Hallo Joswolf,
die Genetik in Prozent (etwa 10% Wolf) auszurechnen halte ich besonders in diesem Fall für unzureichend. Fakt ist doch, dass in der Vererbung unterschiedliche Eigenschaften der Tiere eine verschiedene zeitliche Resistenz in der Zucht zeigen können. Wenn Du bei Trumler in der Zucht gearbeitet hast, solltest Du das wissen. Wenn das nicht so wäre, hätten wir schon den idealen Hund.

Man kann also nicht sagen - 10 % Wolf daraus folgt 10 % Wolfsverhalten. Dies wäre zu einfach und ist in der Praxis nicht so. Es zeigt sich jedoch, dass viele TWH, in Deutschland (ich weiß es nicht von den Niederlanden), scheu (nicht unbedingt ängstlich) und sehr vorsichtig sind. Da in Deutschland die Welpen frühestens mit 8 Wochen abgegeben werden dürfen ist die Ursache dafür möglicherweise darin begründet (frühere Sozialisierungsphase des Wolfes, frühe Ausbildung von Fluchttendenzen - siehe Zimen)?
Die Erfahrungen mit den TWH in Deutschland sind im Vergleich zu den Ursprungsländern nur sehr gering. TWH gibt es in Deutschland noch nicht so lange. Ich denke deshalb sollte man die Empfehlungen der Kynologen der Ursprungsländer schon ernst nehmen, denn diese beruhen auf praktischen, langjährigen Erfahrungen (z.B. Ing. Hartl), die es in Deutschland nicht gibt.
Das eine Welpenabgabe für andere Hunderassen erst nach der 8. Woche erfolgt ist richtig, wissenschaftlich belegt, gesetzlich verankert und wird von mir auch nicht angezweifelt.
Aber die Erkenntnisse der Kynologen dazu wurden nicht mit TWH gesammelt sondern mit Hunden anderer Rassen.
Gruß Eric