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Hallo Wulfin, Pavel, Ralf, Torsten usw.
ich fange mal mit Wulfin an. Du fragst, warum der Mensch meint, andere Lebewesen unterordnen zu müssen?! Ganz einfach, Pavel hat es schon erwähnt, ein Hund sollte im Gehorsam(!) seines Hundeführers stehen. Gerade Hunde mit der Größe und Temperament eines TWH. Es gibt eben nicht nur TWH-Besitzer, die im Wald wohnen und ihre Hunde im großen Zwinger oder auch mal im Wald laufen lassen. Sondern es gibt auch andere, die die Hunde im Garten halten, in dem auch kleine und große Kinder spielen, die mit anderen Hunden auf der (verkehrsberuhigten) Straße oder im Feld neben den Häusern toben. Wenn mein TWH nicht im Gehorsam steht, kann ich nicht dafür garantieren, dass er nicht mal irgend einen Blödsinn macht, der z.B. als Folge hat das Knid einen Kratzer abbekommt. Steht der Hund im Gehorsam, kann ich dies verhindern. Wie heißt es so schön, nur ein gehorsamer Hund ist ein freier Hund. Und genau dass ist der Punkt. Dann kann ich ihn überall laufen lassen, weil ich mich darauf verlassen kann, dass er kommt wenn ich ihn rufe, dass er sich hinlegt oder was auch immer!!! DAnn hat der Hund auch viel mehr Spass an seinem Leben. Und das Wichtigste ist, dass das was der Hund lernt für ihn auch Arbeit bedeutet. Er ist ausgelastet und fühlt sich auch ausgelastet. Weitere Folge ist, er ist zufrieden und kommt erst gar nicht auf dumme Gedanken.
Deshalb ist es wichtig, dass ein Hund gehorsam ist bzw. sich unterordnet. Wenn du im Busch wohnst und den Spielregeln der Gesellschaft meinst nicht zu unterliegen, ja, dann kannst du back to the roots gehen und werde Naturbursche. Nur vergiß dabei doch nicht eins, die Natur hat genauso Spielregeln wie wir Menschen. Ich erinnere nur daran, dass Wolfsrudel sich auch neue Reviere erobern, und zwar blutig, wenn es sein muss. Vielleicht bekommst du ja auch den newsletter von der Gesellschaft zur Förderung von Wölfen. Dann kannst du ab und an mal aktuell dazu Infos bekommen.
Und was Ralf und Pavel betrifft, ich glaube, dass es durchaus beides geben kann. Der TWH als Arbeitshund und der TWH als Familienhund. Der Arbeitshund, der gerne Schutzhund und Agility oder Fährte macht und der Familienhund, der einfach da ist, sich von allen streicheln lässt, darauf freut Gassi zu gehen und mit anderen Hunden zu toben oder nur mal mit der Familie ein bißchen Rad zu fahren. Insoweit kann dies ja das züchterische Ziel sein: Arbeitslinien zu ziehen und ruhige Familienhunde. Da ich nicht nur die 4 3/4 Monate junge Myla Crying Wolf habe, sondern auch den 2 3/4 Jahre alten Briardrüden Hannibal Nadina-Sis (kommt übrigens aus Ostrava Tschechien) habe ich auch recht gute Vergleiche, wenngleich Myla natürlich noch sehr jung ist. Aber was die unterschiedlichen Linien betrifft, gibt es bei den Briards reine Familienhunde, die auf dem Agilityplatz freiwillig nicht über die A-Wand gehen selbst, wenn du vorweg kriechst und es gibt Hunde die haben einen riesigen Spass daran. Hannibals bester Freund ist 2 Wochen älter als er. Er ist ein ruhiger Hund, der schon fast gezwungen werden muss mit Rollerscates zu fahren, oder zu reiten oder am Rad zu laufen. Erst recht macht er kein Agility. Bei der Unterordnung ist er sehr gut, hat auch BH und den Hundeführerschein, ist auch ein zur zuchtgelassener Deckrüde, der in Belgien selektioniert ist. Ausstellungen macht er, wenn auch nicht wirklich begeistert. Hannibal dagegen, spüht vor Begeisterung wenn laufen kann am Rad, Scates oder über die A-Wand durch denTunnel usw.
Bei den Briards gibt es diese 2 verschiedenen Linien. Wenn man diese weiter züchtet, und darauf sollten die Züchter Wert legen, dann ist für jeden etwas dabei. Und genauso kann man es mit den TWHs machen. Myla´s Mutter hat auch so ziemlich alle Arbeitstitel neben den Ausstellungstiteln, die es gibt inklusive IPO und 100 km Lauf. Wenn ich also nun in Zukunft vielleicht mal mit ihr züchte, wenn sie HD frei oder nur B hat und sie die Körung gut besteht, dann würde ich hier auf die Arbeitslinie Rücksicht nehmen und dies fortführen. Als Myla das erste Mal einen Agility-Parcours vor ca. 4 Wochen gesehen hat, ist freudestrahlend über den Steg gelaufen ohne dass ich sie bitten musste oder mit Leckerlis führen musste. Genauso rannte sie durch den Tunnel. Dies war nur spielerisch, ich mache mit ihr natürlich noch kein Agility, sondern werde erst abwarten bis sie 10 bis 12 Monate ist und dann aber auch noch keine Hürden usw.
Es macht mir Spass so einen Hund zu haben, der so leichtfüssig Spass an dieser Form von Arbeit hat.
Selbst Hannibal, der heute über alle Hindernisse, Steg usw. nur so fliegt, dass ich kaum hinterher komme, brauchte am Anfang etwas Führung, um z.B. über den Steg zu gehen.
Ich kann Pavel nu beipflichten, ich kann es auch nicht verstehen, wenn mit Hunden wie Cutt gezüchtet wird, wenn er noch nicht mal die Körung hatte. HD A aller höchstens B sind logisch. Selbstsicher sollen die Hunde sein und verängstigt aus dem Wald, weil sie nichts kennen.
An anderer Stelle habe ich ein neues Thema eröffent zur Frage, erkennen andere Hunde möglicherweise den Wolf im TWH und reagieren deshalb ängstlich und zürückhaltend gegenüber einem TWH.
Grüße
Christian
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