TWH als Blindenführhund geeignet?
 

Ich hätte da eine mir persönlich sehr wichtige Frage.

Inwiefern eignet sich der TWH als Blindenführhund?

Da er von Anfang an als Arbeits/Diensthund hin gezüchtet/genommen wurde (für Armee, Schutz, Polizei u.s.w. - korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege) dürfte er gerade für diesen Bereich doch auch sehr geeignet sein.

- selbstständigs denken/handeln
- wesensfestheit
- arbeitswillen
- sehr intelligent
- enge Rudel/Halterbindung auf eigenständiger Basis

Alles Dinge die für die Arbiet eines Blindenführhundes wichtig sind.

Meine Frage: Kennt ihr TWH die als solche ausgebildet sind/wurden? Wie sind eure Erfahrungen damit?

Moy

Nein - sag ich einfach mal so. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Als Blindenführhund eignet sich eher ein ruhigerer Hund, der sich williger ausbilden lässt. Und der keinen Jagdtrieb hat.
Ein TWH eignet sich wahrscheinlich eher für Nasen- u. Laufarbeit u. zum Beschützen. Also als Wachhund, Fährtenhund, Rettungshund, für Agility, Dogging....

Genau weiß ich das aber nicht u. wenn jemand anderes weiß, lass ich mich gerne belehren.

Marion

Naja - ruhe - hat nichts mit der Ausbildung zum Blindenführhund zu tun Wesensfestheit ja - aber diese kann ein ruhiger Hund ebenso haben, wie ein sehr quriliger. Schäferhunde und Goldis sind schon lange nicht mehr die Favoriten in dieser Ausbildungsrichtung. Schon alleine wegen ihrer Überzüchtung sind sie immer weniger dazu geeignet.

Temperament stört nicht - solange der Halter mit klar kommt - und Temperament hat nichts mit der Arbeit eines Blindenführhundes zu tun, oder das er diese dann nicht ausüben könnte.

Es werden immer mehr andere Rassen und auch Mischlinge in diese Richtung ausgebildet. Von Königspudeln bis zu Airdailterriern (k.a. wie man die richtig schreib) u.s.w.

Meine Frage ist halt - gerade weil der TWH so ein intelligenter, eigenständiger, arbeitswilliger Hund ist - was für einen Blindenführhund unabdingbar ist und eben bei DSH und Co schon fast rausgezüchtet wurde - ob ihr welche kennt, die in diese Richtung ausgebildet wurden und wenn ja, ob da Erfahrungsberichte vorhanden sind.

Oder halt warum ihr denkt das dieser Hund nicht dazu geeigent ist - oder auch warum er dazu geeignet ist.

Moy

Hallo Moy,

also ich persönlich kennen keinen und habe auch noch von keinem gehört (was ja nichts heissen muss, da es ja leute gibt, die nicht mit ihren Erfahrungen hausieren gehen- vor allen positiven).

Ich weiss, dass es einige Rettungshunde gibt, aufgrund der Tatsache, das die "Nasenarbeit" hervorragend ist, somit ist die Aussage "nicht trainierbar" im professionellen Bereich nicht mehr haltbar (eben, dafür wurde er ja mal gezüchtet für professionelle Arbeit, auch in anderen Bereichen).

Na ja, Temperament beim Labbi und beim TWH sehen schon unterschiedlich aus, sowie die Arbeit und Arbeitseinstellung auch (habe den direkten Vergleich zuhause :) ).

Ist doch klasse, wenn sie dazu geeingnet sind.

Mich stört dabei nur ein Wort: Arbeitswillig.....Obwohl sie sind es, wenn man sie motivieren kann- aber genau das ist nicht immer leicht.
Ich habe allerdings keine Erfahrung, wie die Ausbildung eines Blindenhundes aussieht.

Aber wie heisst es so schön - Nichts ist unmöglich!

Grüße Kerstin

PS muss noch ergänzen: Mein Freund findet nicht geeignet!
Ok, generell als Rasse: Nein, im Einzelfall- Ja!

Re: TWH als Blindenführhund geeignet?
 

Nein. Bis jetzt habe ich über keine TWH als Blindenführhunde gehört.... Ich denke das grösste Problem ist, TWH lassen sind zu einfach von Umwelt beeinfüssen lassen. Sie bearbeiten einfach zu viele Informationen und schenken zu viel Aufmerksamkeit für alles was herum passiert. Die Blindenführhunde mussen im Gegensatz zu TWH "gleichgültig" auf viele Sachen sein: fremde Hunden, Leute, usw....

Erstmal danke für die Antworten :)

Stimmt das Umweltbewusstsein wenn man es mal so nennen mag, kann ein Nachteil, meiner Meinung und Erfahrung nach aber auch ein großer Vorteil sein.

Es kommt einfach darauf an, wie konsequent der Halter ist und bei einer guten Ausbildung (was ja leider nicht immer ist - gerade Deutschland ist da ziemlich unterste Grenze) werden gerade solche Stärken des Hundes ins Positive genutzt.

Als Ersthund würde ich sicher keinen TWH empfehlen (im Führhündischem Sinne meine ich jetzt) aber als zweit- dritt ... Hund, an Halter die bereits Jahrelange Erfahrungen haben, könnte ich mir sehr gut vorstellen, das sie gerade die Stärken des TWH als großen Vorteil sehen.

So hat nicht nur der Hund eine ihn sowohl geistig, als auch körperlich fordernde - auf Spaß und positive Bestärkung - basierende Aufgabe, sondern es motiviert auch den Halter, die eigenen Grenzen und Erfahrungen mehr als ein Hundeleben lang weiter auszubauen.

Moy