View Single Post
Old 09-09-2012, 18:57   #4
PBH
Junior Member
 
PBH's Avatar
 
Join Date: Feb 2007
Location: Meppen / Nordhorn
Posts: 114
Default

Hallo Linda,

Ich denke, es werden dir in der Zukunft noch ein paar Punkte mehr etwas sauer aufstoßen.
Auf folgenden Punkt kannst du dich sicherlich am Dienstag im ersten Praxisteil schon einstellen;
- ein Hund darf nicht vorgehen, weder in Gebäude, durch Zauntore, noch beim Ausführen (Zeichen von Dominanz, nach Ansicht des Entwicklers von ND. Und dann ist schon klar, warum sich die meisten Hunde sich nicht mehr auf Spaziergänge freuen, sondern eher Streßsymptome entwickeln, wenn sie auf einer eigentlich wegen der vorhandenen Gerüche für sie interessanten Umgebung dann nur noch neben ihrem Hundeführer gehen dürfen. Zudem wird ein Hund durch diese Methoden mehr oder minder von seinen Artgenossen isoliert, was dann zu Unverträglichkeiten führen kann, an denen man dann mit noch mehr einschränkenden Erziehungsmethoden herumzudoktern versucht.) Die Bindung zwischen Hund und Hundeführer wird sich auch auf Spaziergängen sicherlich einfacher zu festigen sein, wenn die Spaziergänge für einen Hund durch den Hundeführer interessant gestaltet werden (z. B. geistige Auslastung durch Suchspiele, denn die eigenständige Selbstbeschäftigung des Hundes entsteht zumeist aus Langeweile, sonst auch durch Mißbilligung von vorgegebenen Situationen auf die ein Hund mangels Training nicht vorbereitet wurde), dann kann auch ein Rückruf in den darauffolgenden Freifolgen auch umso besser funktionieren.

Die Empfehlung zur Streichung der Spaziergänge, als Teil eurer gemeinsamen Unternehmungen, mit deinem Hund halte ich dahingehend für bedingt falsch, weil dann spätestens am Dienstag:
- die Erwartungshaltung deines Hundes schon so hoch geraten sein kann (hat gewissermaßen Nachholbedarf), daß selbst an ein einfaches Training nicht mehr möglich wäre, was auch Gründe für eine Maßregelung, durch z. B. verstärktes oder übermäßiges Ziehen an der Leine durch den Hund, bieten kann
- die Einkürzung der gemeinsamen Unternehmungen um die Spaziergänge stellen für deinen Hund mehr oder minder eine Art Maßregelung dar, für die es keinen Grund gibt, was durchaus als Vertrauensbruch zu einer vermindert gezeigten Bindung (hört z. B. schlechter auf Ruf- und/oder Sichtzeichen) zu dir führen kann
- ein durch reduziert vorhandene gemeinsame Beschäftigung behandelter Hund wird sich über kurz oder lang selbst zu beschäftigen versuchen, was durchaus auch in einer Umgestaltung der häuslichen Umgebung Ausdruck finden kann (na gut, der Zeitraum ist mit drei Tagen sicherlich noch nicht allzu lang hierfür).

Zum Kastrationsvorschlag fällt mir nur folgende Frage ein:
Hat sich die Leiterin der Hundeschule bereits auch schon einer Totaloperation unterzogen, weil sie auch mit ihrem (wenn auch unbewußt vorhandenem) Sexualtrieb (tickende biologische Uhr) unter Streß geraten könnte und daher ihre Umwelt nervt, oder lagen eindeutige Gründe im Verhalten, die auch andere Ursachen haben könnten, deiner Hündin für diese Kastrationsempfehlung vor.
Kastrationen bei Hunden unterliegen einer strengeren Indikation, wie z. B. medizinische Gründe, evtl. kann man dann auch Gründe für eine zukünftig artgerechte Haltung des Hundes heranführen, wenn erzieherische Maßnahmen durch eine höhere Hormonproduktion (hier liegt allerdings auch z. T. für die etwas entferntere Zukunft ein medizinischer Grund beim Hund vor, weil ein erhöhtes Vorhandensein von Hormonen auch zu entartetem Gewebe = Krebs führen kann) nicht wirklich erfolgversprechend sind (so eine Situation liegt bei einem Bobtail-Rüden in meiner Nachbarschaft vor, bei dem wohl durch erhöhtes Androgen sich ein Fettschwanz (Violsche Drüse) bildet, dieser Hund sich regelmäßig die Hoden wund leckt und die Erreichbarkeit für ein Training durch wohl zu hohem Sexualhormonspiegel, neben reduzierter Futteraufnahme, seit ungefähr einem halben Jahr reduziert ist. Da habe ich auch eine Empfehlung zur, für die Gesamtsituation vereinfachenderen, Kastration für diesen momentan zu Artgenossen angstaggressiven , bis zum Umzug in meine Nachbarschaft durch die Wohnumgebung fast isoliert von Artgenossen gehaltenen Hund ausgesprochen, auch weil dieser Hund laut seinen Haltern eh nicht in die Zucht gelangen soll.).
Gruß
Heinz
PS: es könnte im Sinne deines Hundes eigentlich nicht schaden, wenn du die Erziehungsmethoden des ND äußerst kritisch betrachtest und auch auf ihren Sinngehalt hinterfragst. Ich persönlich lehne ND gänzlich, trotz einiger nicht schlechter Ansätze, für einen noch nicht auffällig gewordenen Haushund ab, weil wohl durch pauschalisierende Aussagen nicht auf das vorhandene Wesen des einzelnen Hundes richtig eingegangen wird.

Last edited by PBH; 09-09-2012 at 19:03.
PBH jest offline   Reply With Quote