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Old 12-04-2012, 14:00   #75
Sarikwolf
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Grad ist mir mein gesamter, schöner Beitrag abgestürzt.....*grummel*

Was mich zum Schreiben veranlaßt hat, ist das immer wiederkehrende Argument mit den "Genen", an denen die Probleme mit unseren Hunden liegen sollen.
Würde man Ähnliches auf Menschen bezogen behaupten, würde man - völlig zu recht - als übler Rassist bezeichnet werden.....(zB die Wasauchimmer sind so, weil es in ihren Genen liegt). JEDER Säuger, auch wir, sind ein Produkt sowohl dieser Gene, als auch unserer Erziehung, unserer Umfeldes. Fehlverhalten immer an den Genen festzumachen, auf diese Weise eine gesamte Hunderasse in ein schlechtes Licht zu setzen versuchen, geht an der Realität vorbei.
Wohl jede/r hier würde sich massiv dagegen äußern, würde man auf Menschen bezogen ähnlich argumentieren, wie es hier auf die TWH's bezogen laufend immer wieder geschieht.
Ich mach mal ein Beispiel.....vielleicht versteht ihr dann, worum es mir geht:
Nehmen wir mal - rein hypothetisch natürlich - an, da ist ein kleines Kind, so drei, vier Jahre alt. Dieses Kind kommt aus einer Familie, wo Gewalt, Kriminalität, Drogen, Lügen, Betrügen und Agressivität völlig normale Mittel des zwischenmenschlichen Umganges sind. Jetzt kommt dieses Kind in eine andere Familie, eine Familie, mit völlig anderen Maßstäben, Werten, Verhaltensweisen. Das Kind wird auf einmal in einer Weise erzogen, die ihm fremd ist, es muß sich anpassen, lernt neue Regeln und Verhaltensweisen, wird völlig anders sozialisiert, als es das bislang kannte.
Und jetzt gehen wir einige Jahre weiter.....das Kind wird größer, wird groß.......es entscheidet irgendwann eigenständig, welchen Weg im Leben es einschlagen will.
Wenn es der Weg seiner Ursprungsfamilie ist.......wer ist dann daran schuld? Die Gene.....oder eher eine Erziehung, eine Umwelt, die diesem Kind augenscheinlich doch nicht das vermitteln konnten, was für ein angepaßtes Verhalten nötig gewesen wäre? Das Kind entscheidet sich für ein Leben, in dem Agressivität und Gewalt die Regel sind....wer oder was trägt die schuld daran? Alleine die Gene????
Und jetzt schwenkt bitte um auf die TWH...ok??
Der Wolf war vor langer Zeit.....was prägt jetzt diese Hunde??? Was macht sie zu dem, was sie sind??? Was bringt Züchter dazu, sehr genau auszuwählen, wem sie einen TWH-Welpen geben - und wem nicht (und warum)?? was bringt Züchter oder Halter dazu zu sagen, man solle neu anfangen, nicht laufend Parallellen zu anderen Hunden zu ziehen versuchen, mit denen man bislang evtl schon Erfahrungen hatte?
Warum geben TWH-Halter immer wieder Tipps über die Besonderheiten dieser Rasse?
Weil diese Besonderheiten in den Genen liegen, richtig.
Aber.....und damit bin ich wieder bei dem menschlichen Beispiel.....was MACHEN dann diese Halter daraus??? Wie gehen sie mit dem kleinen Zuwachs um, wie erziehen sie den, inwieweit hören sie auf die vielen, guten Ratschläge bzgl der Eigenheiten des Zwerges??? Da greifen dann nämlich ggf Erziehung und Umwelt, machen aus dem Welpen den wunderbaren Hausgenossen und Freund, den man haben wollte, den man sich erträumt hat.
Was macht uns, was macht unsere tollen Hunde zu dem, was wir/sie sind????
Meiner Meinung nach SICHER nicht nur die Gene. Weder beim Menschen, NOCH beim Hund!!!!
Die Gene sind nur ein kleiner Teil dessen, was uns/die TWH's ausmacht. Sie können gut sein - oder eben auch nicht so dolle (wie in dem Beispiel oben mit den Kindern)
Aber....sie machen NICHT UNS/die TWH aus!!!!!
Sonst wäre (um wieder zurück zu dem Kinderbeispiel zu kommen) jeder Versuch, Kinder aus schlimmsten Verhältnissen doch noch zu erziehen, ihnen ein neues Umfeld zu ermöglichen, doch von vornherein zum Scheitern verurteilt, Oder????
Mit den Hunden ists doch ganz ähnlich....man informiert sich VORHER, was für einen Hund man sich holen will, ob der zu einem paßt. Man holt sich Rat, richtet sich danach, bildet sich rassebezogen immer weiter........versteht ihr, was ich sagen will???
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