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Old 05-02-2008, 03:02   #12
Astrid
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Location: Wien
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Ich hab jetzt lang überlegt, ob ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern soll, da ich hier eigentlich viel lieber lese, als selber schreibe und mich zur "Zielscheibe" mache, aber in diesem Fall scheint es mir - zum Wohle des Hunden - doch das Risiko Wert.

Aaaalso:

Quote:
Meine Freundin "bildet" sich jetzt einen THW unbedingt ein!
Ich finde es bei jeder Rasse unumgänglich, dass man sich lange genug damit auseinandersetzt. Das bedeutet, Erfahrungsberichte studieren, Rasseinfos einholen, mehr als nur einen Züchter persönlich kennen zu lernen und vor allem: sich Hunde der betreffenden Rasse anzusehen und zwar live und in den verschiedensten Situationen!

Ich habe über 5 Jahre auf meine Hündin "gewartet" - nicht zuletzt auch, weil ich der Meinung war, dass unser WSS-Rüde erwachsen und einen soldiden Grundstock an Bindung und Erziehung sein sollte, bevor ich mir einen weiteren Welpen dazu hole. Ich hab mich recht intensiv informiert und trotzdem übertraf mein kleines Fräulein Flummi alle Vorstellungen, die ich von dieser Rasse hatte. Sie ist für mich mittlerweile der tollste Hund geworden, den ich je kennen gelernt habe, aber der Weg dahin war mühsamer und anstrengender als ich es mir je hätte träumen lassen. Vorbereitung, Infos und Wissen hin oder her - es gab oft genug Momente, ich denen ich verzweifelt war und an meine Grenzen stiess (mein Wissen betreffend, vor allem aber auch an meine nervlichen Grenzen).

Quote:
Auch von der Erziehung, bin ich überzeugt, dass Sie es nicht schafft. Sie ist jetzt schon bei ihren 6 Hunden nicht kosequent genug, wie soll sie es dann bei einen THW sein?
Ich kann hier immer nur von meiner Hündin berichten, aber bei ihr ist Konsequenz eines der wichtigsten Dinge. Im Prinzip sollte man bei jedem Hund konsequent sein, schon alleine deshalb, weil Hunde Grenzen und Regeln brauchen, um sich überhaupt zurecht finden zu können. Aber es gibt sicher Hunde, die es einem nicht übel nehmen bzw. es nicht sofort ausnutzen, wenn man die Zügel mal ein bissl locker lässt. Chinua jedenfalls gehört da definitiv nicht dazu. Unseren Rüden (WSS und Mix) hat man einmal gezeigt, wie die Regeln lauten und das wurde akzeptiert. Chin hingegen testet immer wieder und wieder. Ein Nein wird nicht so einfach hingenommen, da wird hinterfragt und probiert, ob nicht doch noch was geht. Zudem ist sie eine sehr starke kleine Persönlichkeit, die immer ganz genau weiß, was sie will (oder was sie nicht will) und das dann auch auf Biegen und Brechen durchzusetzen versucht. Und sie ist sehr kreativ, was das Erreichen ihrer Ziele betrifft - mal "hinterlistig-diplomatisch", mal mit Gewalt.

Quote:
Haltung: Garten mit Haus, sie selbst hat 6 erwachsene Hunde, bunt gemischt (Mischrassen) und ihr Sohn hat einen Tervueren-Rüde, selbst noch ein Welpe (wird 4 Monate). Ihr Sohn erzieht den Tervueren-Rüden sehr gut und konsequent, sie selbst ist mit ihn überfördert (wie wird das dann beim THW?).
Mir persönlich reichen schon meine beiden Hunde - ich bin mit denen völlig ausgelastet, obwohl ich einen Lebensgefährten habe, der mich dabei unterstützt.

Quote:
Zusätzlich leben 3 Katzen in einen eigenen Trakt, Türe ist immer geschloßen zu den Katzen, da sie doch Hunde hat, die die Katzen zum fressen gerne haben, aber sie machen keine Türen auf!
Chin öffnet sich auch keine Türen. Geschwister von ihr können das allerdings. Katze haben wir ebenfalls - klappt an und für sich gut mit Chin und Mietze, allerdings muss man Chinua manchmal in ihrer Begeisterung etwas bremsen.

Quote:
Zur Zeit ist sie in Krankenstand, ca. 2 Monate noch und glaubt, dass sie jetzt gerade einen THW benötigt!
Ich selbst war, nachdem wir Chinua geholt hatten, etwa 2,5 Monate daheim und begann danach wieder stundenweise mit dem Arbeiten. Seit Jänner arbeite ich wieder meine 5 Stunden am Tag plus etwa 1 Std. für Hin- und Rückfahrt - macht also 6 Std. wo sie "alleine" (Nanook ist ja auch noch da) ist. Stubenrein ist meine Maus übrigens seit sie etwa 7,5 Monate alt ist - hat recht lange gedauert (sie hat übrigens in der Zeit wo sie alleine war mit Vorliebe auf unsere Couch gekackt ); ich muss aber dazu sagen, dass wir uns dabei auch überhaupt keinen Stress gemacht haben.

Quote:
Danach geht sie wieder Vollzeit arbeiten, sprich sie ist von in der Früh bis spät Abend nicht zu Hause.
Das stelle ich mir doch recht schwierig vor - zumal sie ja - soweit ich weiß - auch einen recht langen Fahrtweg hat, oder?
Ich persönlich wäre nach 8 Std. Arbeit plus langer Fahrtzeit nicht fähig, meine Hunde noch auszulasten. Sowohl Nanook als auch Chinua benötigen aber ein gewisses Maß an körperlicher wie auch geistiger Beschäftigung.

Weil das Thema Alleine bleiben da recht gut dazu passt: prinzipiell hat Chin damit kein Problem - sie hat wohl am Anfang ein bissl gejault, aber mittlerweile ist das kein Thema mehr. Allerdings hat sie sich schon immer gerne Beschäftigung gesucht. Ich will keine Horrorszenarien an die Wand malen - ich denke, sie hat dies nicht in größerem Ausmaß getan, als es auch Hunde anderer Rassen/Mischungen können. Lange Zeit waren es halt immer Dinge, die herum lagen oder sich in ihrer Reichweite befanden. Ein TWH erzieht wohl auch in gewissem Maße zur Ordnung. Wir haben halt mit zunehmender Größe von ihr unsere Sachen immer weiter hinauf geräumt oder in diverse Kästen verstaut. Mit 7 Monaten entdeckte sie dann das Innenleben unserer Couch für sich. Da sie Boxen von klein auf kennt (Auto, Hundeverein, Schlafbox...) verbingt sie diese 6 Stunden nun in einer großen Box. Das geht aber nur mit einem ausgiebigen Spaziergang und ausreichend Denkarbeit davor und der Möglichkeit sich auch danach auszutoben. Und das geht auch nur, weil ich mir die Zeit wann ich arbeiten gehe frei einteilen kann - sprich ich komme jetzt erst eben zwischen 10 und 11 ins Büro, damit ich vorher genug Zeit für sie habe.

Quote:
Sie bildet sich ein, Sport mit den Hund zu machen, da ist aber auch zu sagen, dass sie es körperlich nicht schafft Agility, Breitensport zu machen. Wenn dann kann sie nur die Unterordnung und Nasenarbeit machen.
Sportmässig scheint Chinua momentan für alles geeignet zu sein. Wir werden sehen, was ihr dann im Endeffekt besonders viel Spaß macht. Ich denke aber, dass auch "nur" UO und Nasenarbeit machbar sind, wenn man das Training TWH-gerecht oder sagen wir lieber: auf genau diesen Hund angepasst gestaltet.


Quote:
Wenn Sie wieder arbeiten geht, geht nur Hundeschule am WE und spazieren gegangen wird fast nicht und dann nur mit Leine!
Dann hoffe ich für sie, dass sie eine wirklich gute Hundeschule mit modernen und vor allem offenen Trainern kennt, die sich individuell auf jeden Hund einstellen. Die 0-8-15 Methoden wären für meine jedenfalls nicht das Richtige.

Quote:
Zusätzlich grüble ich über den Züchter nach; der Züchter hat mit ihr vielleicht tel., auf jeden Fall hatte er mit ihr E-Mail Kontakt. Sie hat jetzt den Welpen schon per Überweisung bezahlt, ohne irgendwas gesehen zu haben außer Fotos, nur weil der Züchter ihr hier im Forum empfohlen wurde. Und hat die Fixe Zusage, am Samstag den Welpen (3 Monate alt) abzuholen!
Als Wuff-Leser und v.a. als Tierfreund sollte man eigentlich wissen, dass kein seriöser Züchter - egal welche Rasse er züchtet - so etwas macht. Wie kann man als Tierfreund so etwas unterstützen???

Ich könnt noch jede Menge über meine Maus schreiben - es gibt sooo viele positive Dinge an ihr, aber ich könnt auch noch jede Menge Dinge schreiben, die mich zur Weißglut gebracht haben. Aber ich nehme an, Tierfreundin hat ihren Entschluß sowieso schon gefasst und lässt sich da von niemandem mehr drein reden. Dennoch - da du, liebe Karin, ja nicht allzu weit von mir entfernt wohnst, biete ich dir gerne ein persönliches Kennenlernen von mir und meiner Hündin an. Ich habe dir ja schon nachdem du wegen Züchtern gefragt hast, eine pm geschrieben, wo ich dir anbot, mit mir in Mail-Kontakt zu treten - leider hast du dich damals nicht gemeldet und warst wohl ganz offensichtlich nicht daran interessiert, dich mit einem TWH-Halter auszutauschen.
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Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

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