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Old 13-04-2012, 10:01   #85
Astrid
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Originally Posted by timber-der-wolf View Post
Ist da nicht ein kleines Fünkchen Wahrheit dabei


Richtig, es "arbeiten" wenige mit ihren TWH. Was schade ist, denn sie sind dafür sehr wohl tauglich (wobei unter "Arbeit" für mich alles fällt, wofür Hund eine "Ausbildung" braucht - wurscht ob Mantrailing für RH-Einsätze, UO, Breitensport oder Agility just 4 fun oder auf Prüfungs- & Turnierniveau, Reitbegleithund oder Fotomodel - letzteres, sofern Hund das ohne beißen kann ). Die Frage ist halt, inwiefern sich die Leute von diverse Stories im Netz beeinflussen lassen. Wenn man permanent liest, dass der TWH zur Arbeit nix taugt, wird er Hundesportler ect. auch nicht ansprechen. Wenn man permanent verkündet bekommt, wie "wölfisch" der TWH nicht ist, wird er verstärkt Naturromantiker anziehen. Und wenn man ständig hervor hebt, wie aggressiv er nicht ist, werden immer mehr Leute mit verschrumpeltem Ego auf den Zug aufspringen, um eben dieses ordentlich aufzupolieren.

Es geht nicht um harmonisch - ich lese nirgends, dass der TWH als Hund für Hinz und Kunz verkauft wird. Ich lese auch nirgends, dass er als Gänseblümchen dargestellt wird. Ich halte ihn für durchaus anspruchsvoll. Aber er ist keine unerziehbare, aggressive Bestie, wie manch andere ihn hinstellen. Und vieles hängt einfach vom Halter ab. Neben Erziehung und Ausbildung auch von dessen Weitsicht, von dessen Fähigkeit, den eigenen Hund zu lesen und einzuschätzen und von dessen verantwortungsvoller Führung. Und wenn ein Hund (wurscht welcher Rasse) ein Kind ins Spital bringt (v.a. nachdem dieser Vorfall nicht der erste mit einem Kind war) oder im Vorübergehen Menschen zwicken will, dann liegt das nicht am Hund, sondern einzig und allein am Versagen des Halters in mindestens einem der erwähnten Bereiche.


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Originally Posted by timber-der-wolf View Post
Und da die Wissenschaft noch lange nicht alle Geheimnisse der Vererbung und Genetik restlos "geknackt" hat, ist es auch Unsinn, alles, auch das eigene Unvermögen des Hundehalters, auf die vererbten GENE des TWH zu schieben – weder auf die ererbten des Wolfes noch auf die des DSH.
Eben. Und letztendlich ist es auch wurscht - es gibt viele Rassen, die keine selbsterziehenden Gänseblümchen (Gott sei Dank - ich finde solche Hunde nämlich gar nicht spannend) und nicht immer ganz einfach zu erziehen, auszubilden und führen sind. Aber genau da ist der Hundeführer gefragt. Man kann nicht alles wegerziehen und umlenken, aber man kann einen (halbwegs normalen) Hund durchaus so führen, dass er in der Öffentlichkeit positiv auffällt und keine Gefahr darstellt.

Die Gesellschaft braucht in Wirklichkeit überhaupt keinen Hund, der nicht tatsächlich im Einsatz steht (Polizei, Zoll, Rettung, Therapie, Blinde, Servicedog...). Und welche Rassen eine Daseinsberechtigung haben, entscheidet zum Glück nicht Hanni. Andernfalls müsste man eine ganze Menge Rassen abschaffen, da sie alle nicht mehr ihrem ursprünglichen Zuchtziel entsprechend verwendet werden und die dafür benötigten Eigenschaften wie Territorialität, Jagdtrieb ect. nicht mehr gebraucht werden und in der heutigen degenerierten Gesellschaft verpöhnt sind. Der ideale Hund von heute ist kuschelig, selbstreinigend, bedürfnislos und lässt sich via Knopfdruck an und aus schalten. Und Zähne und Krallen hat er auch nicht mehr. Könnte ja jemanden damit verletzen...
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Liebe Grüße aus Wien,
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