Thread: TWH geeignet?
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Old 23-06-2010, 16:53   #4
Andita
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Hallo Saphira,

unsere bisherigen Erfahrungen mit unserer TW-Hündin:
Tala hat mit der Stubenreinheit viel länger gebraucht als alle Hunde vor ihr (sie ist unser 1.TWH und etwa 17 Monate alt jetzt), sie war ca. 4 Monate alt, als man von "Stubenreinheit" sprechen konnte. Seitdem aber gibt's keinerlei Probleme diesbezüglich, im Gegenteil, wenn's draußen regnet, dann scheint die Tala eine extra große Blase zu haben, weil da muss man sie dann fast zum "Pipi-Gehen" nötigen. Regen mag sie gar nicht, so sehr sie auch das Wasser ansonsten liebt und sie für ihr Leben gerne plantscht. Unser Hund ist relativ stur, und wenn sie etwas wirklich will, versucht sie immer wieder, ans Ziel zu kommen. Bsp: Sie will etwas klauen, fühlt sich aber von uns beobachtet und weiß, dass das begehrte Ding nicht für ihre Kiefer bestimmt ist... sie tut absolut desinteressiert und plötzlich - oft nach mehreren Stunden - hat sie sich das Teil dann doch geklaut, wenn man es nicht vorher in Sicherheit gebracht hat.
Man sollte es dinglich vermeiden, irgend welches Essen auf Küchentisch oder Küchenanrichte, Ofen.... offen stehen zu lassen (wobei ein Topfdeckel natürlich schnell vom Topf runter ist). Steht irgendwo Essbares rum, wird vom Hund dafür gesorgt, dass das Zeug nicht verkommt, und deshalb wird es aufgefressen.
Tala bekommt wahrscheinlich auch vom Schuster unseres Vertrauen inzwischen Provision, denn wir haben schon einige Schuhe, Leinen und andere Ledergegenstände zum Schuster bringen müssen, weil die Tala Leder einfach "liebt".
Auch so mancher Blumentopf hat schon dran glauben müssen, Spielsachen der Kinder (die sind inzwischen sehr ordentlich geworden und lassen nur noch selten was liegen)...
Unser Gartenzaun (1,80m Höhe) ist für Tala überhaupt kein Hindernis wenn sie sich einbildet, zu ihrer Schwester gehen zu müssen, die bei den Nachbarn lebt. Ansonsten betätigt sie sich schon mal als "Gärtner" und kappt den einen oder anderen Ast unserer Obstbäume, auch verschiedene Gummiteile unseres Traktors sind offensichtlich von Interesse (alles inzwischen in Sicherheit gebracht), ja und wenn halt sonst gar nix anzustellen ist, dann gräbt sie in Blitzgeschwindigkeit Riesenbunker im Garten, die wir dann immer wieder zuschaufeln, was uns die völlig verständnislosen Blicke unserer Tala einbringt.
Tala ist neugierig und offen. Sie begleitet mich fast überall hin, egal ob im Wald oder auch in der Stadt. Sie geht mit mir in Geschäfte oder auch mal auf ein Fest, wobei ich sie auf sehr laute Menschenansammlungen mit z.B. Livemusik oder Jahrmärkte nicht mitnehmen würde, da ich das aber selber auch nicht mag, stellt sich dieses Problem gar nicht.
Es kommt immer wieder mal zu Situationen, wo bei Tala Unsicherheit aufkommt , so z.B. kürzlich in einem Baumarkt wo sie mit ihrem Schwanz ein am Boden stehendes Schild erwischt hat, das dann stark gewackelt hat. Dieses Schild hat ihr gar nicht behagt und sie wollte dann den Baumarkt so schnell wie möglich verlassen, was wir dann auch getan haben. Ich habe sie dann draußen "runterkommen" lassen und bin dann nochmal in den Markt mit ihr rein, was dann auch kein Problem mehr war.
Manche Menschen mag Tala sofort, andere sind ihr völlig egal, die ignoriert sie. Aufpassen muss ich, wenn wir jemandem begegnen, den ich persönlich gar nicht mag. Mein Hund reagiert auf Leute die ich nicht mag mit Anspannung. Sie reagiert also sehr sensibel auf mein eigenes Verhalten.
Mit anderen Hunden gibt es im großen und ganzen keine Probleme, außer der andere Hund knurrt und kläfft sie an, dann kommt natürlich auch von der Tala eine Reaktion. Sie ist überhaupt nicht unterwürfig anderen Hunden gegenüber, ich habe aber schon von TWH gehört, die bis zur Geschlechtsreife recht unterwürfig sind. Mit unserem Terrier klappt das Zusammenleben einigermaßen gut, wobei Zoff bisher immer vom Terrier ausgeht. Aber eine ernsthafte Auseinandersetzung haben die beiden sich noch nicht geliefert, da würden wir aber auch dazwischenfunken.
Mit ganz kleinen Kindern würde ich Tala nicht alleine lassen wollen. Sie ist recht ungestüm und grob im Spiel. Unser jüngerer Sohn ist 11 Jahre alt, der ältere bereits 17. Beide werden von der Tala heiß geliebt und beide toben täglich mit ihr herum und haben sog. "Narrenfreiheit" bei ihr, wobei unsere Jungs schon gelernt haben, dass Hunde kein Spielzeug sind!
Ich könnte hier noch stundenlang schreiben, das würde aber den Rahmen sprengen.
Meine persönliche Erfahrung mit einem TWH zusammengefasst:
Man muss meiner Meinung nach schon eher ein "Naturmensch" sein und sich viel draussen bewegen. Tala hat inzwischen einen ganz guten Grundgehorsam und es hat sich herausgestellt, dass sie sehr gerne Fährten arbeitet. Wir fangen aktuell an, Rad zu fahren, was ihr auch Spass bereitet.
Tala ist sehr anhänglich, liebt die ganze Familie und ist auch von allen "händelbar", Hauptbezugsperson allerdings bin ich. Im Verlauf der Zeit die Tala jetzt bei uns ist, hat sie ein sehr sehr intensives Verhältnis zu uns entwickelt, wir haben uns im Gegenzug aber auch auf unseren Hund eingestellt. Man muss meines Erachtens schon eine gehörige Portion Humor mitbringen, darf nicht wirklich täglich bestimmte Leistungen erwarten (wenn Tala keine Lust hat, dann hat sie keine Lust und man muss das einfach akzeptieren). Tala ist uns ein wertvolles Familienmitglied geworden das eben auch seine Ecken und Kanten hat (wie halt wir Menschen auch) und wir akzeptieren sie so wie sie ist. Sie hat halt ihre "eigene Persönlichkeit".

Wenn wir alle in der ARbeit/Schule sind, dann ist Tala im ausbruchsicheren Zwinger (wurde schon mehrmals nachgebessert bzgl. Ausbruchsicherheit) untergebracht. Sie war bisher nie länger als höchstens 3-6 Stunden alleine und das auch höchstens 1x/Woche. Ich habe das Glück, zwar Vollzeit zu arbeiten, aber viel von zu Hause arbeiten zu können, da ist Tala immer dabei.

So, das war jetzt ein grober Überblick über unser Leben mit unserer Tala-Hexe! Sie macht viel Blödsinn (wird aber in letzer Zeit mit zunehmendem Alter immer besser), aber es kommt unwahrscheinlich viel von ihr an uns zurück! Wir würden sie niemals mehr missen wollen.

Gruß,
Andrea
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