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Old 18-01-2004, 21:22   #43
Beowulf
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Hallo!
Erst mal zur Antiautoritärenerziehung. Antiautoritär kann man weder Hund noch Mensch erziehen. Beide verlangen in ihrer Sozialstrucktur nach festen Grenzen in denen sie sich wohl fühlen. Sie sind immer auf der Suche nach diesen Grenzen und machen alles um an sie zu stossen. Die krassesten Auswirkungen dieser Suche sind totgeprügelte Klassenkammeraden. Das Ende Jugendknast, Tierheim oder einschläfern. Die ideale Erziehungsform ist die sogenannte "Liebevolle Diktatur". In einem festgesteckten Rahmen, dessen Grenzen nicht überschritten werden dürfen, haben sie ihren Freiraum. Natürlich muss ich vorher meinen Hund beibringen, dass er nicht auf die Strasse läuft. Wenn er auf eine Strasse zu läuft und ich ihn zurück rufe, dann erwarte ich, dass er nicht auf die Strasse läuft, sondern zu mir kommt. Ob er nun angerannt, oder angetrabt, oder auf dem Weg noch mal gepinkelt hat, ist mir persönlich egal. Diesen Freiraum, wie er zurückkommt (natürlich nicht erst in 10 Minuten, sondern unverzüglich) hat er. Die Grenze die er nicht überschreiten darf, ist das Kommando "Komm". Persönlich finde ich es unsinnig, das ein Hund sofort angerannt kommen muss, als würde es um Leben und Tot gehen, wenn er gerufen wird. Wenn er beim zurückkommen stehen bleibt und schnüffelt, dann bekommt er schon eine Strafe. Zumindest in einigen Hundeschulen wird es geahndet. Wenn ich ihn hinlege, dann kann er liegen wie er will, warum soll er in einer bestimmten Lage liegen? Warum gibt es überhaupt in der Hundeausbildung bestimmte Lagen die ein Hund exakt so ausführen muss? Für mich ist das genauso Unsinn wie die Formalausbildung bei der BW. Das ist doch auch schon so etwas wie Kadavergehorsam, dem man verlangt. Wenn ich es lockerer halte, bin ich trotzdem Alfa. Er hat ja nicht den Befehl verweigert, bewegt sich nur in seinem, von mir festgelegten Freiraum.
Zu Nicole.
Weiss jetzt nicht mehr ob ich Arbeitshund oder Schutzhund geschrieben habe. Meinte aber: Es ist genauso falsch zu sagen ein Wolfshund ist kein Schutzhund. Wenn Du mit Deinen Hunden Agrility machst und Ihr alle daran Spass habt, dann ist das doch bestens. Wenn Pavel mit seinen Hunden Schutzhundtrainig macht und alle Spass daran haben, dann ist das genauso bestens.
Ob Jemand in eine Hundeschule geht oder nicht, liegt an seinen eigenen Fähigkeiten, wie gut er trainieren kann. Für die Mehrheit der Hundebesitzer ist es besser, mit einer Erfahrenen Hand den Hund auszubilden. Unerfahrene Hundehalter machen viel falsch, was dann in langwierigen Verhaltenstherapien korriegiert werden muss. Den grössten Irrtum in der Erziehung begehen die Halter die meinen, der Hund soll erst mal das erste halbe Jahr spielen und dann wird er erzogen. Was ich erst gar nicht fassen konnte war, meine Nachbarin hat sich einen Westiewelpen gekauft und die Züchterin hat ihr das gesagt. Hab sie erst mal aufgeklärt. Zumindest gibt es einen annähernd erzogenen Westie in meiner Nachbarschaft. Kein Wunder, dass diese Pocketkampfhunde so unerzogen und agressiv sind, wenn die Züchter schon die falschen Erziehungstipps mitgeben.
Bin auch in keiner Hundeschule gewesen. Werde aber oft auf meinen gut hörenden Hund angesprochen. Wir haben halt konsequent gearbeitet und ich habe mir aus allen Tipps und Ratschlägen die ich bekommen habe, die für uns besten herausgesucht. Da mein Hund bis zum 5. Monat mit seiner Mutter zusammen war, hat sie ihm sehr viel beigebracht. Diese Erziehung durch Big Mama, ist auf jeden Fall sehr effektiv gewesen und absolut konsequent.

Gruss
Beowulf
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