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Old 11-03-2011, 09:54   #17
timber-der-wolf
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Das Thema will ich nicht weiter vertiefen, weil alles wesentliche gesagt wurde. Insbesondere möchte ich Torsten´s Ausführungen im Großen und Ganzen zustimmen.
Das größte Problem ist eigentlich der Mensch / die heutige Gesellschaft, die sich immer mehr von der Natur, sprich dem natürlichen verhalten der Tiere entfernt, und durch ihre Ansichten / Forderungen / Verordnugen / Gesetze dazu beitragen, das Tiere, nicht nur Hunde, immer mehr vermenschlicht werden.

Eine Bemerkung zu den Ausführungen von Katrin sei mir noch gestattet.
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Originally Posted by Katrin
Gegenseite Rücksichtname gibt es grade unter hundehalter wie ich finde viel zu wenig. Ob das jetzt die begegnung mit anderen hunden, mit radfahrern, joggern oder was auch immer betrifft. Wären alle etwas rücksichtsvoller gäbe es den blöden leinenzwang vielleicht garnicht ...
Die erste Feststellung ist m.E. korrekt. Es gibt leider sehr viele rücksichtslose und uneinsichtige Hundehalter. Selbst wenn man sie auf ihr Fehlverhalten anspricht, bekommt man i.d.R. dumme Antworten.
ABER!
Leinenzwang im öffentlichen Raum (Straßen, Plätzen, etc.) ist m.E. nicht blöd, sondern eine völlig berechtigte Forderung, eine Forderung für gegenseitige Rücksichtnahme und dem Wissen, dass es eben Menschen gibt, die man nicht unbedigt zu den Hundefreunden zählen kann, und die auch aus verscheiedenen Gründen und Erfahrungen Angst vor Hunde haben! Und weil die Menschen (und die Gesellschaft) heut zu Tage so sind (ist) wie sie eben sind (ist), bin ich strikt dafür und vertrete meine Meinung auch konsequent, dass Hunde außerhalb der eigenen Wohnung / des eigenen Grundstückes grundsätzlich ohne wenn und aber an der Leine zu führen sind. Ganz davon abgesehen, schreiben das viele Ortssatzung vor, und in den Wald- und Naturschutzgesetzen vieler Länder, z.B. bei uns in Brandenburg, gilt Leinepflicht als gesetzliche Forderung.
Alles andere, der unbedingt notwendige Freilauf, alle Hunde müßten mit einander spielen, alle Hunde müßten sich vertragen, ... , ist zurzeit die typisch vermenschlichte, naturferne und teilweise krankhafte Einstellung vieler Menschen. Und wenn es dann auf Grund "falscher" Verhaltensweisen der Hunde zu Vorkommnisse kommt, dann kommen durch diese uneinsichtigen Verhaltensweisen einiger Hundehalter alle Hundehalter und deren Hunde in Verruf und es folgt logischerweise der Ruf nach weiteren Drangsalierungen der Hundehalter durch krankhafte Verordnungen etc..
Für sinnvolle Auslastung / Beschäftigung / Bewegung gibt es genügend Möglichkeiten - auch ohne zwingenden Freilauf! Und wer schreibt denn vor, wie die Leine auszusehen hat? (Bei einer 8 m - Laufleine z.B. und deren Nutzung, wo es ohne Belästigung anderer Menschen möglich ist, hat der Hund genügen Bewegungsfreiheit, kann schnüffeln und die "Hundezeitung" lesen, ... ).

Achso, zum Abschluß für die Hobbyethnologen, Hundekenner, ... eine Buchempfehlung:

http://www.amazon.de/W%C3%B6lfisch-f...9827599&sr=8-1



Es wird aufgezeigt, wieviel Gemeinsamkeiten Wölfe und unsere Hunde immer noch haben, aber es wird sehr deutlich auf Unterschiede zwischen Wölfe und Hunde und vor allem auf viele, althergebrachte und überlieferte Irrtümer eingegangen.
Kann das Buch nur Jedem empfehlen!
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)

Last edited by timber-der-wolf; 11-03-2011 at 10:13.
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