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Originally Posted by DiegoBaba
Hi!
Oh Mantrail!
Wo macht ihr das den?
Was macht man da den genau oder besser wie läuft so ein Training ab?
Gruss Tina
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Das ausführlich zu erklären, wird ein langer Roman.
Ich versuchs mal in Kurzform:
Beim Mantrail wird im Gegensatz zur Flächensuche der Hund an langer straffer Leine mit gepolstertem Geschirr geführt. Der Hund muss aufgrund einer Geruchsprobe der Spur eines Menschen folgen und diesen dann anzeigen. Manche bestehen darauf, dass die Hunde absolut spurtreu (Nase auf dem Boden) suchen, manche lassen die Hund suchen, wie sie es wollen, also auch Nase in der Luft.
Der Hund lernt im Laufe der Zeit, dass es sich lohnt, den Menschen mit der vorgehaltenen Geruchsprobe zu finden, weil der ein ganz besonders tolles Leckerchen oder Spielzeug hat. Der Hund lernt, dass es die begehrte Prämie nur gibt, wenn er den richtigen Menschen ordentlich und deutlich anzeigt, auch in einer Gruppe von mehreren Menschen. Er muss lernen zu erkennen, in welche Richtung der Mensch gegangen ist, wenn er Mitten auf der Spur angesetzt wird und er muss ein "Negativ" anzeigen, wenn der Mensch also an dem Ort, an dem der Hund die Spur aufnehmen soll, gar nicht war oder wenn die Spur endet, weil der Mensch z. B. in ein Auto eingestiegen ist.
Der Mensch muss lernen, seinen Hund zu verstehen. Er muss seine Art, den richtig gefundenen Menschen anzuzeigen oder auch ein Negativ anzuzeigen, erkennen. Er muss dem Hund notfalls helfen, indem er ihn z. B. um Tankstellen oder ähnliches herumführt, da Reste von Benzin, Öl u. ä. seine Nasenschleimhaut vorübergehend "betäuben".
Üben tut man das Ganze in ganz kleinen Schritten. Zuerst muss ein Ritual eingeübt werden, z. B. ein nur für diese Übung benutztes Geschirr. Der Hund weiß schon bald, dass es dann losgeht. Dann lässt man ihn an einem getragenen Gegenstand (der sich in einer Plastiktüte befindet) der Person schnüffeln, die Person steht nur ein paar Schritte weg. Wenn der Hund hingeht, Kommando Such oder Trail... Zeigt er die Person an, egal wie (außer durch anspringen), bekommt er ein bes. Leckerchen. Oder die Person zeigt ihm zunächst das Leckerchen, läuft weg und "versteckt" sich hinter einem Busch. Dem Hund wird die Geruchsprobe vorgehalten und dann darf er suchen
Das Ganze am Besten mit wechselnden Personen üben. Erst wenn der Hund versteht, was er soll (also der Spur des Geruchsstoffes folgen), fängt man damit an, dass er die Person nicht sieht, wenn sie sich versteckt. Die Strecken sind erst nur ein paar Meter lang, werden dann immer länger. Später setzt man den Hund erst auf die Spur an, wenn sie schon 5, 10, 15....min. alt ist bis zu einigen Stunden.
Anfangs nimmt man nur Wald- und Wiesenböden, später mit Überqueren einer Straße, dann mit kurzen und immer länger werdenden Strecken entlang einer Straße, Kreuzungen und möglichst auch noch Gebäude... immer schwieriger werden, aber immer nur eine neue Schwierigkeit einbauen und erst, wenn der Hund das kann, die nächste Stufe.
Anfangs nur eine gerade Strecke, dann 1 Abzweigung, allmählich immer mehr...
Irgendwann mit Fremdpersonen arbeiten. Also Personen, die der Hund vorher noch nicht gesehen hat.
Macht viel Spaß, man braucht viel Zeit und vor allem immer mehr Trainingspartner und sobald wir die haben, werde ich mit Sicherheit auch wieder mit Esca trailen. Aber da nur mein Mann hin und wieder mal verstecken gespielt hat

, hatten wir nach einiger Zeit den Eindruck, dass Esca gar nicht mehr den Geruchsartikel beachtet, sondern einfach ihr Herrchen suchen geht, und das war ja nicht Sinn der Übung.
Gruß Marion