
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Old 11-03-2011, 07:08   #8
Gernot160
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Hallo Marco,

um das beurteilen zu können, muß man jede Menge Faktoren kennen und berücksichtigen, aber es ist auf jeden Fall gut. Aber Du solltest in jedem Fall an der Scheu Deines Hundes arbeiten.

Woher kommst Du?

Gruß

Gernot
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Old 14-03-2011, 19:11   #9
Thyra1
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Hallo Marco,

auch ich kann nur sagen, dass du an der scheu arbeiten solltest.
Mein Rüde wollte auch nie in Gruppen gehen, da er immer das Weite sucht, wenn er in Situationen kommt, die ihm nicht geheuer sind.
Ich trainiere seit 1 Jahr dran. Und ich kann nur sagen er hat sich um mehr als 180 Grad gedreht. Mit viel Geduld bekommt man alles hin, kann ich nur sagen.
Er geht um Personen rum, ich kann ihn mitlerweile sogar in der Gruppe ablegen und von ihm weggehen.
Wenn alles gut geht, werde ich im Herbst mit ihm die BH machen. Und ich habe das niiiiiiie für möglich gehalten.

Darum auch ein großes Dankeschön an meinen tollen Trainer Hans. Der eigentlich aus dem Schäferhund und Rottweiler Bereich kommt und sich zusammen mit mir der Sache angenommen hat.
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