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Old 23-06-2010, 13:07   #1
saphira
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Posts: 8
Question TWH geeignet?

Hallo zusammen!

Seit einigen Wochen bin ich auf der Suche nach einer passenden Hunderasse, nach dem Motto "welcher Hund paßt zu mir" bin ich durch eine hundekundige Freundin auf den TWH gestoßen. Ich kannte die Rasse bereits, habe aber jede Menge Fragen und hoffe, dass ich hier Antworten bekomme.

Wir hatten immer Hunde, aber Jagdhunde. Mein letzter war ein Irish Setter, der nach beinahe 14 Jahren heuer Anfang des Jahrs über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Meine These: ohne Hund kann man nicht leben. Trotzdem möchte ich erst 2011, wenn Haus und Garten fertig sind einen Welpen zu uns holen.
Nun stellt sich die Frage bin ich als TWH-Frauerl geeignet? Setter sind bekanntlich keine einfachen Hunde. Besonders meiner - er kam als verschlagenes, 8monatiges Ungetüm zu uns, war nicht stubenrein, sehr ängstlich, teils fast panisch und hat alles kaputt gemacht was nicht niet- und nagelfest war, nein falsch sogar das hat er abmontiert *lach* ... es hat eine gute Weile gedauert bis "Sam" ein treuer und toller Begleiter wurde.

Was ich suche ist ein Hund der mich viel begleiten wird, besonders auch zu den Pferden (ich züchte Pferde), der kein sogenannter Modehund ist, der auch mit Kindern kein Problem hat. Ich werde wohl künftig viel von zu Hause arbeiten. Dennoch möchte ich keinen Hund den man später keine Minute alleine lassen kann. Wenns sein muß, sollte der Hund schon mal 1-2 Stunden alleine bleiben können. Dass man Hunde daran natürlich langsam gewöhnt versteht sich von selbst. Aber grundsätzlich möglich sein, sollte es schon.
Wie gesagt ich komme aus der Pferdezuchtszene und verzichte für meine Pferd auf viel. Manche Menschen können das natürlich nicht nachvollziehen. Aber ich tu es aus Leidenschaft und möchte das alles nicht missen. Nicht die Erfolge, nicht die persönlichen schönen Moment, nicht die Niederlagen und manchmal auch traurigen Geschichten und jetzt bin ich eben auf der Suche nach einem Hund der dazu paßt und bei uns glücklich sein könnte. Freu mich auf Antworten, lieben Dank schon mal!

LG
Saphira
saphira jest offline   Reply With Quote
Old 23-06-2010, 14:40   #2
Manni
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Hallo Saphira,
schön das du dich für die Rasse interessierst und dich auch vorab informierst.
Zum Thema Kinder und Alleinebleiben kann ich - aus eigener Erfahrung folgendes berichten.
Mit Kindern gibt es bei meiner Hündin keine Probleme, meine Tochter ist jetzt 11 und hat mit Ihr letztes Jahr den PEC gemacht. Auch mit anderen Kindern hat sie keine Probleme - allerdings würde ich sie nie alleine mit kleineren Kindern lassen. Wichtig sind die ersten Wochen beim Züchter und bei Dir. Soweit ich weis gibt es viele Halter wo die Hunde keine Probleme mit Kindern haben.
Zum Thema "Alleine sein" - auch das klappt bei uns gut. Natürlich sollte zur Sicherheit das Gelände relativ ausbruch sicher sein, aber wenn das Grundverhältnis stimmt, es dem Hund gut geht, er zufrieden ist und seine Auslastung ( wie auch immer - körperlich oder/und geistig) hat, kann zumindest meine Hündin auch mal länger ( 3 - 6 Stunden) bleiben. Länger haben wir es noch nicht probiert.
Viel Spaß bei weiter stöbern und informieren.
LG
Manfred
Manni jest offline   Reply With Quote
Old 23-06-2010, 15:58   #3
saphira
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Hallo Manni!

Danke für deine rasche Antwort. Grundsätzlich denk ich, ist vieles beim Hund eine Sache des Erziehens bzw. des dran gewöhnens von klein auf. Aber genau deshalb möchte ich gern viel über die Rasse wissen, weil ich dm Hund nciht gegen seine Natur erziehen will. Wie man weiß ist sowas meistens zum Scheitern verurteilt. :P

Hm ich schreib vielleicht mal am Besten wie es bei uns aussehen würde. Welpenkauf > heißt für mich so ziemlich rund um die Uhr beim Hund sein, das wird möglich sein.

Junghundeerziehung > ich fühle mich dem durchaus gewachsen. Der Hund wird sicher in erstern Linie "mein" Hund (sofern man das so sagen kann und der Hund das nicht anders sieht und sich sein Herrl/Frauer in der Familie selbst wählt). Trotzdem soll unser künftiger Hund auch für andere Familienmitgliedern "händelbar" sein.

Auslauf > Der Hund sollte ein Begleiter sein und mich auf vielen Wegen, eben auch 2 mal täglich in den Stall, beim Laufen, spazierengehen usw. begleiten. Ziel ist es auch, den Hund auf Ausritten mitnehmen zu können. Ein Garten ist dann ebenfalls zusätzlich vorhanden. Ich denke der Hund hätte somit 2-3 Stunden Auslauf plus Garten, reicht das? Fördern würde ich den Hund seinen Neigungen entsprechend >

Wofür eignen sich TWH´s besonders? Welche Aufgaben machen ihnen besonders Spaß?

Alleine bleiben > Ziel ist es schon, dass der Hund ab und zu auch alleine bleiben kann für einige Stunden. Aber Manni hat sich dazu bereits geäußert und ich fände es toll wenn noch wer was dazu sagen würde?
saphira jest offline   Reply With Quote
Old 23-06-2010, 16:53   #4
Andita
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Hallo Saphira,

unsere bisherigen Erfahrungen mit unserer TW-Hündin:
Tala hat mit der Stubenreinheit viel länger gebraucht als alle Hunde vor ihr (sie ist unser 1.TWH und etwa 17 Monate alt jetzt), sie war ca. 4 Monate alt, als man von "Stubenreinheit" sprechen konnte. Seitdem aber gibt's keinerlei Probleme diesbezüglich, im Gegenteil, wenn's draußen regnet, dann scheint die Tala eine extra große Blase zu haben, weil da muss man sie dann fast zum "Pipi-Gehen" nötigen. Regen mag sie gar nicht, so sehr sie auch das Wasser ansonsten liebt und sie für ihr Leben gerne plantscht. Unser Hund ist relativ stur, und wenn sie etwas wirklich will, versucht sie immer wieder, ans Ziel zu kommen. Bsp: Sie will etwas klauen, fühlt sich aber von uns beobachtet und weiß, dass das begehrte Ding nicht für ihre Kiefer bestimmt ist... sie tut absolut desinteressiert und plötzlich - oft nach mehreren Stunden - hat sie sich das Teil dann doch geklaut, wenn man es nicht vorher in Sicherheit gebracht hat.
Man sollte es dinglich vermeiden, irgend welches Essen auf Küchentisch oder Küchenanrichte, Ofen.... offen stehen zu lassen (wobei ein Topfdeckel natürlich schnell vom Topf runter ist). Steht irgendwo Essbares rum, wird vom Hund dafür gesorgt, dass das Zeug nicht verkommt, und deshalb wird es aufgefressen.
Tala bekommt wahrscheinlich auch vom Schuster unseres Vertrauen inzwischen Provision, denn wir haben schon einige Schuhe, Leinen und andere Ledergegenstände zum Schuster bringen müssen, weil die Tala Leder einfach "liebt".
Auch so mancher Blumentopf hat schon dran glauben müssen, Spielsachen der Kinder (die sind inzwischen sehr ordentlich geworden und lassen nur noch selten was liegen)...
Unser Gartenzaun (1,80m Höhe) ist für Tala überhaupt kein Hindernis wenn sie sich einbildet, zu ihrer Schwester gehen zu müssen, die bei den Nachbarn lebt. Ansonsten betätigt sie sich schon mal als "Gärtner" und kappt den einen oder anderen Ast unserer Obstbäume, auch verschiedene Gummiteile unseres Traktors sind offensichtlich von Interesse (alles inzwischen in Sicherheit gebracht), ja und wenn halt sonst gar nix anzustellen ist, dann gräbt sie in Blitzgeschwindigkeit Riesenbunker im Garten, die wir dann immer wieder zuschaufeln, was uns die völlig verständnislosen Blicke unserer Tala einbringt.
Tala ist neugierig und offen. Sie begleitet mich fast überall hin, egal ob im Wald oder auch in der Stadt. Sie geht mit mir in Geschäfte oder auch mal auf ein Fest, wobei ich sie auf sehr laute Menschenansammlungen mit z.B. Livemusik oder Jahrmärkte nicht mitnehmen würde, da ich das aber selber auch nicht mag, stellt sich dieses Problem gar nicht.
Es kommt immer wieder mal zu Situationen, wo bei Tala Unsicherheit aufkommt , so z.B. kürzlich in einem Baumarkt wo sie mit ihrem Schwanz ein am Boden stehendes Schild erwischt hat, das dann stark gewackelt hat. Dieses Schild hat ihr gar nicht behagt und sie wollte dann den Baumarkt so schnell wie möglich verlassen, was wir dann auch getan haben. Ich habe sie dann draußen "runterkommen" lassen und bin dann nochmal in den Markt mit ihr rein, was dann auch kein Problem mehr war.
Manche Menschen mag Tala sofort, andere sind ihr völlig egal, die ignoriert sie. Aufpassen muss ich, wenn wir jemandem begegnen, den ich persönlich gar nicht mag. Mein Hund reagiert auf Leute die ich nicht mag mit Anspannung. Sie reagiert also sehr sensibel auf mein eigenes Verhalten.
Mit anderen Hunden gibt es im großen und ganzen keine Probleme, außer der andere Hund knurrt und kläfft sie an, dann kommt natürlich auch von der Tala eine Reaktion. Sie ist überhaupt nicht unterwürfig anderen Hunden gegenüber, ich habe aber schon von TWH gehört, die bis zur Geschlechtsreife recht unterwürfig sind. Mit unserem Terrier klappt das Zusammenleben einigermaßen gut, wobei Zoff bisher immer vom Terrier ausgeht. Aber eine ernsthafte Auseinandersetzung haben die beiden sich noch nicht geliefert, da würden wir aber auch dazwischenfunken.
Mit ganz kleinen Kindern würde ich Tala nicht alleine lassen wollen. Sie ist recht ungestüm und grob im Spiel. Unser jüngerer Sohn ist 11 Jahre alt, der ältere bereits 17. Beide werden von der Tala heiß geliebt und beide toben täglich mit ihr herum und haben sog. "Narrenfreiheit" bei ihr, wobei unsere Jungs schon gelernt haben, dass Hunde kein Spielzeug sind!
Ich könnte hier noch stundenlang schreiben, das würde aber den Rahmen sprengen.
Meine persönliche Erfahrung mit einem TWH zusammengefasst:
Man muss meiner Meinung nach schon eher ein "Naturmensch" sein und sich viel draussen bewegen. Tala hat inzwischen einen ganz guten Grundgehorsam und es hat sich herausgestellt, dass sie sehr gerne Fährten arbeitet. Wir fangen aktuell an, Rad zu fahren, was ihr auch Spass bereitet.
Tala ist sehr anhänglich, liebt die ganze Familie und ist auch von allen "händelbar", Hauptbezugsperson allerdings bin ich. Im Verlauf der Zeit die Tala jetzt bei uns ist, hat sie ein sehr sehr intensives Verhältnis zu uns entwickelt, wir haben uns im Gegenzug aber auch auf unseren Hund eingestellt. Man muss meines Erachtens schon eine gehörige Portion Humor mitbringen, darf nicht wirklich täglich bestimmte Leistungen erwarten (wenn Tala keine Lust hat, dann hat sie keine Lust und man muss das einfach akzeptieren). Tala ist uns ein wertvolles Familienmitglied geworden das eben auch seine Ecken und Kanten hat (wie halt wir Menschen auch) und wir akzeptieren sie so wie sie ist. Sie hat halt ihre "eigene Persönlichkeit".

Wenn wir alle in der ARbeit/Schule sind, dann ist Tala im ausbruchsicheren Zwinger (wurde schon mehrmals nachgebessert bzgl. Ausbruchsicherheit) untergebracht. Sie war bisher nie länger als höchstens 3-6 Stunden alleine und das auch höchstens 1x/Woche. Ich habe das Glück, zwar Vollzeit zu arbeiten, aber viel von zu Hause arbeiten zu können, da ist Tala immer dabei.

So, das war jetzt ein grober Überblick über unser Leben mit unserer Tala-Hexe! Sie macht viel Blödsinn (wird aber in letzer Zeit mit zunehmendem Alter immer besser), aber es kommt unwahrscheinlich viel von ihr an uns zurück! Wir würden sie niemals mehr missen wollen.

Gruß,
Andrea
Andita jest offline   Reply With Quote
Old 23-06-2010, 17:12   #5
saphira
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*gg* oh was muß ich da grinsen ... also einige der Geschichten könnten auch von meinem "Sam" sein ... ich kenne keinen Hund der so stehlen konnte wie er! Und das "Schlimme" dran, man konnt dem Monster nie lange böse sein.

Spaß beiseite. Dein Bericht war sehr aufschlußreich und wie ich sehe, lebt eure Tala auch in einer Familie mit Kindern, was dem Hund offenbar auch gut bekommt.

Na ja ich sehe schon ich werde euch hier einfach noch eine Weile "auf die Nerven gehen" und euch Löcher in den Bauch fragen. Aber ich muß ja rauskriegen ob ich "wolfgeeignet" bin
saphira jest offline   Reply With Quote
Old 23-06-2010, 18:47   #6
Astrid
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Hi,

also die Chinua findet Kinder klasse und kann zu denen sogar richtig vorsichtig sein. Sonst ist sie - v.a. bei Leuten, die sie kennt - schon eher ein recht ungestümer Trampel. Und prinzipiell sieht sie in 2-Beinern potentielle Futter- & Aufmerksamkeitsspender - ist also Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen.

Alleine bleiben - sicherlich ein Thema. Chinua ist 4x/Woche am VM an die 5-6 Std. "alleine" mit unserem 2. Hund. Wir haben keinen Zwinger, kein Gehege im Garten, keinen Elektrozaun und ich hab auch keine Boxen in der Wohnung, aber sie hat halt nicht die ganze Wohnung für sich. Mittlerweile kennt sie das und es ist kein Problem. Nach einer Gassi-Runde in der Früh bekommen die Hunde, wenn ich weggehe, ihren Kong mit Futter, den sie ausschlecken und danach wird erstmal gepennt (an meinem freien Wochentag braucht man die am VM gar nicht ansprechen). Hat natürlich seine Zeit gedauert; einiges ist kaputt gegangen und Anfangs hat sie auch Radau gemacht, aber das fand ich jetzt nicht ungewöhnlich.

Auslauf - ich muss immer schmunzeln, wenn ich lese, dass man bei einem TWH schon 4, 5 Std. am Tag in der Natur umherstreifen muss. Ich geh mit meinen beiden unter der Woche im Durchschnitt 1-1,5 Std. am NM, dazu kommen eine halbstündige Morgen-Pipirunde und ein kurzes lösen lassen am Abend. Meistens ist 1x/Woche noch einer unserer Hundefreunde mit dabei. 1x/Woche haben wir UO-Training am Hundeplatz. Wochenende gibts dann öfters nen längeren Spaziergang oder Ausflug und einer der beiden Tage ist meist Mantrailing-Training. Ich hab hier 2 recht ausgeglichene Hunde liegen, die natürlich für Action zu haben sind, aber keine 24 Std. am Tag bespasst werden. Ich denke, eine ausgewogene Mischung aus Bewegung und geistiger Auslastung ist für fast alle Hunde am idealsten.

Was dem TWH Spaß macht, hängt, denke ich, wiederum sehr vom Individuum ab. Chin macht mittlerweile eine ganz passable UO - nicht, dass sie diese Sportart wählen würde, wenn sie dürfte, aber mit der richtigen Motivation und wenn man in kurzen knackigen Einheiten trainiert, ist es für sie ok. Auf Mantrailing fährt sie ab, dass ist das, was ihr wirklich liegt und was sie mehr oder weniger von sich aus gerne macht. Ärmel beissen findet sie ab und an auch ganz toll; sieht mir die Sache aber etwas zu ernst und außerdem haben wir keine gute Schutz- oder Mondiotrainingsgruppe in der näheren oder ferneren Umgebung und ich persönlich finde auch an anderen Sparten mehr Spaß. Agility findet sie leider doof - die steht lieber auf der Spitze der A-Wand und geniesst den Überblick, als sich mit Spaß durch einen Parcours führen zu lassen... Gibt aber durchaus TWH die im Schutz oder Agility gearbeitet werden. Ich würd daher meinen, grundsätzlich "Allrounder", aber wofür wirklich geeignet hängt vom einzelnen Tier und dessen Präferenzen ab.

Erwähnenswert - gerade im Bezug auf Reitbegleithund - vielleicht noch der durchaus vorhandene Jagdtrieb...
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

Astrid jest offline   Reply With Quote
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