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Old 23-06-2005, 22:15   #50
Beowulf
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Hallo!
Ich kenne eine mittlerweile 1 jährige Hündin (Mastino-Boxer), die als Vollwaise (Mutter und Geschwister bei bzw. nach der Geburt gestorben). Die Züchterin hat sie mit der Flasche aufgezogen und auch alles erdenkbare getan, um den Welpen eine Sozialisierung zu geben. Nach einem Jahr ist diese Hündin immer noch im Umgang mit anderen Hunden sehr ängstlich und unsicher. Man merkt ihr an, das ihr die Mutter-Geschwisterbindung fehlt. Ein anderer Fall. Ein Bekannter fand vor ca. 18 Jahren einen DSH mit noch geschlossenen Augen in einer Mülltonne. Er hat ihn aufgezogen und sein ganzes Leben behalten. Der Hund wurde auch gut sozialiesiert. Auch beim ihm hat es sein ganzes Leben lang Defiziete im Umgang mit seinen Artgenossen gegeben. Als der Bekannte dann starb, nahm der Sohn den mitlerweile betagten Hund. Das Tier hat seinen Menschen nur einige Monate überlebt, denn es hat nicht aufgehört um ihn zu trauern.
Auch wenn in beiden Fällen die Welpen vor der 4. Woche von ihrer Hundefamilie getrennt wurden. Man kann doch erkennen wie wichtig die Hundefamilie ist. Und auch wie negativ eine zu starke Bindung an dem Menschen sein kann. Denn es kann immer im Leben etwas passieren was Hund und Mensch trennt.

Zu der Aussage von Petra. Wichtige Phase mit ca. 9 Monaten. Mein Hund war gerade in dieser Phase als die "Kampfhundattacke auf dem Türkischen Jungen" stattfand. (April 2000 ?). An das allgemeine Durcheinander und die Verwirrung der Hundebesitzer kann sich wohl jeder noch erinnern. Viele Hundeführer haben aus Angst ihr Hund könnte als agressiv gelten, die Strassenseite gewechselt, damit er ruhig bleibt. Mein Hund in einem Alter, wo er normalerweise von älteren Hunden gemassregelt wird und richtig Zunder bekommen hätte, wäre er frech geworden. Hat einen Höhenflug vom Allerfeisten bekommen. Er motze rum und hatte Erfolg, weil die anderen Hunde über die Strasse gezogen wurden. Ich bin auch fesenfest davon überzeugt, dass er aus diesem Grund so ein Stinkstiefel gegenüber Rüden geworden ist. Dieses Defizit habe ich bis heute nicht richtig kompensieren können. Leider hat er noch nicht den richtigen Gegner gefunden, bisher sind alle Fights mit Sieg oder zumindest Unendschieden ausgegangen, wegen Trennung. Einen Gegner für einen mitlerweile 6 jährigen Wolfshund zu finden, der gewinnt ist schwer. Auch wenn er eine halbe Portion ist, er ist verdammt schnell und weiss genau wo er packen muss. Also übe ich weiter, seinen Umgang mit Rüden und hoffe, dass er mit dem Alter ruhiger wird. Denn Vertrauen kann ich in dieser Situation meinen Hund auf keinem Fall.

Egal was man sich auch vornimmt, um seinen Hund eine gute Sozialisation zukommen zu lassen, das Leben will es meist anders.

Gruss
Beowulf
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Parole!
Niemals aufgeben!
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