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Hallo Norbert und die anderen,
habe gerade auf DSL umgestellt und den Anbieter gewechselt. Ich bin ganz baff, dass jemand wie Norbert mal eine realistische Sicht der Dinge unterbreitet, die Ignoranz von sehr vielen hier, dass der TWH sehr dicht am Wolf ist und nicht nur weil FCI "zugelassen" ein Rassehund. Ich möchte mich nicht wiederholen, aber Norbert, dir gebe ich in allen Punkten recht, häufig habe ich es ja selbst schon vertreten und bin dafür "vermackelt" worden. Gerade Leute wie Markus - Freier Franke- der allen Ernstes über die Umbenennung des Rassenamens laut nachdachte, damit esweniger Probleme gibt. Warum hast du dir eigentlich einen Zweiten Hund angeschafft?
Und in der Tat, die beiden Zitate aus anderen Foren bestätigen die Ignoranz einer großen Zahl von Postenden.
Und Michael (Falco) über dich bin ich sehr sehr verwundert: zum einen hast du mit dem Halbbruder von Myla auch einen TWH, der 1974 aus Sarik (Parik) = Wolf mit DSH gekreuztwurde. Und deine Beiträge zu dem was du mit Falco bisher erlebt hast, decken sich sehr stark, was Hybridbesitzer von ihren Erlebnissen erzählt haben und was ich mit Myla in ähnlicher Konstellation erlebt habe. Die Unterstellung man wollesich damit profilieren, ist haltlos. WEnn ich nichtFamilie mit 2 schulpflichtigen Kidnern hätte, wäre ich schon längst in Kanada im Wald. Vor wem sollte ich mich da eigentlich profilieren? Den Grizzlys? Den Wölfe? oder nur einfach gegenüber der Natur? Dieser Unterstellungen einfach nur blödsinnig und überflüssig!
Und wenn du Wölfe magst, was ich eigentlich gar nicht weiß, dann kann ich deine Aussage zu dem obigen Foto gar nicht nachvollziehen. Das ist eine wunderschöne Wolfshundhündin! Schon mal gesehen, wie Timberwölfe aussehen?
Beo, wenn du schreibst, dass dein Hund ein F 3 oder weniger ist, F3 ist Wolfshybrid!
Die Problematik, die in der Haltung eines oder besser mehrerer Wolfhunde steckt ist, die dass die Interessenten glauben, sie schaffen das schon. Soweit ich weiß, sind es häufig Leute, die sich da über Rangfolge und das konsequente ausleben einer ständigen Dominaz usw. nicht wirklich gedanken machen. Es sind leute, die sich keine Gedanken über die intelligenz und Neugierde und die damit einhergehende Untersuchungskraft = Zerstörungswut gemacht haben. Sie sind dann in der Regel Eiskalt erwischt worden.
Grundsätzlich stimme ich zu, dass es nicht erstrebenswert sein sollte einen Hybriden zu halten! Trotzdem habe ich das Recht mich davon faszinieren zu lassen und ggfls. in einer Rescuestation mir für mehrere Monate diese Hautnah anzuschauen und mit Leuten Kontakt aufzunehmen, die Hybriden haben.
Die pauschale Aussage es wäre Tierquälerei Wölfe in Gehegen zu halten, vergisst, dass diese Wölfe und auch ihre Vorfahren - in der Regel - schon in der Gefangenschaft geboren worden sind! Sie kennen es nicht anders! Damit ist ein Teil der Sozialisierung bereits eingetreten. Und wenn ihr mal gesehen habt, wie ein ausgewachsener Wolfsrüde von 75 cm Schulterhöhe auf dem Schoss seines Pflegers sitzt, dann könnt ihr euch vorstellen, dass hier eine gute Sozialisierung stattgefunden hat. Diese Wölfe sind nicht vergleichbar mit wilden Wölfen. Wenn diese Haltung hinterfragt wird, dann muss tatsächlich die überwiegend Führung eines Hundes an der Leine auch hinterfragt werden, was es hier ja zu recht wird.
Ob ein Hund sich in einer Wohnung oder überhaupt wohl fühlt, kann er nicht sagen. Aber wir(!) wissen, dass ein Hund ein Lauftier ist und diese Bedürfnisse hat. Wenn man ihm die nicht ermöglicht, dann wird er sich aber auch mit der anderen Situation arrangieren. Es ist aber für ihn in seinen Trieben und seinem Hundeleben nicht gut. Funktionieren tut es aber natürlich. Und da muss sich der Halter dann Fragen, ob es ein NIchtlaufhund vielleicht auch getan hätte, dessen Lauftrieb deutlich geringer ist ,als bei einem TWH. Immerhin sollen die ja ausdauernder sein, als z.B. ein DSH. Wer dann trotzdem solche Hunde hält, muss sichweiter fragen lassen, ob das nicht auch eine Art Egoismus ist? Der Hund wird dir dies nicht sagen. Er ist froh, wenn er bei seinem Rudel ist. Das ist ihm sicher am wichtigsten.
Schlussendlich komme ich dann aber dazu, dass wir hier alle tolerant mit allen sein sollten und nicht nur unsere meinung, als die allein richtige darzustellen.
Und dass die TWHs anders als andere Hund sind, wird nahezu jeden Tag wiederholt. Zuletzt wurde mir von Ina vorgehalten, dass ich nicht wisse, dass ein TWH-Rüde massiver und instinktvoller (sinngemäß meine Worte, wie ich es in erinnerung habe) reagiere als ein "normaler" Rüde. Es ging um das Runterlocken von Katoro vom Sofa (falls er überhaupt darauf sitzt oder sass). Und das man das tunlichst vermeiden sollte. Es gibt nun wirklich genug Beispiele. Auch hier wird von einigen so getan, als ob diese nie genannt wurden. Und gipfelte ja darin, dass in der "Leserbriefaffäre" entgegnet wird, dass die TWHs liebe Kleinkinderbezogene Hunde seien und ich mit Myla die Ausnahme hätte. Das passt wieder zu Norberts ausführungen, dass hier etwas dargestellt wird, dass nicht so ist. Und das ist Schade. Die beiden Zitate von Norbert haben es auf den Punkt gebracht.
Ray Coppingers Zitat von Ina ist bezüglich Hybriden das allgemeine immer wieder dargestellte Szenario. Elli Radinger schreibt gerade ein Buch über Hybriden, ich habe sie gebeten auch mal über Leute zu schreiben, die mit Hybriden klar kommen, wenn es denn welche gibt. Und oh wunder, in der Tat es gibt auch solche, wie sie mir berichtete. Wie so oft wird das negative in den Vordergrund gespielt und nur einseitig berichtet. Aber wenn man weiß, durch welche Erlebnisse man gehen kann, ist man eigentlich gut gewappnet.
Wie bei allen Hunden ist die Prägung nunmal das wichtigste. Seit Konrad Lorenz zur Gänsemutter wurde, ist das Thema doch wohl klar.
Norbert, welchen Tierpark betreibst du denn oder wo arbeitest du mit Wölfen?
Grüße
Christian
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