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Gesundheit & Ernährung Wie füttere ich einen Wolfshund, Informationen über Hundefutter, Impfungen und Krankheiten |
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#1 | |
Guest
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![]() Ich wollte nur deutlich machen dass es wenig Sinn macht wenig auftrende Krankheiten zu "jagen" indem man allerhand Tests durchführt, wenn man gleichzeitig nicht für einen niedrigen IK und einen hohen AVK Sorge trägt, da man dadurch nur noch mehr Potential abschöpft ohne etwas an der Gesundheit im Allgemeinen zu verbessern. Denn durch die Inzucht festigen sich ja die einzelnern Krankheiten erst und kommen häufiger vor. Oder um es anders zu erklären: Es gibt viele verschiedene Krankheiten die sporadisch aber nicht gehäuft immer wieder auftauchen, aber den allgemeinen Gesundheitszustand einer Rasse nicht verschlechtern weil die Genkombination des Hundes erstmal zur Genvielfalt beiträgt und kein Träger von den durch Inzucht gehäuft vorkommenden Krankheiten ist. Sortiere ich nun diese Hunde aus, habe ich zwar die seltene Krankheit eliminiert, habe aber im Endeffekt weniger Gene in der Zucht die der Disposition zur häufigen Krankheit gegenüberstehen. Das wichtigste bei all dem ist einfach keine hohe Inzucht und damit hohe Homozygotie zu betreiben, denn dadurch würde ich erstens die Problematik mit der häufigen Krankheit auf die Spitze treiben, zweitens seltene Krankheiten häufiger auftreten lassen. Für mich heißt das: lieber 10 verschiedene, sporadisch auftretende Krankheiten bei großem Genpotential, als 2 häufige Krankheiten bei kleinem Genpotential. Last edited by Julia; 28-07-2009 at 00:37. |
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#3 |
Guest
Posts: n/a
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AVK = Ahnenverlustkoeffizient und gibt die Prozentzahl der tatsächlichen Ahnen im Vergleich zu den möglichen Ahnen (100%) an.
Je niedriger der AVK, desto mehr Inzucht wurde über die Generationen betrieben. Um es genau zu erklären, bei 5 Gnerationen musst du nach Adam Riese 62 Hunde in deiner Ahnentafel haben. Wenn nun aber Inzucht betrieben wurde hast du einen oder bei unserer Rasse wahrscheinlich mehrere Hunde doppelt drin oder auch dreifach. Du zählst diese doppelten/dreifachen aber nur einmal, im Resultat hast du dann natürlich weniger als 62 Hunde, die ja 100% wären. Nun teilst du also die tatsächlichen Ahnen durch die möglichen Ahnen (62) und multiplizierst das Ergebnis mit 100. Dann hast du den AVK. |
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#4 |
Junior Member
Join Date: Nov 2004
Location: Wien
Posts: 409
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Aaaaha. Danke für die Info!
![]() Diesen AVK berechnet man händisch? Und: was für ein AVK wäre "gut" und welcher "schlecht"? |
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#5 |
Guest
Posts: n/a
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Bei der Hundezucht nimmt man gewöhnlich 5 Generationen, du kannst das aber natürlich auch für 4 oder 6 ausrechnen.
Da wir hier leider kein Tool für den AVK haben muss man es "händisch" berechnen. Bei unserer Rasse ist ein AVK (bei 5 Generationen) ab 80 gut, ab 90 sehr gut. Unter 75 ist er schon nicht mehr mein Fall. Es gibt aber auch Hunde in der Zucht die einen AVK von unter 50 haben... Last edited by Julia; 28-07-2009 at 00:16. |
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#6 | |||
Member
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Hallo Astrid
Du kannst - wenn es dich interessiert - über die ganze Inzucht nachlesen in dem Buch "Hundezucht 2000" von Hellmuth Wachtel (übrigens ein Wiener ![]() Was hier so geschrieben wurde ist schön und gut - aber irgendwie nur die "halbe" Wahrheit. Gemäss Wachtel sind so gut wie alle unsere Rassen so hoch ingezüchtet, dass die meisten Tiere in den Rassen so stark verwandt sind wie Halbgeschwister (12%) oder sogar wie Geschwister (25%). Das grösste Problem der Inzucht war und ist, dass während vieler Generationen der Zucht sehr hoch und sehr stark ingezüchtet wurde, um die gewünschten Merkmale der jeweiligen Rasse möglichst schnell herauszuarbeiten ohne die negativen Folgen zu berücksichtigen. Dabei ist - wie Julia schon schrieb - die ursprüngliche Genvielfalt (Heterozygotie) verloren gegangen, was nicht nur weniger Vitalität mit sich gebracht hat, sondern auch die vielen (gemäss Wachtel etwa 450?) Krankheiten, die über kranke rezessive Gene (Gendefekte) verursacht werden. Denn mit weniger Genvielfalt (Homozygotie) steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich krankheitsauslösende defekte Gene finden. Zu der Inzucht kommen aber noch weitere Faktoren hinzu, die die Homozygotie verstärken. Zum einen ist das ein natürlicher genetischer Verlust der Vielfalt (genetische Drift), die vor allem in kleinen Populationen eine stärkere Auswirkung hat. Ebenso - und gerade in kleinen Populationen mit verheerender Wirkung - die häufige Verwendung von einzelnen sehr "typischen" und "gut vererbenden" (deshalb meist hoch ingezüchteter) Deckrüden. Was Wachtel als um vieles schlimmer erachtet, als z.B. eine einmalige hohe Inzucht - da mit dem vielverwendeten Deckrüden viel mehr Hunde betroffen sind. Auch unsere Wolfshunde sind von hoher Inzucht nicht ausgenommen - denn genaugenommen stammen alle unsere Hunde von genau 5 verschiedenen Urahnen und 3 Verpaarungen ab, von denen für eine Verpaarung zweimal die gleiche Wölfin benutzt wurde. Damit kannst du dir selber ausmalen, wie stark alle unsere Hunde miteinander verwandt sind. Quote:
Bei den TWH wird für die Zucht in den meisten Ländern nur HD berücksichtigt (und eben daraufhin untersucht). Woher wissen wir also, wie oft "sporadisch" sichtbare Krankheiten wirklich auftreten, die Defektgene in welchem Ausmass bereits vorhanden sind und weitergegeben werden, wenn sogar Züchter es als überflüssig erachten, ihre Zuchthunde daraufhin zu untersuchen? ED/OCD gehören neben HD zu den am meisten auftretenden degenerativen Erkrankungen bei grossen Hunderassen. Quote:
Denn nicht darüber hinwegtäuschen darf man sich, dass auch die hier so schön als "niedrig" bezeichnete Inzucht Inzucht ist und bleibt - die besonderes (nach jahrelanger Inzucht bereits vorhandene) Homozygotie zwar verlangsamt, aber nicht stoppt oder zu mehr Heterozygotie führt!. Das heisst, es dauert einfach (etwas) länger, bis sich die (weiteren) Auswirkungen (soweit nicht schon geschehen) manifestieren. Dazu wird es aber auch bei niedrigem IK kommen... Und: niedriger IK - nach jahrelangem hohem IK - schliesst nicht aus, dass Krankheiten weniger häufiger auftreten, ausser die verpaarten Hunde wurden selber über generationen nur mit sehr niedrigem IK gezüchtet, da die Gendefekte durch eben jahrelange vorhergehende hohe Inzucht bereits geäuft auftreten. Wachtel schreibt: "Wann eine Erbkrankheit gefährlich in Erscheinung tritt, können wir nicht vorhersagen, das kann je nach der genetischen Situation bei JEDEM INZUCHTNIVEAU geschehen." Mehr Heterozygotie - und damit das Minimieren der Krankheiten - kann man im Endeffekt nur durch einkreuzen von nicht verwandtem Blut erhalten - das damit auch wieder Gene einbringt, die durch Inzucht verloren gegangen sind... Quote:
![]() Mit 5 Generationen kann man als Züchter vorhandene IK auch "beschönigen" ![]() Was die Gesundheit anbelangt: Gemäss Wachtel sollten Züchter, gerade da unsere Rassen sehr ingezüchtet sind - auch auf die Gesundheit und auf die Leistungsfähig der Hunde wert legen, da diese Selektionierung Heterozygotie bevorzugt und damit die Homozygotie ebenfalls vermindert. Stellt sich die Frage, was es bringt, zwei Hunde ausschliesslich aufgrund eines niedrigen IKs über 5 Generationen zu verpaaren, wenn aber weder die ganzen Ahnen und Verwandtschaften beiderseits hinten dran beachtet - und noch schlimmer aufgetretene Krankheiten ausser acht gelassen oder Deckrüden zum xten Mal verwendet werden. Zu einer vernünftigen Zucht gehört m.E. etwas mehr... Unter anderem auch, dass sich ein Züchter sehr genau überlegt, warum er eine Verpaarung macht und warum er einen bestimmten Rüden für seine Hündin aussucht (evtl. nicht nur deshalb, weil er "schön" aussieht, gleich ums "Eck" wohnt o.ä...), sich intensiv mit der Rasse und den Ahnen der Hunde beschäftigt, und zudem auch, dass er sich mit den Grundlagen der Genetik und den wichtigsten Krankheiten auskennt. Wieviele Züchter es gibt, bei denen das der Fall ist? Last edited by Nebelwölfe; 03-08-2009 at 11:52. |
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#7 | ||||||
Guest
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Der Mensch ist nunmal leider nicht in der Lage, die Folgen seiner Selektion abzuschätzen und treibt es immer schlimmer je mehr er es versucht. Warum waren denn die Ostlinien beim DSH gesünder als die Westlinien? Weil da so viel geröngt wurde? Oder weil da nach Leistung selektiert wurde? Anstatt dass der Mensch versucht hat Selektionsparameter zu setzen die er ohnehin nicht richtig überblicken und damit folgerichtig auch nicht zum Wohle nutzen kann, hat er sich auf das gerichtet was er am besten beurteilen kann und was auch den höchsten Erfolg brachte: die erbrachten Leistungen der Hunde. Schade das wir jetzt meilenweit von so einer Selektion entfernt sind. Quote:
Nur schade dass dies bei unserer Rasse nicht durchführbar ist. Quote:
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Diese Information ist auch nur deswegen der Vollständigkeit halber zu geben, weil man ja in der Reinhundezucht mit dem arbeiten muss was eben vorhanden ist; d.h den IK vorne rum zu vernachlässigen weil er ja hinten rum eh nicht schön ist, ist total destruktiv! Quote:
Und den AVK hast du dabei auch schon wieder vergessen. Last edited by Julia; 03-08-2009 at 23:07. |
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#8 | |
Member u. Forenranger
Join Date: Sep 2003
Location: Westerwald - Old Germany
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Niemand kann Dir nehmen was Du bist, weil Deine Kraft in Dir unendlich ist ! ![]() vom Westerwälder Berg |
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#10 | ||
Senior Member
Join Date: Nov 2004
Location: Da, wo auch der Wolf zu Hause ist
Posts: 1,446
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Selbst in Deiner Aufzählung fehlt ja 1 Wolf, nämlich Sarik (wenn ich richtig gelesen habe) und außerdem, wo kommen denn sonst all die aufgeführten F1 ... F3 in Deiner Aufzählung her?
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LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant) ![]() Last edited by timber-der-wolf; 10-08-2009 at 08:32. |
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#11 |
senior member
Join Date: Oct 2007
Location: The Netherlands
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Stimmt, Sarik fehlt in das Übersicht. Dies hab ich nämlich kopiert von mein Beitrag in das Englische Forum (Breed History Questions ). Die Frage da war damals wieviel DSH genützt sind in unsere Rasse. Sarik ist nicht verpaart mit ein DSH deswegen kam er nicht vor in das Übersicht was ich für dieses Topic kopiert hab, aber Sarik gehört natürlich dabei in diesem Zusammenhang (hab ich einfach vergessen)!
Wenn man sagt: "unsere Rasse stammt ab von 10 Urahnen" (insgesammt 6 Verpaarungen), besteht die Eindruck das danach das Nachkommen von diese 10 "Urahnen" nur unter einander Verpaart ist, und das ist nicht richtig. Das Nachkommen von die DSH-Wolf Verpaarungen (die F1's) ist wieder mit verschiedene andere DSH verpaart worden, und auch sind verschiedene F2's-F3's, F4's wieder mit DSH verpaart. Meiner Meinung nach gehören darum diese einzelnen DSH auch zum Urahnen und den Ursprung, aber das ist vielleicht ein Unterschied in Auslegung. Das Übersicht, wie ich es gemeint hab, ist übrigens hochstwoscheinlich noch nicht ganz komplett. Vielleicht fehlen noch ein oder zwei DSH. Gruessen |
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#12 | ||
Member
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Hallo Astrid
Hier noch ein Beitrag aus dem englischen Forum zu Thema ED: Quote:
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