Danke für den sehr interessanten Beitrag von "Beowolf"!
Ich kann die von ihm dort beschriebenen Verhaltensweisen nur voll bestätigen. Auffällig ist, daß auch mein TWH sehr schnell gelernt hat, was sich zu verfolgen "lohnt" und was nicht. Auch das "Anschleichen" ( jagdlich als "Vorstehen" bezeichnet) hat er von Anfang an gezeigt und zwischenzeitlich perfektioniert.
Er hat eine größere natürliche Jagdpassion und Raubzeugschärfe als meine
Anja (Deutsch- Kurzhaarhündin), ist aber dabei auch- ganz wie von "Beowolf" beschrieben- viel berechnender und "überlegter" und macht keine "sinnlosen" oder spielerischen oder übertriebenen Hetzen - im Gegensatz zu Anja, die sich das noch immer nicht ganz abgewöhnt hat, auch wenn sie ebenfalls bereits nicht mehr jung ist und genügend Erfahrung hat.
Da man hier offenbar gerne missverstanden wird, will ich an dieser Stelle
noch einmal deutlich machen, daß meine Hunde selbstverständlich nicht in
wilder Jagd und nach eigenem Gusto tun was sie wollen, sondern daß ich sie stets führe und natürlich auch immer abrufen kann !
(Anders wäre eine geregelte Jagd nicht möglich - das weiß auch jeder Kundige). Ich kann meinen TWH jagdlich sehr gut führen und verwenden, gebe aber zu, daß - wie schon beschrieben- er nicht unbedingt für die
"klassische " Jagdhundeausbildung geeignet ist. Man muss hier vielmehr
die Einsatzmöglichkeiten und die Ausbildung dem Tier anpassen...und nicht umgekehrt.
Ich hatte schon erwähnt, daß er z.B. nicht zum Totverbellen abzurichten war, auch für die Nachsuche ( Nasenarbeit am Riemen zur Verfolgung von
angeschossenem oder auch angefahrenem Wild) ist er weniger geeignet als z. B. meine Anja.
Das Anschneiden ( auffressen von gefundenem oder erbeutetem Wild) konnte ich ihm aber rasch und problemlos abgewöhnen.
Im Vergleich zu den klassischen Jagdhunderassen die ich persönlich gearbeitet oder bei jagdlicher Praxis kennengelernt habe, kann ich sagen, daß er stärker ausgeprägte Präferenzen für einzelne Wildarten zeigt.
Bei weitem am meisten Interesse hat er für Rehwild, gefolgt von Sauen, Rotwild und schliesslich Hasen ...an Federwild ist er dagegen von sich aus kaum interessiert und muß motiviert werden, kann aber doch zum Bringen und Apportieren verwendet werden ( auch im Wasser).
Ich nehme ihn lieber zur Wasserarbeit als Anja, weil er robuster ist und
durch sein dickes Stockhaar sowohl witterungsunempfindlicher als auch besser gegen evtl. Schnittverletzungen im Schilf, wie sie besonders an den Behängen (Ohren) bei hängeohrigen Jagdhunden oft vorkommen, besser geschützt ist.
Abschliessend möchte ich noch für Christina / Elrond mitteilen, daß ich Deine Bedenken hinsichtlichdes Einsatzes bei Sauen verstehe. Ich kann aber sagen, daß zumindest mein Wodan nie mehr als oberflächliche Kratzer abbekommen hat und an Sauen sehr clever und vorsichtig arbeitet...übrigens von Anfang an und im Gegensatz zu so manchem Jagdterrier z.B.
Stimmt es, daß Dein TWH inzwischen nicht mehr lebt, wie hier jemand gschrieben hat ? Schreib`mir doch bitte noch ein wenig mehr über Deine jagdliche Praxis und Erfahrungen mit ihm ,es würde mich sehr interessieren! Evtl. kannst du mir ja direkt schreiben und nicht öffentlich hier im Forum...ist vielleicht eher angezeigt, was denkst Du ?
Ok, ich hoffe doch auch ein paar interessante Dinge für ALLE hier veröffentlicht zu haben und freue mich über weitere qualifizierte Beiträge zum Thema.
Bis bald
|