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Old 14-09-2011, 00:00   #2
koboldine
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Hallo und herzlich willkommen!

Keine Sorge, hier kann man durchaus auch als (nich) nicht TWH Halter schreiben und lesen Nette Art zu schreiben hast Du, das Lesen macht Spaß, gute Vorraussetzung auch mal zwischen den Zeilen zu verstehen - denk ich.

Wo aber hast Du so furchtbare Dinge gelesen? Hört sich ja gruselig an...

Das Warum... nicht viel anders als bei Dir: ich mag die Herausforderung. Du hast schon recht, beim RR muss man mit denken (die heutigen sind ja auch schon "zivilisierter" gezüchtet und die Zeiten, als Eigenständigkeit in der Jagd noch als Selektionskriterium an erster Stelle stand, sind beim RR ja auch vorbei) - beim TWH muss man voraus denken. Ich denk, das ist einer der gravierendsten Unterschiede. ABER auch die TWH werden gerade ein bisschen weichgespült

Bevor das falsch ankommt, in Händen, die nicht mal nen Labbi erziehen können - nette Beschreibung von Hunde-Unverstand) hat ein TWH auch nix verloren, er gewinnt höchstens ...

Meine ist nu acht Jahre alt, auch sie hat das Alleinsein gelernt, begleitet mich aber meistens. Und - man soll es kaum glauben - ich arbeite, auch da ist sie dabei. Trotzdem schafft sie es auch 8 bis 13 Stunden allein zu sein WAS ABER NICHT die Regel sein darf! Nach solchen Tagen braucht sie dann auch gut meine volle Aufmerksamkeit und ein bisschen mehr Bewegung, ich auch also passt das dann wieder.

Und mich mit ihr gerauft... nein, hab ich noch nicht (man weiß nie was noch kommt *gg*) Allerdings ist Erziehung/Training so eine Sache: wenn man stupides Wiederholen zum 10ten möchte - keine Chance, da ist sie schon bei drei ausgestiegen... Zum Lernen der täglichen Dinge brauchen Menschen meist länger als so ein TWH - die gewollten und auch die "ausversehen" beigebrachten Sachen sind schnell klar - nur zeigen, also abrufen der Aktionen, ist wieder so ne Sache.... manche TWH sind da "williger" andere fordern dann schon mal offene Karten - was passiert denn, wenn ich nu nix mache? Folgt keine Konsequenz wird schon bei einmaliger Wiederholung gelernt

Warum noch? Immer noch nicht das Aussehen, sondern die Vielseitigkeit. TWH sollten in jeder Disziplin gut laufen können, klar hat man Präferenzen, aber theoritisch sind sie ausdauernd (auch bei unerwünschten Verhalten) und Nasen-Augen-Ohren sicher (ob Fährte, Trail oder Wachen, springen, etc) ABER die Wenigsten sind Spezialisten oder Fachidioten (nicht bös gemeint). Meine ist sehr gut mit geistig anders disponierten Menschen, Autisten zB, wir machen nur in die Richtung derzeit nichts, weil ich neben Hund und Arbeit auch noch studiert habe und mein Kind auch (ab und an sehr deutlich) meine Aufmerksamkeit braucht.

TWH sind meist sehr sozial - ich behaupte, dass sie mehr Kommunikationsmöglichkeiten vom Welpen zum adulten Tier "rüber retten" als zB ein Retriever (obwohl die nachweislich schon ne Menge der Welpensprache bei behalten). Dazu kommt, dass sie innerhalb ihrer Familie sehr aufmerksam sind, bezogen auch auf Veränderungen im physischen und psychischen Bereich des Menschen. Beispiel bei uns aktuell ist das Einsetzen der Pubertät bei einem Jungen, der bei mir ein und aus geht - meine Hündin reagiert auf seine Veränderung. Fürsorge für die Familie ist auch bei uns wichtig - das kann auch negative Seiten haben, wie das Verteidigen wollen gegen Fremde, aber da greift dann die Erziehung
Insgesamt gibt es in der Rasse eine "Anhäufung" von selbstständigeren, unabhängigeren, intelligenten Individuen, wie ich sie bei nur gaaanz wenigen Rassen beobachtet habe (Kanaan Dog zB hat das Phänomen auch) - bleibt die Frage, wie der Halter damit umgehen kann und leider gab es dies Jahr ziemlich viele Junghundabgaben, eben weil sie nicht ganz einfach zu führen sind. Na ja, welcher Mensch lässt sich schon freiwillig gerne die Souveränität absprechen - von nem Hund... Da ist dann die Vermittlung an andere Menschen schon mal die bessere Lösung für den Hund ABER nicht das, wie es laufen sollte!

Dann... TWH können zwar unterschiedlich gut bellen, jedoch heulen, schreien, quietschen viele mehr und intensiver als andere Rassen - auch hier sicher wieder Erziehungssache bis zu einem gewissen Grad. Logisch kann man jeden Hund erziehen - nur ist "man" eben nicht Jeder - und auch das macht Spaß (und kann Nerven kosten, Graue Zellen und Haare etc.

Ich denke schon, dass reichlich TWH Halter über das Aussehen kommen - und dann entweder vor der Herausforderung stehen und es schaffen, oder versagen... das sind dann die Hunde, die zu Hause eindeutig das Zepter in der Pfote haben....und es auch nur unter tosendem Protest wieder abgeben

Hast Du jetzt ein paar gute Seiten an dieser imho tollen Rasse gesehen? Hoffe doch.
Zu guter letzt: wenn sie untereinander oder mit bestimmten "Kumpels" spielen, kann ich zumindest stundenlang zu schauen, weil ihr Repertoir laut und leise riesig ist (und ich auf Beobachtung stehe)

Schönen Restabend,
lg
koboldine
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun.
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