Auch in den Ursprungsländern darf jeder Hund die Körung dreimal versuchen und auch dort kommt mitnichten jeder Hund beim erstenmal durch. Tatra ist beim erstenmal durchgefallen, beim zweitenmal hat sie bestanden und wurde als ohne Einschränkung zuchtfähig klassifiziert.
Obwohl wir dies nicht zur Zucht benötigen und sie ihre Qualitäten unter Beweis gestellt hat haben wir die Körung mit ihr gemacht und werden wir auch den 40 km Lauf mit ihr noch machen, (den Pavel übrigens mit seiner Hündin nicht gemacht hat obwohl von Hartl und von Rossik sowieso befürwortet).
Das die Nachkommen keine Probleme haben (und um die Vererbung scheuen Verhaltens ging es ja ursprünglich wohl mal) und sie ja jetzt gekört wurde bestätigt für mich die Richtigkeit dieser Entscheidung. Eine Entscheidung mit der im Übrigen, wie Petra ja schon schrieb, Sona Bognarova die ziemlich von Anfang der Zivilzucht an dabei war und für mich doch deutlich qualifizierter in dieser Beurteilung ist kein Problem hat, genausowenig wie der slowakische Zuchtwart übrigens. Vermutlich gerade wegen ihrer sehr viel umfangreicheren Erfahrung. Du wirst entschuldigen, wenn ich mich da doch lieber nach den echten Spezialisten richte, denen mit der wirklichen Erfahrung.
Womit ich und etliche andere auch allerdings ein sehr großes Problem hatten bei der Tschechischen Körung an der wir mit Farouk teilgenommen haben war die Wesensbewertung einiger Hunde durch die dortige Körkommision. Es gab mehrere Hunde die mit eingeklemmten Schwanz und schlotternden Knieen durch die Menschenmenge auf dem Platz liefen und teilweise nur durch ihren eigenen Besitzer mit Maulkorb vermessen werden konnten. Diese Hunde wurden dann beim eigentlichen Wesenstest, der von der Atmosphäre her doch extrem an das übliche Schutzdiensttraining erinnerte von einem bekannten Figuranten in vollem Trainingsanzug mit Lederstock bedroht (nein, natürlich kann man diese Situation überhaupt nicht trainieren

, wie kommt Ihr denn bloß darauf?). Diese Hunde griffen wie alle unsicheren Hunde die das entsprechend trainiert werden wie die Wahnsinnigen an und bekamen meiner Erinnerung nach man höre und staune durchaus auch mal ein Of als Bewertung. Zweifellos eine Zuchtselektion, die der Festigung der Rasse dient. Die positive Auswirkung solcher Selektion kann man ja bereits zu genüge an den Deutschen Schäferhunden bewundern. In der Abhaltung solcher Körungen zeigt sich der verantwortungsvolle Züchter.
Ich bin gerne dazu bereit mich einem Test auf Wesensfestigkeit und Alltagstauglichkeit zu stellen indem ich mit meinem frei laufenden Hund durch Hunde- und Menschengruppen (beide gerne auch lärmend), durch Großstadtverkehr und wild tobende Kindergruppen laufe. Ich bin sicher da zusammen mit meinem Hund am Ende anzukommen, völlig ohne größere Einwirkung meinerseits, bei anderen bin ich gespannt aufs Ergebnis. Kein Maulkorb wäre allerdings Bedingung und gebissene Hunde und Leute führen zur Disqualifikation.
Ansonsten wundert mich diese plötzliche Erregung nach 6 Jahren völlig ohne Provokation aus heiterem Himmel doch ein wenig, offensichtlich wurde das Absolvieren der Körung übel genommen.
Denjenigen, die sich ein eigenes Urteil bilden können: Unter dem Punkt Zucht kann man die Züchterliste aufrufen, über diese die Hunde und dort kann man auch sehen welche Züchter alle ihre Zuchthunde gekört haben und wieviel vom Nachwuchs zur Körung kommt. Sicher können wir mit den Ursprungsländern nicht mithalten - wie auch, herrschen doch ganz andere Bedingungen - in Westeuropa sind wir allerdings denke ich durchaus ganz gut dabei und den Vergleich in Deutschland kann dann ja auch jeder selber ziehen. Ich bitte dabei auch darauf zu achten wieviele der Nachzucht sich dieser Prozedur jeweils unterziehen. Sehr interessant und lustig ist auch das Umrechnen der Anzahl der Würfe auf die Anzahl der Jahre die der Züchter schon züchtet.
Und noch eine Frage Pavel: wieso hat keiner Deiner Hunde den 40 km Ausdauertest absolviert, wieso hat Deine Hündin 4 Würfe ohne diesen absolviert zu haben? Für Dich ist es doch so viel leichter teilzunehmen. Bist Du so viel schlauer als Hartl und Rossik, bist Du ein Hellseher um vorherzusehen daß sie es nicht braucht? Oder liegt es vielleicht daran, daß für Dich nichts Training und Sport und damit nichts wert ist was ohne Beißärmel oder Anzug ausgeübt wird? Klar
vorgeschrieben ist er nur in der Slowakei.....
Und um Deiner Frage vorzubeugen: die vielzitierte Gerda hat schon sehr viele harte Ausdauertests in ihrem Leben absolviert auch wenns bisher nicht der offizielle war, in Deutschland gibts da nämlich nicht so viel Termine.
Was die Genetiker dazu sagen wurde ja schon vorher geschrieben. Helmut Wachtel ist ein weltweit anerkannter Kynologe, seine Veröffentlichungen sollte man kennen wenn man bei Zucht mitreden will und es spielt auch herzlich wenig eine Rolle wieviele Wolfshunde er in seinem Leben schon gesehen hat (einige übrigens), bisher wurden noch keine genentischen Ausnahmeregeln bei ihnen festgestellt.
Für mich hat die Diskussion der letzten Tage immerhin eine sichere Erkenntnis gebracht: Schutzdienstraining macht wirklich aggressiv und unberechenbar - allerdings nicht immer unbedingt die Hunde. Als erklärter Gegner privaten Trainings in dieser Richtung (zum ersten Mal in meinem Leben bin ich mit Norbert absolut einer Meinung

) werde ich mich daher auch nicht mehr an dieser Diskussion beteiligen, wer selbständig denken kann braucht auch denke ich keine weiteren Beiträge mehr, dem Rest viel Spaß!
Ina