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Old 26-10-2011, 13:48   #13
PBH
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Hallo Beowulf,

es scheint, es haben sich bereits ein paar mögliche Fehler im Training eingeschlichen.

Hier mal meine Gedanken zu deinen Versuchen im Einzelnen:

Der erste Versuch.
Natürlich weis ein Hund zunächst nichts damit anzufangen, wenn er einer Person nach kurzer Zeit folgt und dafür noch mit Futtergabe belohnt wird, sei´s drum, es ist ein möglicher Einstieg in die Personensuche (ich persönlich halte aber nicht viel davon so einzusteigen. Gründe hierfür folgen zu den nächsten Versuchen.).

Der zweite Versuch.
Es könnte bereits ein Fehler gewesen sein, den gleichen Ausgangspunkt verwendet zu haben wie beim ersten Versuch, auch wenn die Versteckperson vom Auffindpunkt des ersten Versuchs vom gleichen Tag etwas weiter entfernt war. Dies könnte dem Mantrailer (Hund) vermitteln, daß er immer nur auf einer eigenen Spur zu seinem Ziel gelangt, auch wenn er am Ende der zuvor gelaufenen Spur dann noch seine Nase einsetzen muß. Besser wäre hier schon eine geänderte Strecke für das Mantrailing im erst zweiten Versuch gewesen.

Der dritte Versuch am nächsten Tag.
Wie beim zweiten Versuch wurde ein Trail durch die Versteckperson auf einem Teil der Strecke vom Vortag gelegt. Hierdurch (Geruchspartikel bleiben im Wald in windgeschützten und beschatteten Lagen um einiges länger präsent als z. B. in städtischer Umgebung) wäre das "Vorbeilaufen" vielleicht zu erklären. Durch das hohe Tempo der übermotivierten Angel hat sie dann wohl den Abgang nicht registriert.

Der vierte Versuch.
Dadurch daß die Versteckperson den Trail wohl nahe an der vortägig genutzten Strecke gelegt hatte ist davon auszugehen, daß hier ein ähnliches Problem vorliegt, wie es bereits beim zweiten und und dritten Versuch vorlag.

Vierter Versuch (der Zweite)
Dadurch, daß die Versteckperson deinen Rüden mit sich führte, ist anzunehmen, daß Angel mit hoher Nase die Witterung sowohl der Versteckperson als auch ihres Hundepartners aufgenommen, oder Geräusche von beiden wahrgenommen hatte und daher so stark abkürzte.

Fünfter Versuch.
Bis zum Hochsitz scheint Angel wohl gesucht zu haben, aber wenn Angel nach deinem Rufen und dem Anschließenden sich zeigen der Versteckperson noch zweimal an der Versteckperson vorbeiläuft, dann könnte man meinen, Angel hätte mit deinem Rufen die Suche auf dein Hörzeichen (Rufen der Versteckperson) bereits beendet und ist nur zu der Versteckperson geeilt, um ihre Futterbelohnung abzuholen.
Anstatt die Versteckperson zu rufen wäre es sicherlich sinnvoller gewesen Angel am Hochsitz zu belohnen (als vorläufige Beendigung der Suche) und sie erneut am Hochsitz auf die Spur anzusetzen (die ist gerade in dieser Phase, in der ihr euch derzeit befindet, aber vielleicht noch zu überfordernd).

Sechster Versuch.
Daß Angel in der Eisdiele zunächst den am Vortag besetzten Platz aufgesucht hat und erst dann die Versteckperson mit deinem Rüden aufgesucht hat läßt die Vermutung zu, daß sie entweder 1. deinen Geruch vorrangig mit dem Beschnuppern der Tüte aufgenommen hat und so der vortägigen Spur gefolgt ist, oder 2. ihrer "geistigen Karte" ihres erweiterten Reviers gefolgt ist und abschließend dann die Versteckperson aufsuchte, um an eine Belohnung zu kommen, wobei auch ab der Ampel nicht auszuschließen ist, daß eine Windböe einige Geruchspartikel der Versteckperson und deines Rüden zu ihr getragen hat.

Alles in Allem geht ihr aus meiner Sicht mit dem Aufbau des Trainings ein wenig zu forsch vor. Ich habe den Eindruck, Angel weis noch nicht genau, welche Anforderungen wirklich im Mantrailing an sie gestellt sind (alte - frische Spur). Vielleicht wäre es besser, wenn Angel zunächst in abgelegenen und jeweils unterschiedlichen Waldgebieten einer Versteckperson nachtrailt, wobei zunächst nur mit einem Abgang von einer Geraden gearbeitet wird. Dies nur, um ein gewisses Maß an Spurtreue bei Angel erzeugen zu können.
Die Abstände zwischen den Trainingseinheiten würde ich persönlich etwas größer wählen, denn sonst könnte eine zu hohe Erwartungshaltung (gemeinsame und spannnende Beschäftigung) bei Angel erzeugt werden, die dann auch in einem übermotivierten Übersprinten der Abgänge in einer Spur enden könnte.
Es ist sicherlich von Vorteil, wenn bereits im Vorfeld ein zu gehender Trail abgesprochen wird, gerade weil man dann in der Nachbearbeitung feststellen kann, ob es noch Fehler inder Ausführung aufzuarbeiten gibt (Für die Situation am Hochsitz mußte sich die Versteckperson sicherlich die verbergenden Zweige noch zusammensuchen, wodurch auch das zweimalige Vorbeilaufen an der sich nach dem Rufen zeigenden Versteckperson zum Teil erklären ließe).

Übrigens, nachdem ich anfangs einen recht leinenführigen Hund mit lockerer Leine hatte, so stellte sich im Laufe der Zeit dann doch heraus, daß dieser diese selbst auf Spaziergängen immer ein wenig unter Zug hält, allerdings liegt dies dann wohl eher im Wesen des Hundes begründet. Zudem habe ich meinen Hund aus der recht erfolgreichen Tier-/Personensuche und dem Aufspüren von Entzündungen und Krebszellen am Menschen wieder herausgenommen, denn das aus Eigenantrieb entstandene Einsammeln von streunenden Hunden und anderem Getier sowie die hündische Diagnostik am Menschen war letztendlich auch nervtötend und lästig.

Gruß
Heinz

Last edited by PBH; 26-10-2011 at 13:59. Reason: Erweiterung
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