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Old 11-04-2005, 14:06   #49
hanninadina
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Zu Markus noch, du fragst, warum mir das alles passiert? Na vielleicht interessiere ich mich intensiver als du und andere für Hunde- und Wolfsverhalten und habe ein besseres Auge dafür über die Jahre! Und dann sieht man Verhaltensweisen, die andere nicht sehen. Und wenn man seit 6 Jahren Ausstellungen im In- und Ausland besucht, zahlreiche Verhaltenstest im Rahmen des Selektionsschauen und Zuchtzulassungen gemacht hat und dann noch regelmäßig auf den Hundeplatz geht und mit seinen Hunden arbeitet, dann sieht und erlebt man halt mehr, als wenn man zu Züchter A und zu Züchter B fährt und vielleicht noch Züchter C besucht hat! 3 Ausstellungen gemacht hat und das wars.

Die überwiegende Zahl von klassischen Familienhundbesitzern bekommen ja schon ein Herzattacke, wenn ein Rüde einen anderen Rüden dominiert, indem er seine Schnauze über die Schulter legt. Oder man stelle sich vor, es wird ein bißchen mit Getöse rumgezickt, um zu zeigen, wie toll man ist. Da verlieren doch die meisten die Nerven. Ein Hundeernstkampf geht immer still und leise von statten, die haben dann nämlich gar nicht die Zeit groß rum zu tönen, weil sie ernstlich beschäftigt sind, dem Gegner ans Leder zu gehen und dafür müssen sie ihre Zähne auch schön tief ins Fleisch/Hals reinbeissen. Diese kenntnisse haben die meisten aber leider nicht. Deshalb befürworte und unterstütze ich es ja auch, wenn endlich die Hundeausbilder als Beruf anerkannt werden. Ihre Arbeit würde eine Aufwertung bekommen und es würde endlich einheitlich gelehrt. Und einen Hundeführerschein für jedermann halte ich auch für angebracht, nicht um Verwaltungsaufwand und Kosten zu erzeugen, sondern damit die Hundehalter ein Minimum an Wissen über Hunde und ihr normales Verhalten lernen. Das würde zur erheblichen Entspannung unter den Hundehaltern führen. Ihr werdet es ja auch erleben, dass man mit den aktiven Hundehalten auch anders reden kann, als mit denjenigen, die gar nichts machen. Da kommt es dann zu so leidlich Sachen wie, dass ein Hund der einen anderen anknurrt mit einer zärtlich streichelnden Hand und einem beruhigenden, ist ja gut, noch dafür belohnt wird, dass er den anderen Hund oder Passanten anknurrt.

Und das mit Bonnie war so, dass sie von einem Welpenerwerber abgegeben werden sollte, weil sie mit den kleinen Kindern nicht klar kam. Diejenigen hatten auch langjährige Schäferhunderfahrung. Jörg Schmidt hat mit der Erziehung nichts zu tun gehabt. Ich habe an anderer Stelle ja auch geschrieben, dass seine TWHs lammfromm waren. Ich wollte mit dem Beispiel nur sagen, dass TWHs die eben nicht erzogen werden, so verrückte Sachen machen, wie den Kopf von Kinder in den Fang nehmen oder mal eben zwicekn. Aber das müssen Interessenten wissen und damit ist der TWH anders als andere Hunde, die nicht erzogen sind. Oder hat schon mal jemand gehört, dass der klassische Familienhund egal ob Rassehund oder Mischling den Kopf von kleinen Kindern in den Fang nimmt oder sich in die Haare hängt (was ja auch Wölfe gerne machen)? Das ist ja nicht aggressiv gemeint, sondern das steckt in den Genen drin. Und damit ist doch von vornherein klar, dass so nebenher, das geht eben nicht.

Christian
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