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Old 04-02-2011, 13:00   #2
Astrid
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Könnte ein interessanter Thread werden.

Ende der 1970er mit nem DSH aufgewachsen (schlank, relativ groß und mit geradem Rücken - ein wundervoller Hund) stand für mich (trotzdem wir dazwischen von 1994 - 2007 einen ganz entzückenden Border Collie Mix hatten) fest, dass irgendwann wieder so ein Hund zu mir gehören sollte. Als dann 2002 mein LG bei mir einzog und die Voraussetzungen für einen "ganz eigenen" (der Mix war ja Familienhund) Hund gegeben waren, kam das Thema wieder auf. Aber - oh Schreck - von dem DSH von früher war nichts mehr übrig geblieben - ich war ehrlich erschrocken, über die riesigen, bulligen und verkrüppelten Kommissar Rex Verschnitte (von leistungszucht wusste ich damals noch nichts) und so begannen wir, uns um Alternativen umzusehen und kamen schließlich auf den Weißen Schäferhund und den tschechoslowakischen Wolfhund. Im allerersten Moment war es natürlich das optische Erscheinungbild, dass uns gefiel, aber wir stellten fest, dass uns auch die Charaktereigenschaften und Rassebeschreibungen ansprachen. Und nach viel informieren, Züchter besuchen pipapo zog dann 2004 unser WSS und 2007 meine TWH ein.

Unsere Vorstellungen der Hundehaltung umfassen neben "lieb haben" und kuscheln und spazieren gehen auf jeden Fall auch geistige Auslastung - es stand niemals außer Frage, dass wir mit unseren Hunden nicht irgendeine Form von Hundesport machen würden. Anfangs hab ich auch mit Nanook gearbeitet, der hierbei der typische Soldat ist - alles richtig machen wollen, immer die Frage im Blick "Bitte, was kann ich sonst noch für dich tun" ABER mit sehr nieriger Frustrationstoleranz ausgestattet - d.h. er gerät sehr schnell in Stress, wird dann fahrig, unkonzentriert, steht sich beim arbeiten selbst komplett im Weg. Ergo: trotz Arbeitswillen nicht sonderlich einfach zu arbeiten. Aber Nanook war für mich so "der Hund zum "Arbeiten"".

Dann kam Chinua und stellte unser Leben auf den Kopf. Ich bin jemand, der stupide Vorurteile hasst und die ständig "mitleidigen" Blicke und Aussagen der Vereinskollegen (wir waren damals noch in einem anderen Hundeverein) a la: "mit so am Hund kaunnst eh nix mochn" spornten mich erst Recht an. Ich habe die erste Zeit hauptsächlich versucht, ihr das "Arbeiten mit Frauli" schmackhaft zu machen und mittlerweile muss ich sagen, dass mir ihre Art bei der Arbeit wesentlich mehr liegt, als die unseres Weißen. Natürlich hat sie ihren eigenen Kopf, sie überschlägt sich nicht bei dem Versuch, mir alles Recht zu machen und doch arbeitet sie (bei der richtigen Motivation) hochkonzentriert - es ist viel mehr ein Miteinander - man hat das Gefühl, als Team zu agieren.

Beide Hunde werden in der UO geführt - Nanook tritt mit meinem LG ab und an auf Turnieren an; mit Chinua habe ich letztes Jahr die BH abgelegt, nun arbeiten wir auf die BgH-1 hin - vielleicht versuchen wir uns auch mal auf dem einen oder anderen Turnier. Mit beiden Hunden trailen wir; haben vergangenen Herbst in der Schweiz über die Mantrailing Europe die MB abgelegt, peilen auch weitere Prüfungen an und sind auch nicht abgeneigt, einer Einsatzorganisation beizutreten. Mal sehen, was kommt. Nanook macht noch ab und an just 4 fun Agility; außerdem lernen alle 2 zwischendurch auch mal den einen oder anderen Trick.

Selbstverständlich legen wir auch auf Alltagstauglichkeit großen Wert - mit Ausnahme von Hundezonen könnten wir die beiden nahezu überall hin mit nehmen.

Beide haben 2010 den Wiener Hundeführschein abgelegt. Und alle 2 haben auch schon an Produktionen mitgearbeitet (Nanook für ne Doku und ne Serie) - Chinua war in der Anfangszene zu König Ottokars Glück und Ende im Wiener Burgtheater zu sehen. Ob sich wieder eine derartige Möglichkeit ergibt - who knows. Weiters wird Chinua ab und an auch ausgestellt - sie mag es nicht lieben, aber sie hat keine Angst, lässt sich brav Zähne schauen und gefällt, durch ihr offenes, freundliches Wesen Menschen gegenüber.

Ende vom Lied: ich bin auf meine TWH-Maus sehr stolz - sie ist für mich der beste Hund, den´s gibt und ich würde nichts an ihr ändern wollen. Wir werden weiter trainieren und "arbeiten", sind offen für Prüfungen, Turniere, Einsätze... und werden einfach schauen, was kommt. Das wichtigste ist, dass wir beide Spaß dabei haben und weiterhin als "Team" so gut zusammen arbeiten. (Wen´s interessiert - auf dem Facebook-Blog gibts Fotos vom trailen und ein kleines UO Video von beiden Hunden...)
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Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook


Last edited by Astrid; 04-02-2011 at 13:08.
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