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Old 13-04-2012, 09:24   #84
timber-der-wolf
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Location: Da, wo auch der Wolf zu Hause ist
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Originally Posted by hanninadina
Es geht doch nicht um die Frage der Schuld. Und Schubladen?
Wenn ich auch nicht Christians oft geäußerter Meinung und Ansichten bin, hier hat er vom Grundsatz rech! Zumindest habe ich seine Beiträge zu diesem Thema so verstanden.


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Originally Posted by hanninadina
Hast du vergessen, wo du hier bist, in einem Rassehundeforum! Darauf wird doch immer ausdrücklich Wert gelegt. Also ist die Schublade hier vorgefertigt.

Da ist was dran .
Wobei ich immer mit dem Begriff RASSE so meine Probleme habe. Der Begriff "RASSE" bzw. "RASSEHUND" ist ein rein "künstlicher" von Menschen geschaffener Begriff, eine Definition auf bestimmte Merkmale (Aussehen, Wesen, Arbeitseigenschaften, …), der erst einmal nichts mit der Biologie bzw. der Natur zu tun hat, sondern mit den durch den Menschen ausgewählten Tiere, die weiterverpaart wurden und werden, um die vom MENSCHEN gewünschten Merkmale hervorzubringen und dessen Ideal zu entsprechen!
Und aus diesem Grunde ist für mich der TWH nach wie vor nicht mehr und nicht weniger als ein Wolf-Hund-Mischling, ein Mischling zweier Arten der gleichen biologischen Familie (Hunde) der Gattung Canis, nämlich ein Mischling aus Canis Lupus Lupus (http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf) und Canis Lupus Familaris (http://de.wikipedia.org/wiki/Haushund).
Da ändert auch die Tatsache nichts daran, dass die FCI diese Wolf-Hund-Mischlinge, den TWH, ab einer bestimmten Generation (F5) einst als "Rassehund" anerkannt hat. Denn selbst die Anerkennung des TWH als HUND / RASSEHUND beruht letztendlich nur darauf, dass es internationale Festlegungen und nationale Gesetzen gibt, die definieren, dass diese Wolf-Hund-Mischling nach F4 HUND sind. Das hat, wie bereits geschrieben, absolut nichts mit den tatsächlichen, natürlichen und biologischen Gegebenheiten zu tun!

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Originally Posted by hanninadina
Aber, wenn man mal schaut, wer wirklich mit seinem TWH arbeitet und Prüfungen gemacht hat, dann sind das ein paar wenige, die Ausnahme, aber nicht die Regel
Ist da nicht ein kleines Fünkchen Wahrheit dabei .

Hier schreiben doch nur einige wenige TWH-Besitzer, die mit ihren Hunden tatsächlich teils hart arbeiten, diverse Prüfungen abgelegt haben bzw. daran arbeiten diese abzulegen und einige Züchter. Aber ist das tatsächlich die Mehrheit der TWH-Besitzer? Spiegeln deren Berichte alle Facetten des TWH wieder, läuft bei allen TWH-Besitzern immer alles soooo harmonisch und glatt ab, wie es hier Einige wenige glauben machen möchten? Da habe ich so berechtigte Zweifel.

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Originally Posted by Sarikwolf
Nach …, daß sämtliche TWH aufgrund ihrer ach so schlechten Gene (Wolfsgene?? gg) agressiv sein MÜSSEN.
Wo steht das? Wo ist das in der Form geschrieben worden?

Wolfe sind grundsätzlich nicht aggressiv! Die ziehen eher den Schwanz ein und verziehen sich, außer sie werden "in die Ecke getrieben" und fühlen sich bedroht. Dann bricht der ganz normale Selbsterhaltungstrieb durch, der ausnahmslos jedem Lebewesen eigen ist, nicht nur dem Wolf, Hund, … auch uns Menschen.

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Originally Posted by Sarikwolf
Und wenn man Wölfe mag......das ist doch nichts Schlimmes!!
Auch das wurde doch gar nicht so geschrieben, ganz im Gegenteil.


Fakt ist, dass man in der ehemaligen CSSR bei der Verpaarung von Wölfen mit speziell ausgesuchten DSH ein ganz bestimmtes, uns bekanntes Ziel verfolgte, und eine recht "harte" Selektion durchführte, um dieses Ziel zu erreichen … was ja bekanntlich nicht so ganz geglückt ist. Von der Schaffung eines neuen "RASSEHUNDES" war damals noch gar nicht die Rede.
Diese Selektion hat natürlich bis heute hier und da ihre Spuren hinterlassen. Und die heutigen TWH-Züchter bemühen sich nach allen Regeln der Kunst das wettzumachen, um einen dem FCI-Standard entsprechenden, vor allem gesellschaftsfähigen (Arbeits-)Hund zu züchten. Was der Einzelne unter ARBEIT mit seinem TWH versteht, ist sicher eine andere "Baustelle".
Es kann aber nicht wegdiskutiert werden, dass nach wie vor auch die vererbten Gene von WOLF und DSH eine wesentliche Rolle spielen. Natürlich und selbstverständlich spielt die Sozialisierung des Welpen und Erziehung des Hundes eine außerordentlich große, nicht zu unterschätzende Rolle. Trotzdem sollten bestehende Probleme, die es gibt nicht verschwiegen oder beschönigt werden.
Zudem, genau wie bei uns Menschen, ist bei den TWH, wie auch bei allen anderen Hunden, jedes einzelne Geschöpf eine eigene Persönlichkeit mit eigenen Eigenschaften und eigenem Wesen. Selbst aus einem Wurf entwickeln sich die Geschwister z.T. völlig unterschiedlich.

Und da die Wissenschaft noch lange nicht alle Geheimnisse der Vererbung und Genetik restlos "geknackt" hat, ist es auch Unsinn, alles, auch das eigene Unvermögen des Hundehalters, auf die vererbten GENE des TWH zu schieben – weder auf die ererbten des Wolfes noch auf die des DSH.
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LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)

Last edited by timber-der-wolf; 13-04-2012 at 09:46.
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