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Old 03-12-2010, 09:56   #124
koboldine
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Hi, 
@ Timber: nimm's nicht so schwer, JA die Gesetzgebung ist so manches Mal an finanzielle Überlegungen (Lobby) geknüpft... und orientiert sich nicht zwingend an biologischen Betrachtungen. Denk doch nur an das ganze "Kampfhund-Krams".

@Katrin: Du sagst es sprengt den Rahmen hier... richtig. Trotzdem eine Anmerkung zum Säugen/Stillen. Nehmen wir die Caniden, wird physiologisch ein Dilemma aufgebaut; das Hormon, das für die Milchproduktion "zuständig" ist, wird bis ca 12. Woche nach Geburt produziert. Trotzdem säugen auch wild lebende Caniden nicht so lang. Aber da gibt es individuelle Unterschiede im Ertragen der spitzen Zähnchen und im Entwicklungsprozess des Nachwuchses, der ja schließlich auf vorgewürgte Nahrung umstellen soll.

Was die Impfungen betrifft... die wurden stumpf an den humanen Impfvorstellungen "angeglichen", und die kommen aus der Wirtschaftswunderzeit - nicht, weil alle physiologisch anders waren als heute, sondern weil die Hoffnung auf gesundes langes Leben in der Nachkriegsgeneration tief verankert ist.
Zur Eindämmung gewisser Krankheiten war und ist es wichtig, dass Impfpläne verbindlich aufgestellt wurden.
Heute - in den letzten 20 Jahren - wurde dann Kritik daran laut (meiner Meinung nach zu recht); und überträgt sich in den letzten Jahren erst auf die Haustiere.

Generell ist es auch eine Frage der "Schule" - die Tierärztlichen Universitäten lehren da unterschiedliche Ansätze. (wie auch bei anderen Fragen z.B. Kastration früh/spät etc)
Dann kommt das wirtschaftliche Interesse dazu (leicht verdiente, feste Einnahmen) sowohl bei den Herstellern als auch den TA.

Biologisch betrachtet reicht der Schutz durch die (umgangssprachlich) Biestmilch gut über die ersten Wochen aus. (bei uns auf dem Hundeplatz hatten wir deshalb die Regel, dass Welpen ab der 12. Woche die 1. Impfung nachweisen mussten und vorher auch ungeimpft teil nehmen konnten.)
Warum? Weil Welpen "Frühgeburten" sind, sie kommen nicht allein überlebensfähig zur Welt (anders als z.b. Fluchttiere allgemein). Da sie aber eine Überlebenschance haben müssen, liegt es in/an der Natur ihnen Schutz zu geben = Mutter und deren "Produkte".
Dann die Kombi-Impfungen... auch sie sind aus wirtschaftlichem Interesse entstanden und bedienen die Bequemlichkeit. ABER sie sind auch ein Produkt der Impfstoffveränderung - denn mit der Zeit sind fast alle Impfstoffe von aktiv zu passiv entwickelt worden - damit wird eine Ungefährlichkeit suggeriert, die der menschliche Verstand gern annimmt, das Immunsystem eines Lebewesen sieht das jedoch anders...

Insgesamt kann man mit diesem Thema sicherlich "Glaubenskriege" starten ( wie bei HD - anerzogen vs vererbt, Femurkopfresektion vs Muskelaufbau, Kastration früh vs spät, Scheinträchtigkeit krankhaft vs normal Proteingehalt hoch vs gering, und und und... denn jede Lobby lebt davon, dass Mensch sich nicht mit allem selbst auseinandersetzen möchte/kann sondern "klare" Richtlinien vorgegeben haben möchte.

Aber DAS ist alles OT, denn Gesellschaftskritik :-)

LG
koboldine

PS: Thema Wurmkur... jepp! Meine werden nur entwurmt, wenn sie Würmer haben...ausgezählt und bestimmt beim Doc.  
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun.
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